„Hi, Ihr zwei ! Euch geht`s gut, wie man sieht !“
„Ja !“ antworteten wir wie aus einem Mund.
Er ging um den Tisch herum und küsste mich zur Begrüßung.
„Hast Du genug geschlafen, geht`s Dir besser ?“ Sein Blick war besorgt.
„Ja, ich war wohl etwas übermüdet von den letzten Tagen.“
Richie lächelte und meinte:
„Ich brauch wohl nicht zu fragen, was Ihr nachts gemacht habt !“
Wir grinsten beide viel sagend.
Nachdem er sich ein Wasser geholt hatte setzte sich Jon zu uns und brachte uns auf den neuesten Stand in Sachen Konzert.
„Es regt mich echt auf, so viele haben zugesagt und nun scheitert es vielleicht an diesem blöden Wetter, dass einige noch rechtzeitig oder überhaupt her kommen können.“
„Dann wird es mit den Proben problematisch“, gab Richie zu bedenken.
„Ja, das ist ja der Mist. Wir hätten doch eher in den Süden gehen sollen. Aber die Location hier ist die einzige, wo wir alles kompakt unterbringen konnten und keine langen Wege zwischen Hotel und Halle waren. Ich bin mit Tico und Dave die Listen durch, wer da ist und wer nach wem probt. Es muss einfach reibungslos klappen.“
„Können wir Euch noch helfen ?“ fragte ich.
„Nein, für heute und morgen ist alles klar, das ist organisiert. Und dann hilft nur noch hoffen, dass der Rest der Bands auch endlich eintrudelt, so dass wir die dann weiter einplanen können. Es ist halt echt schade, da für heute Abend der Info-Veranstaltung mit dem Film von Al Gore angesetzt ist. Wir wollten dann auch alle gemeinsam essen und zusammen sein, einander kennen lernen, Party machen.“
Richie beruhigte ihn.
„Dann wird’s halt ein kleinerer Rahmen, ist doch auch gemütlich.“
Jon nickte und stimmte ihm zu.
„Du hast hoffentlich Recht. Aber was machen wir bis dahin noch schönes ?“
„Also ich werde mal meine Freundin Tini aufsuchen, und fragen, welche Krankheit ihr Handy das Wochenende über hatte.“
Die beiden fingen an zu lachen.
„Du hast aber schon gemerkt, dass an diesen Tagen mehrere Handys nicht wirklich funktionierten ?“ fragte Richie prustend.
Ich stimmte mit in ihr Lachen ein. Dann brannte ich jedoch darauf, Tini alles zu erzählen. Sie war glücklicherweise alleine. Wir stürmten aufeinander zu und fielen uns lachend und gackernd in die Arme.
„Mensch, Mädel ! Du siehst so spitze aus ! So hab ich Dich schon lange nicht mehr gesehen !“
Sie hielt mich mit etwas Abstand von sich weg und strahlte mich an.
„Hey, Du bist verliebt !“
„Ja, Tini, das bin ich ! Das bin ich wirklich ! Es ist ein Traum, unwirklich, irreal, romantisch, aufregend. Ich kann es gar nicht beschreiben.“
„Das wirst Du aber müssen, ich will ALLES wissen und zwar jede kleinste Einzelheit. Vorher lass ich Dich hier nicht wieder raus !“
Wir setzten uns auf die Couch und zur Feier des Tages schlürften wir eine Flasche Champagner. Gespannt hörte sie zu und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus.
„Er hat Dir mit Handschellen gedroht ?“
„Kann ich auch verstehen, ich hab tatsächlich überlegt, wie ich ausreißen kann. Aber ich hatte echt null Chance dazu. Und als ich gekonnt hätte, wollte ich nicht mehr. Tini er ist so süß, so liebevoll, so besorgt, so charmant, so zuvorkommend, und vor allem soooo sexy ! Da kannst Du machen was Du willst, Du kannst ihm nicht widerstehen.“
„Bist Du nun endlich über die leidige Geschichte mit Joe hinweg ?“
Ich atmete tief durch und dachte nach, bevor ich antwortete.
„Ja, ich bin damit durch.“
„Sicher ?“
„Ja.“
Tini atmete auf und nahm mich in ihre Arme.
„Das macht mich froh ! Ich will Dich endlich wieder glücklich sehen. Und ich will mit Dir endlich wieder stundenlang über den Dreck auf der Straße lachen, so wie vorher.“
„Das wird schon wieder. Ich merke jetzt, wie der ganze Ballast langsam von mir abfällt. Wenn ich die beiden vergleiche, wird mir bewusst, dass die Beziehung mit Joe von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Vor lauter Verliebtheit habe ich das nur einfach nicht gemerkt, oder ich wollte es nicht wahrhaben. Mit Jon ist alles ganz anders, viel unbeschwerter, leichter und auch einfacher. Er hat mich nicht gezwungen, irgendwas zu tun. Er hat mich dazu gebracht, es selbst zu wollen.“
„Vielleicht hast Du es gewollt, Dich aber bisher dagegen gewehrt ?“
Ihr nachdenklicher Blick traf mich.
„Wenn ich ehrlich bin, hab ich mich schon in München in ihn verliebt.“
„Nein ?“
„Doch !“
„Und warst nicht bereit dazu ?“
„Kann sein. Oder noch zu deprimiert wegen Joe. Deswegen bin ich auch so ausgeflippt, als Jon mit mir noch weg gehen wollte. Ich dachte, jetzt geht das von vorne los und ich fühlte mich so wertlos, so als ob ich ganz einfach abzuschleppen wäre. Er kann sich die Frauen schließlich aussuchen.“
2 Kommentare:
Na endlich hat sie das "Altgemüse" auf dem Kompost entsorgt....
hat ja auch lang genug gedauert.
Aber wenn sich mit Tini drüber sprechen kann, dann kann sie das mit Jon auch tun... vielleicht erfährt sich dann auch mehr von ihm. Aber im Moment scheinen alle ziehmlich beschäftigt und da bleibt nicht viel Zeit... und das bisschen was bleibt sollten die beiden nicht mit reden verschwenden... *ganzschelmischgrins*
Missi weiter so.... ist wirklich großartig...
Drückerle Sam
Ich wusste es!
So wie Sandy ihn beschreibt, er ist ein GÖTTLICHER Abstammung...
Ich wusste es!
Wenn sie Joe überstanden hat, dann hoffe ich, dass die Beiden eine wundervolle Zukunft ohne Hindernisse haben werden.
Ich finde sie passen hervorragend zusammen.
knuddelz
Kommentar veröffentlichen