„Hat es Dir etwa die Sprache verschlagen ?“ fragte er mit diesem umwerfend jungenhaften Lächeln.
„Es war ganz schön aufregend, vorhin.“
„Ja, schon. Aber wir haben es ja super hingekriegt. Und Du fährst einfach unglaublich, hätte ich nicht gedacht.“
Sein bewunderndes Lächeln schwand gleich wieder und er sah mich fragend an.
„Sandy, was hast Du denn ?“
„Nichts eigentlich, ich bin nur etwas durcheinander.“
Rosita brachte das Essen, legte uns auf unsere Teller auf und verschwand ebenso leise wieder, wie sie gekommen war.
„Ich glaube, ich muss Dir da was erklären. Ich wollte nicht, dass uns diese Pressefutzis erwischen, weil es einfach zu früh ist. Es wäre fürchterlich, wenn von uns jetzt schon was bekannt werden würde.“
Wollte er mich verstecken, oder was meinte er nur ? Er sah meine Unsicherheit und mein Zweifeln und rückte mit seinem Stuhl nahe an meine Seite.
„Versteh mich nicht falsch, Süße. Es ist nicht wegen mir, sondern wegen Dir. Ich will um alles in der Welt verhindern, dass sie das gleiche machen wie damals mit Joe. Ich möchte auf keinen Fall, dass unsere Geschichte gleich von Anfang an ausgetreten und breit gequatscht wird. Was glaubst Du, was die veranstalten würden, wenn die wüssten, dass ich hier mit Dir bin ? Das würde ich mir nie verzeihen.“
Er hauchte mir einen zarten Kuss auf meine Stirn und nahm mich in seine Arme. Ich lauschte dem Schlagen seines Herzens und seinem ruhigen Atem.
„Du hast damals genug durchgemacht. Außerdem will ich Dich noch eine Weile für mich alleine genießen !“
Er küsste mich wieder mit einer unglaublich vorsichtigen, zarten Art.
„Aber nun lass uns endlich essen, sonst wird ja noch alles kalt !“
Wir verbrachten einen wunderschönen, lauen Sommerabend und gingen erst sehr spät zu Bett. An der Treppe angekommen, nahm er mich auf seine Arme und trug mich nach oben in sein Schlafzimmer. Behutsam legte er mich auf sein Bett, spielte mit seinen Blicken. Seine Berührungen, seine Küsse machten mich fast wahnsinnig. Allzu gerne gab mich ihm hin.
Gegen Morgen wachte ich auf. Vorsichtig schob ich seinen Arm, mit dem er mich umklammert hielt, zur Seite und setzte mich auf die Fensterbank. Er hatte wohl Recht damit, alles noch geheim zu halten. Nur, wie sollte das funktionieren ? Vor allem, wenn wir wieder in Kanada ankamen. In einem Hotel, in dem bis dahin ungefähr 100 Musiker eingetroffen waren, die alle weltberühmt waren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das lange gut gehen würde. Oder wollte er nicht zu mir stehen, weil er verheiratet war ? Ich hatte es noch immer nicht gewagt, ihn nach seiner Frau und seiner Familie zu fragen. Das würde ich auch niemals tun, da ich der festen Überzeugung war, dass es an ihm war, darüber zu sprechen. Sicher, es war besser, dass das ganze nicht gleich wieder zu Anfang in den Zeitungen stand. Ich hatte darauf echt keine Lust mehr. Außerdem wurde mir in diesem Moment klar, dass auch von meinem Manager Tom damals nur die Vorteile daraus gezogen wurden, ohne Rücksicht auf mich. Die Zweifel übermannten mich mit aller Wucht.
Ich grübelte und grübelte. Allerdings war mir auch bewusst, dass es mit Jon etwas ganz anderes war. Er hatte sich wirklich sehr lange um mich bemüht, und dies auf eine vorsichtige, behutsame Weise. Ich erschrak, als ich bemerkte, dass ich seine Liebesbeweise in Frage stellte. Nein, dieses Mal irrte ich mich sicherlich nicht ! Er war auf meine Zickenattacken immer ruhig und bedacht geblieben, war nie wütend geworden. Welcher Mann chartert seinen Privat-Jet, fliegt mit einer Frau, die ihn bisher nur böse angemacht hat, nach Los Angeles, um in seinem Haus mit ihr alleine zu sein ? Welcher Mann entführt eine Frau überhaupt, um sie von sich zu überzeugen ? Es konnte nicht sein, dass ich falsch lag.
Da mir kalt war, schlüpfte ich wieder zu ihm zurück ins Bett und schlief für eine kurze Zeit ein.
3 Kommentare:
Ach Jon...unser Ritter in der goldenen Rüstung....sicher hat er Recht damit das ganze noch nicht in der Öffentlichkeit breitzutreten. Und mal ehrlich....das ganze hat doch auch was...wenn man sich nur heimlich trifft, sich verstohlene Blicke zu wirft.....
Sandy soll bloß keine Zweifel aufkommen lassen.... zurücklehnen und genießen ist die Devise...
Bin nun total gespannt wie es in Kananda weitergeht... So ein paar Mitwisser gibt es ja doch....
Freu mich schon.....
LG Sam
...ja, Jon...die Entscheidung war richtig. Ich denke auch, es sollte noch nicht bekannt werden. Ich finde es gut, wie er sich Gedanken macht und überlegt, was das beste ist.
Und Sandy: nicht zweifeln!
Obwohl ich sie verstehen kann.....
LG Janis
Ich denke auch, dass es so das Beste ist. Wenn die Presse sich gleich wieder auslässt, ist keinem damit geholfen.
Schließlich macht man ja Fehler, um aus ihnen zu lernen.
Sandy sollte mal nicht so viel grübbeln, sondern es einfach geniessen. Vom Grübbeln bekommt man außerdem hässliche Falten! *grins*
Hoffentlich verplappert sich keiner der anderen. Das wäre nicht so gut...
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