Samstag, 10. Januar 2009

Kapitel 72

„Mein Chico ! Wie geht es Dir ? Weißt Du eigentlich wie sehr ich Dich vermisst habe ? Madonna, wie bist Du nur dünn geworden ?“

Sie hatte beide Hände an seine Wangen gelegt und küsste ihn.

„Hallo Rosita ! Ich habe Dich auch vermisst, vor allem Dein Essen !“

„Madonna, und Du hast gesagt, ich soll nicht kochen ! Ich gehe gleich in die Küche, so geht das ja nicht !“

„Rosita, darf ich Dir noch jemanden vorstellen ?“

Er hielt sie am Arm fest, da sie bereits in Richtung Essensvorbereitung für den armen, abgemagerten Jon war.

„Das ist Sandy Reed.“

Und nun hatte sie das Kochen wieder vergessen und kam auf mich zu, um mich ebenso herzlich und liebevoll wie Jon zu begrüßen.

„Herzlich willkommen ! Ach, das arme Kind ist ja genauso dünn wie Du ! Bekommt Ihr denn in der ganzen weiten Welt nichts zu essen ? Ich lass Euch nicht eher weg, bevor Ihr wieder was auf den Rippen habt !“

Damit ließ sie uns stehen und eilte davon.
Jon sah mich an und wir brachen in schallendes Gelächter aus. Zum ersten Mal zusammen.

„Komm, bringen wir unsere Sachen nach oben. Ich zeig Dir Dein Zimmer.“

„Jon, wem gehört dieses Haus ?“

„Mir, warum ?“

„Was machen wir in Deinem Haus, wenn wir ein Fotoshooting vor uns haben ?“

„Ich geh noch schnell zu Rosita, sie soll uns nur eine Kleinigkeit richten, wenn das für Dich okay ist ?“

„Jon !“

Aber er ließ mich einfach in der Halle stehen.
Unschlüssig stand ich dort herum wie bestellt und nicht abgeholt. Langsam wurde ich wütend. Was sollte ich hier ? Musste er Hotelkosten sparen oder fand er sein Haus als Unterkunft passender ? Wollte er mich beeindrucken ?
Er tauchte wieder auf, nahm mir meine Tasche ab und zog mich an der Hand hinter sich her die Treppe hoch.

„Du hast meine Frage von vorhin noch nicht beantwortet !“

„Welche Frage ?“

„Zum Beispiel die, was wir hier machen und warum wir nicht in einem Hotel sind ?“

„Findest Du es hier nicht gemütlicher, wie in einem Hotel ? Du lebst doch jetzt auch schon eine Weile aus dem Koffer.“

„Ja schon, aber hier bei Dir zuhause ?“

„Sei nicht immer so quengelig !“

Er öffnete eine Tür zu einem Raum, welchen er mir als Schlafzimmer zugedacht hatte. Er war traumhaft eingerichtet. Schwere, dunkle Holzmöbel in spanischem Stil. Zarte, weiße Vorhänge vor den bodentiefen Fenstern. Der Raum war mit Cotto-Fliesen ausgelegt, die einen wunderbaren warmen Farbtupfer zu den weiß verputzten Wänden bildeten. Über dem Doppelbett war ein duftiger Baldachin ausgebreitet. Ich spürte sofort, dass ich mich hier wohl fühlen würde.

„Das Zimmer ist wunderschön, Jon !“

„Freut mich, dass es Dir gefällt. Wenigstens habe ich jetzt mal was richtig gemacht.“

Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

„Ähm“, sagte er verlegen. „Du willst Dich sicher etwas frisch machen, oder ?“

„Ja, eigentlich würde ich gerne duschen.“

„Das Bad ist gleich nebenan.“ Er wies mit dem Arm quer durch mein Gemach. Als er immer noch keine Anstalten machte, zu gehen, sagte ich:

„Ich würde aber gerne alleine duschen !“

„Oh, sorry“. Er räusperte sich und schloss die Tür hinter sich.

2 Kommentare:

runaway* hat gesagt…

Sandy sollte den Aufenthalt einfach genießen und abschalten... Mal ein bissl Ruhe und Erholung tanken, den Kopf frei bekommen!

Einfach die Sonne und Jon genießen! :o)

Anonym hat gesagt…

Jawohl, bei einem guten Glas Wein und einem leckeren Essen wird Sandy doch hoffentlich etwas entspannter......

@mabel: - wirklich guter Kommentar gestern von wegen alterm Gemüse und so.... *bauchhaltundmichvorlachenaufdembodenroll"

GLG Sam