Dienstag, 24. August 2010

Kapitel 288

Szenenwechsel:

Es machte ihn glücklich, als er ihr mit den Augen folgte. Sie war jemand, der binnen Sekunden von Null auf Hundert schalten konnte, wenn sie eine Aufgabe bekam. Wie sie umher flitzte, die Männer anleitete, diese Energie, die sie an den Tag legte….. Im Moment beugte sie sich kurz hinunter, um die Schrift auf einem der Kartons zu entziffern. Es war ihre eigene, und doch hatte sie Mühe, diese zu lesen. Die Stirn gerunzelt besah sie sich immer wieder die Hieroglyphen, die mit schwarzem Filzstift darauf gepinselt waren.

So oft hatte er selbst Haare raufend versucht, die kleinen Notizen, die sie für ihn hinterlassen hatte, zu entschlüsseln. Geschieht ihr ganz recht, dachte er in sich hinein lachend, dann geht`s ihr wenigstens auch einmal so, vielleicht wusste sie ja dann, was für eine Sauklaue sie hatte. Trotz allem war es eine schöne Schrift, klein, gleichmäßig, aber so verschnörkelt und in sich verschlungen, dass man schon ein geübtes Auge brauchte, um es flüssig lesen zu können.

In der Halle herrschte bereits ein heilloses Durcheinander, überall standen Kartons, Holzkisten und noch in Luftpolsterfolie verpackte Teile.

Er beobachtete sie weiter, wie sie sich wieder und wieder zu den Kartons hinunter beugte, um das Gekritzel zu lesen. Ihr Mini war eindeutig zu kurz geraten. Ein warmes Ziehen stieg von seinen Lenden empor und brachte sein Herz in Wallung. Doch dieses Gefühl wischte er schnell beiseite. Er konnte schließlich nicht jetzt…. hier…. Es war unglaublich, mit welch wenigen Bewegungen sie ihn unbewusst…. Fahrig rieb er sich mit den Händen über das Gesicht. Um sich abzulenken, ging er hinaus, um nachzusehen, wie weit der Container geleert war. Eigentlich hatte er ihr ja geglaubt, als sie sagte, es wäre nicht viel….

Doch das, was er ganz hinten an der Wand entdeckte, machte ihn schließlich fassungslos.

„Sandy ? Kommst Du mal bitte ?“

Sie kam herausgeschossen, wahrscheinlich in der Annahme, es wäre etwas kaputt gegangen.

„Was ist das ?“ fragte er mit dem letzten Rest Beherrschung.

Sie verzog das Gesicht und fragte leise:
„Was meinst Du denn ?“

„Frag nicht so scheinheilig ! Hinten, an der Wand ?“

Sie holte tief Luft und sagte vorsichtig:
„Mein USA-Überlebenskit ?“

„Das ist nicht wahr, oder ?“

„Doch.“

„Du spinnst doch total !“

„Warum ?“ fragte sie mit einem unschuldigen Augenaufschlag.

„Das sind doch mindestens….“

„Du kannst ja nachzählen !“ gab sie schnippisch zurück.

„Wie viele ?“ fragte er ungläubig.

„20.“

„Warum gerade 20 ?“

„Eben so viele Kisten, wie jeweils Flaschen drin sind.“

„Was ist das bitte für eine Logik ?“

„Weibliche vielleicht ?“

„Ich glaub das einfach nicht !“

„Dann lass es. Sie sind hier, Ihr habt hier ja schließlich kein vernünftiges ! Selbst schuld.“

Sie wollte sich umdrehen und gleich wieder davon flitzen, doch er bekam sie am Arm zu fassen und hielt sie fest.

„Oh nein ! So einfach kommst du mir jetzt nicht davon ! Du willst mir doch nicht tatsächlich sagen, dass Du - und ich glaube es wirklich noch immer nicht – 20 Kisten deutsches Bier hier her geschafft hast ?“

„Nein das will ich nicht sagen,“ antwortete sie mit der stoischen Ruhe, die sie immer dann an den Tag legte, wenn ihre Sturheit durchkam. Sie stand vor ihm und der Trotz stand in dicken Buchstaben in ihr Gesicht geschrieben.

„Sandy, ich kann die Kisten sehen, obwohl ich meinen Augen immer noch nicht traue.“

„Bayrisches.“

Entnervt rollte er mit den Augen und stöhnte leise auf.
„Was bayrisches ?“

Bayrisches ! Nicht deutsches. Und Hefeweizen ! Nicht Bier.“

Er gab auf. Vielleicht wäre es besser, er würde sich fürs Erste zurückziehen und in Ruhe eine rauchen. Und genau das tat er auch, indem er sich auf eine der Holzkisten hinter dem Container setzte und tief durchatmete. Wie aus dem Nichts tauchte eine frisch angezündete Zigarette in der Höhe seiner rechten Schulter auf. Er drehte den Kopf und neben ihm stand eine grinsende Sandy. Fast wäre er versucht gewesen, zurück zu lächeln, doch so leicht wollte er es ihr nicht machen. Welche Frau brachte bei ihrem Einzug schließlich 20 Kisten Bier mit ? Auch wenn das amerikanische mit dem deutschen – halt ! bayrischen – nicht mithalten konnte, fand er es trotzdem mehr als seltsam. Von den 10 Kartons Cellini wollte er erst gar nicht anfangen…..

Er setzte einen ausdruckslosen Blick auf, der ihr Grinsen zu einer Maske erstarren ließ. Abrupt drehte sie sich um und ging mit weit ausgreifenden Schritten wieder ins Haus. Nun war sie wütend, doch davon ließ er sich nicht beeindrucken. Er rauchte langsam, schnippte schließlich die Kippe weg und wollte gerade aufstehen, als Richie um die Ecke kam.

„Hey, was ist denn bei Euch los ?“ fragte er.

„Ihre Sachen sind gekommen.“

„Und warum machst Du dann so ein Gesicht ?“

„Richie, in dem Container sind 20 Kisten Bier und 10 Kartons Prosecco.“

Dieser wandte blitzschnell den Kopf und beugte sich etwas nach links, um in den Container zu sehen.

„Hey, das stimmt ja wirklich !“ rief er aus und ging rasch die paar Schritte auf die hintere Wand zu.

„Jon ! Das ist Hefeweizen ! Das ist doch genau das, was wir auf der letzten Tour auch getrunken haben ! Super Idee von ihr !“

Er hielt eine der Flaschen in der Hand und studierte interessiert das Etikett. Lachend wandte er sich zu seinem Freund um.

„Weißt Du noch, wie die Fans uns aufgezogen haben, weil wir das mit Zitronen getrunken haben ? Dabei darf man das ja nur bei dem klaren…. Wie hieß das noch ?“

Jon runzelte missmutig die Stirn.

„Was ist denn ?“

„Sag mal, Rich, Du findest das vollkommen normal, dass sie mit so was hier ankommt ?“

„Vollkommen normal sicher nicht. Eine Frau bringt eher soviel Schuhkartons mit.“

„Die hatten wir schon,“ erwiderte er mit einigem Sarkasmus.

„Aber Du weißt doch gar nicht, für was das ist. Vielleicht will sie ja eine Party veranstalten oder ihre Jungs damit beglücken ? Die freuen sich bestimmt tierisch darüber.“

„Sie hat es immerhin ihr „USA-Überlebenskit“ genannt.“

„Komm schon, Jon ! Das ist doch nur wieder einer ihrer Scherze. Ich verstehe wirklich nicht, warum Du Dich darüber so aufregst, das ist ja fast wie im Kindergarten. Solange Du nicht weißt, was wirklich dahinter steckt, gibt es keinen Grund, wütend zu sein.“

„Du verteidigst sie wohl immer ?“

„Jep ! Außerdem mache ich das bei jedem ungeklärten Fall so.“

Montag, 16. August 2010

Kapitel 287

Am nächsten Morgen wurden wir durch lautes Metallgeklapper und das Brummen eines LKW`s geweckt. Ratlos sahen wir uns an, sprangen aus dem Bett und stürzten hinaus auf den Balkon.
Im Hof stand ein chromblitzender Truck, der in der Sonne nur so funkelte. Der Fahrer war gerade dabei, mit dem Kran einen Container abzuladen. Diesen Container kannte ich nur allzu gut.
Jon sah mich an, ich jubelte nur laut:

„Yeah ! Meine Sachen sind da ! Yippieeeeehhhhh !“

Hastig kramte ich ein paar Sachen zum Anziehen zusammen und vollführte dabei vor lauter Freude einen wilden Indianertanz.

„Heya heya heya…. wuwuwuwuwu….. heya heya heya……wuwuwuwuwu….“

Jon brüllte vor Lachen, als er mich dabei beobachtete.
Kopfschüttelnd verschwand er in`s Bad. Wie schnell sich ein so fürchterlicher Morgenmuffel doch wandeln konnte, dachte er wohl und er hatte absolut Recht damit. Ich flitzte ihm aufgeregt nach, begann mit einer schlampigen Katzenwäsche, bei der ich mich nebenher anzog. Die Zahnbürste in der Hand, zog ich ein Shirt über den Kopf, spülte rasch meinen Mund mit Wasser aus, zog mir dabei einen Mini an und rannte die Treppe hinunter. Rosita war gerade dabei, die Frachtpapiere zu quittieren, als ich blitzartig stoppte.
Mooooment !

Wer hatte das eigentlich organisiert ? Keine Ahnung, warum, aber als ich so ruckartig stehen blieb, schaute ich, von fremden Mächten gelenkt, zum Balkon des Schlafzimmers hoch. Dort stand ein über alle vier Backen grinsender Jon und beobachtete mich gespannt. Die diebische Freude, die er hatte, war körperlich zu spüren. Voller Dankbarkeit schickte ich ihm geschätzte tausend Handküsse, von denen er mir lächelnd einen zurück gab. Nun stand ich vor dem Monstrum und machte mich ungeduldig am Schloss zu schaffen, der Fahrer hatte mir eben den Schlüssel in die Hand gedrückt, die Plombe kriegte ich gerade noch so ab, aber für den Riegel brauchte ich schweres Gerät. Warum eigentlich waren alle Schiffscontainer auf diesem Planeten grundsätzlich verrostet ? Schon in der Firma, in der ich vorher gearbeitet hatte, hatte ich mit diesen Dingern zu tun, mehr papiertechnisch natürlich, aber noch nicht ein einziges Mal hatte ich einen neuen, nicht zerdellten gesehen.
Jemand tippte mir leicht auf die Schulter.
Jon stand hinter mir, mit einem Brecheisen und einem Werkzeugkoffer in der Hand.

„Ah, danke Dir !“

Ich wollte nach dem Brecheisen greifen, doch er sah mich leicht vorwurfsvoll an.

„Jon, Du wirst doch nicht….“

„Doch, ich werde. Warum denkt eigentlich alle Welt von mir, ich wäre ein handwerklicher Chaot ?“

„Hmmmm…. vielleicht, weil es so ist….“ sagte ich vorsichtig.

„Komm schon, Du wirst mir doch zutrauen, dass ich diesen Riegel aufbekomme ?“

Mit einigen Zweifeln behaftet, trat ich zur Seite. Er würde dieses Ding ganz bestimmt aufbekommen, er konnte nicht wirklich was kaputt machen, jedenfalls nicht am Container…..
Viel mehr hatte ich Angst, dass er sich verletzten würde.
Und wieder einmal belehrte mich Jon, Mr. Rockgott, eines besseren.
Mit überraschend geübten Griffen zog er das Hängeschloss mit der Zange ab, hebelte den Riegel über den Bügel, stemmte mit dem Brecheisen die Tür auf, die schrecklich quietschend und langsam aufschwang.
Triumphierend drehte er sich zu mir um, beugte sich etwas vor und steckte seinen Arm aus, um mit einer einladenden Bewegung dann einen Schritt zur Seite zu tun. Frech grinsend stand er neben mir, als ich freudig auf die Dinge zuging, die ich vor kurzer Zeit auf einem anderen Kontinent verpackt hatte.

„Lass uns ausladen !“

„Nein mein Schatz ! Das kannst Du so was von vergessen !“

Erstaunt sah ich mich um.

„Warum denn nicht ? Es ist doch nicht viel ?“

Ich verstand ihn nicht, nach meiner Schätzung würden wir nur einen Tag brauchen, um alles ins Haus zu tragen. Wirklich schwere Teile waren nicht dabei, mal von meinen Kommoden abgesehen.

„Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich das Risiko eingehe, dass Du Dir irgend etwas tust !“

Vorwurfsvoll runzelte er die Stirn.

„Außerdem….“ er blickte kurz auf seine Armbanduhr, „wirst Du die zehn Minuten abwarten können.“

„Welche zehn Minuten ?“ fragte ich nun leicht genervt zurück.

„Die zehn Minuten, bis die Möbelpacker eintreffen werden.“

Da war es wieder, dieses triumphierende Grinsen. Diese Überlegenheit, die er an den Tag legte, wenn er etwas ausgeheckt hatte und mich damit überraschen konnte.

„Du hast mal wieder alles perfekt organisiert, was ?“ erwiderte ich lächelnd.

„Jep. Du kannst ja, während die alles reinbringen und aufbauen, aufpassen damit sie nichts falsch machen, in Ordnung ?“

„Hmmm…. Lass mich raten: Während ich auf die Möbelpacker aufpasse, passt Du auf mich auf ?“

„Jep. Richtig geraten, hundert Punkte.“

Ich sah ihn an, wie er zufrieden grinsend am Container lehnte, ein Bein über das andere geschlagen und die Arme verschränkt. Es sah ihm wieder mal ähnlich. Alles geregelt, alles organisiert, Sandy dumm fragen lassen und dann zufrieden zurück lehnen. Jedoch war ich ihm keinesfalls böse, sondern unendlich dankbar. Mir hatte - ehrlich gesagt - schon davor gegraut, selbst beim Zoll anzurufen. Die amerikanischen Behörden begegneten einem allesamt mit einer großen Freundlichkeit und zuvorkommend, doch wirklich schnell und effektiv arbeiteten sie wie auch in meinem Heimatland nicht. Das hatte er mir abgenommen, oder abnehmen lassen, besser gesagt.

Er lehnte immer noch dort, schaute mich abwartend an. Vermutlich las er wieder einmal meine Gedanken. Ziemlich sicher wusste er genau, was ich dachte. Ich ging auf ihn zu, legte meine Arme um seinen Hals und sagte leise:

„Danke. Ich bin sehr glücklich, dass Du das arrangiert hast. Du bist echt ein Schatz !“

Ich küsste ihn, spielte mit seiner Zunge und wir beide versanken augenblicklich in der uns ganz eigenen Welt.

Ein lautes „Guten Morgen !“ ließ uns auseinander fahren und wir öffneten etwas verwirrt unsere Augen.

Jon hatte sich als erster wieder gefangen und ging freundlich lächelnd auf den Mann zu, der da so plötzlich vor uns stand.

„Guten Morgen ! Sandy, das ist Mr. Williamson, er ist der Chef der Möbelpacker.“

„Hi ! begrüßte ich ihn und er schüttelte mir mit festem Händedruck die Hand.

„Miss Reed, gibt es irgend etwas, das wir beachten sollten ?“

„Nein, eigentlich nichts besonderes, außer dass Sie vielleicht ganz besonders auf meine Kommoden und meinen alten Schrank achten. Diese Möbel liegen mir sehr am Herzen, es sind Erbstücke meiner Familie und echte Antiquitäten.“

„Na, wenn sie den Übersee-Transport überstanden haben, werden sie meine Männer auch noch verkraften,“ meinte er lächelnd.

Auf mein Stirnrunzeln hin, dessen ich mich nicht verwehren konnte, erwiderte er jedoch schnell:

„War nur ein kleiner Witz ! Wir haben bereits die Möbel von Mister Bongiovi hier her gebracht und auch aufgebaut. Sie können sicher sein, dass wir die allergrößte Sorgfalt walten lassen. Sie werden es ja gleich sehen.“

Er besah sich den Inhalt des Containers und winkte dann die zwei Mitarbeiter zu sich. Er sprach kurz mit ihnen, um ihnen die ersten Anweisungen zu geben und trat dann wieder zu uns.

„Ich denke, wir schaffen die ersten Teile am Besten zuerst in die Halle, damit wir einen ungefähren Überblick haben. Dann können Sie uns sagen, wo alles hin soll.“

Ich nickte nur. Super, ich hatte mir noch gar keine Gedanken gemacht, an welchen Platz die Möbel sollten. Jon hätte ja mal wenigstens eine Andeutung machen können, dann hätte ich…. Doch der hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht.

„Na komm, Süße, lass uns reingehen und überlegen, wie wir das machen.“

Er zog mich zu sich, legte den Arm auf meine Schulter und zusammen betraten wir die Halle.

„Also, der große, dunkle Schrank würde doch dort gut hinpassen.“

Mit dem Finger zeigte er auf die Wand, von der auf der einen Seite die Tür zur Küche und auf der anderen Seite die Tür zum Wohnzimmer war. Dort stand bis jetzt ein kleines, antikes Tischchen, auf dem wir unsere Schlüssel in eine gläserne Schale legten. Meist lagen auch dort die Handys und die Handtasche, die ich gerade in Gebrauch hatte. Er lag genau richtig, dort würde er am schönsten zur Geltung kommen. Außerdem wäre er ideal als Schrank, in dem wir unsere Jacken unterbringen konnten. Eine Garderobe fand Jon immer spießig, sie hätte auch nicht in diesen schönen Raum gepasst.

„Und links davon,“ ich wies auf die Wand neben der Tür zu seinem Arbeitszimmer, „könnten wir eine der Kommoden hinstellen, vielleicht die mit den Messingbeschlägen ?“

Er nickte zustimmend.

„Aber die mit dem Marmoraufsatz hätte ich gerne im Schlafzimmer.“

„Wie Du willst !“

„Und die andere packen wir in das Gästezimmer direkt daneben, da kann ich dann noch einiges von meinem Krimskrams unterbringen.“

„Okay.“

Doch da wurden wir bereits in unseren Überlegungen gestört, denn die Männer brachten die ersten Kisten herein. Ich zeigte ihnen den Platz, wo sie diese hinstellen konnten. Auch die Kartons mit meinen Kleidungsstücken waren schnell ins Schlafzimmer gebracht. Die Schachteln mit den Fotos, den Collagen und meinen Erinnerungsstücken ließ ich ebenfalls in das Zimmer bringen, in dem ich die erste Nacht verbracht hatte.

Samstag, 7. August 2010

Kapitel 286

Tini kam herein und schnappte sich zwei der Salatschüsseln. Ich folgte ihr mit dem Brotkorb und dem Fleisch.

„Dann lasst uns anstoßen !“ rief Jon.

Die fünf Kelche stießen aneinander und der helle Klang passte so gut zu der heiteren Stimmung, die augenscheinlich herrschte. Anscheinend hatten alle beschlossen, heute Abend ihre Schokoladenseite zu zeigen. Auch Richie.
Seine schlechte Stimmung war wie weggeblasen, er wirkte wie ausgewechselt. Eine schlimme Ahnung überkam mich, wie es dazu gekommen war…. Mir fielen die Blicke auf, die er und Jon immer wieder tauschten....

Beim Essen sprachen wir über die Arbeit, die Tini und Tom die letzte Zeit geleistet hatten, auch Richie zeigte viel Interesse und brachte sich auf den neuesten Stand. So, wie es aussah, hatte auch er nicht sonderlich viel von den Aktivitäten seiner Mitbewohner mitbekommen. Jon bot wie immer die Hilfe seines Teams an, doch Tom lachte nur und meinte:

„Danke Jon, Deine Leute haben uns bereits sehr geholfen, sie sind echt klasse und haben uns viele wertvolle Tipps gegeben. Ich mag mir nicht ausmalen, wo wir wären, wenn sie uns nicht die ganzen Adressen der Firmen vermittelt hätten, die Ihr engagiert. Es ist so verflucht schwierig, ein vernünftiges Transportunternehmen zu finden, das sich bereit erklärt, zu unseren Konditionen zu arbeiten.“

„Das sind echte Profis !“ lobte auch Tini. „Vor allem sind die alle so freundlich und zuvorkommend. Sie haben sich mächtig angestrengt ! Ich musste nie lange auf einen Rückruf warten und oft war sehr viel mehr abgeklärt, als ich dachte.“

Ich sah sie fragend an.

„Ja, oft hatten sie Dinge erledigt, an die ich zum Beispiel noch gar nicht gedacht hatte ! Oder sie wiesen mich bei meiner Anfrage auf eventuelle Schwierigkeiten hin und hatten dann aber bereits die Lösung parat. Also echt unglaublich !“

„Freut mich, dass das alles so wunderbar klappt !“ lächelte Jon mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

„Nur über die Modalitäten müssen wir uns halt noch einigen,“ warf Tom ein.

„Welche Modalitäten meinst Du ?“

„Jon, Deine Leute werden von Dir bezahlt, sie arbeiten aber für uns ?“

„Ach, Du meinst, Ihr wollt sie bezahlen ?“

„Genau. Woanders müssten wir das auch, niemand arbeitet heute mehr umsonst.“

„Quatsch, momentan haben sie eh nicht soviel zu tun. Im Gegenteil ! Bonnie meinte heute am Telefon sie sind froh, dass sie endlich wieder eine Tour organisieren können, wenn sie auch nur dabei wären. Den Stillstand, der zwischen den unseren herrscht, mögen sie nicht sonderlich….wobei der ja eigentlich nie lange anhält…. Für die ist das auch immer ganz schön aufregend, das sind echte Adrenalinjunkies !“

Er lachte leise und Richie nickte ihm wissend zu.

„Manchmal habe ich den leisen Verdacht, dass sie uns heimlich, fies und leise manipulieren, damit wir uns endlich wieder auf die Socken machen,“ erwiderte dieser.

„Und wenn die Aufregung und das Chaos in Luft aufgelöst und wir weg sind, sind sie auch wieder froh !“

Jon prostete Richie grinsend zu und lehnte sich entspannt in die Lehne zurück.

„Jetzt ist aber Schluss mit Geschäft und Arbeit, lasst uns ein wenig Musik machen !“

Er klatschte in die Hände und stand gleichzeitig auf.

„Ja, dann hol ich mal unsere Gitarren bei mir drüben !“

Die zwei stimmten einen lustigen Country-Song an, der von einem Cowboy erzählte, der zuerst sein Pferd und dann seine Freundin verlor. Dieser überlegte sich nun, was für ihn schlimmer war, der Verlust des Pferdes oder des Mädchens. Jon sang die Strophen und Richie fiel beim Refrain mit ein. Dabei übertrieb er den Kaugummi-Slang des Mittleren Westens bis zur Schmerzgrenze und schon alleine deswegen fielen wir vor Lachen fast von den Stühlen. Und die Grimassen, die er zog, waren zu göttlich !

Nach diesem Lied folgte von Richie eines, das sehr traurig war und von Liebeskummer und Weltschmerz handelte. Er sang dieses alleine und alle hörten ihm betroffen zu. Das Gefühl, das er hinein legte, war deutlich zu spüren und der eine oder andere überlegte sich ganz sicher, was dieser Song für ihn wohl wirklich bedeuten mochte.
Als er die letzten Akkorde ausklingen ließ, herrschte Schweigen. Nur zögerlich applaudierten wir, sein Gesicht sprach Bände.
Tini war diejenige, die die betretene Stimmung auflöste. Sie bat Tom, auch etwas zum Besten zu geben.

„Nein, nein ! Das könnt Ihr vergessen ! Ich mach mich doch hier nicht zum Affen, wenn zwei so begnadete Künstler vorgelegt haben !“ wand er sich unbehaglich.

„Bitte spiel Dein House of the rising sun !“ bettelte Tini und klatschte dabei in die Hände.

„Ach komm ! Das muss doch nicht sein, Sandy ist doch auch noch da !“ wehrte er ab.

Doch er konnte uns nicht entkommen, Jon reichte ihm mit einem bösen Grinsen seine Gitarre.
Tom konnte nicht schlecht spielen, aber singen, das konnte er wirklich nicht. Sein Gejaule tat in den Ohren weh. Tini grinste sich eins, Richie verbiss sich das Lachen und Jon hatte die Hände vor sein verzogenes Gesicht gelegt. Ich konnte nicht anders, ich setzte mich neben Tom und unterstützte ihn gesanglich, um es nicht ganz schlimm enden zu lassen. Doch er kämpfte sich tapfer Strophe um Strophe durch, und irgendwann konnte ich nicht mehr, ich bog mich ebenfalls vor Lachen. Fast war es, als wäre ein Damm gebrochen, denn die anderen lachten schallend mit.

„Ich hab`s Euch ja gesagt, aber Ihr wolltet ja nicht hören !“

„Tom, es ist wohl besser, Du startest keine Karriere als Sänger !“ frotzelte Jon.

„Schuster, bleib bei Deinen Leisten !“ prustete Richie.

„Danke, Tini, vielen Dank ! Es ist doch schön zu wissen, was ich an Dir habe !“ sagte Tom sarkastisch.

Sie legte ihre Arme auf seine Schultern und küsste ihn.

„Ich fand`s schön !“ wollte sie ihm Glauben machen, konnte sich dabei aber das Lachen immer noch nicht verbeißen.

Ich hatte nicht erwartet, dass dieser Abend trotz allem noch so heiter werden konnte, Jon und ich tauschten dann und wann besorgte Blicke, doch Richie schien wirklich gut drauf zu sein. Er trank fast keinen Alkohol, sein Sektglas hatte er lediglich einmal nachfüllen lassen. Viel mehr griff er zu Cola und Wasser. Vermutlich hatte er bemerkt, dass wir ihn beide nicht aus den Augen ließen. Und doch lag etwas in der Luft, etwas bedrohliches, unerklärliches, etwas, das in naher Zukunft sehr viel verändern könnte und uns mit Sicherheit sehr viel Kraft und Nerven kosten würde. Ich wischte die bösen Gedanken beiseite und beschloss, den Vorahnungen entschlossen entgegen zu treten. Es konnte ja auch sein, dass ihn das Zusammensein mit uns von seinen Problemen etwas ablenkte….

So langsam aber sicher war ich davon überzeugt, dass er von heftigem Liebeskummer geplagt wurde. Alle Anzeichen sprachen dafür. Was jedoch nicht dafür sprach, war, dass ich nicht wusste, um wen es sich handelte. Die Badewannen-Lady war es hundertprozentig nicht und sonst hatte ich von keiner Frau etwas mitgekriegt. War es Heather ? Hatte er die Trennung vielleicht doch nicht verarbeitet ? Oder war es ein Allerweltsherzschmerz ?

Als er ging, klopfte er Jon auf die Schulter. Mich nahm er lange in seine Arme.

„Es war schön bei Euch !“

Er sah mir noch tief in die Augen, bis er mich schließlich losließ und im Dunkel der Nacht entschwand.

Donnerstag, 5. August 2010

Kapitel 285 - Grillfete

„Hey hey hey !“

Meine Verzweiflung war anscheinend in mein Gesicht geschrieben, denn er stand schnell auf, kam um den Tisch herum und nahm mich in die Arme. Beruhigend strich er über meinen Rücken.

„Schatz, das ist völlig normal. Das geht mir heute noch so ! Aber vertrau Ihnen, sie machen einen guten Job, glaube mir.“

Du hast Angst vor Euren Touren ?“ fragte ich fassungslos nach.

„Sicher, und nicht nur ich ! Du solltest mal unseren coolen Tico sehen, bevor es los geht. Oder Dave. Der einzige, der wirklich ruhig bleibt und einen kühlen Kopf bewahrt, ist Richie. Wobei ich bei ihm glaube, dass er sich auch dann und wann hinter seinen blöden Scherzen versteckt.“

„Jetzt kommt aber nicht der Spruch, dass die Angst dazu gehört, dass man ohne Angst leichtsinnig wird und so weiter ?“

„Doch, genau den wollte ich gerade sagen. Weil er einfach wahr ist.“

Unsicher sah ich ihn an. Traurig erwiderte ich:
„Unser kleines Familienunternehmen gibt es dann wohl nicht mehr ?“

Jon lachte auf.

„Doch, Süße, das wird es weiterhin geben. Ihr erweitert es einfach ein wenig, sagen wir, Ihr expandiert ?“

Sein kleiner Scherz zwang mir doch wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Er ließ mich los und setzte sich wieder gegenüber. Ohne die Augen von mir abzuwenden, nippte er an seinem Wein.

„Wir mussten uns, als wir anfingen, auf total fremde Leute verlassen, das war oft schwierig, weil wir nicht wussten, wer nur an uns verdienen wollte und wer ein echtes Interesse an uns hatte. Du hast dagegen Deine beste Freundin an Deiner Seite, Dein Ex-Freund ist Dein Manager, besser kannst Du es nicht treffen.“

Er nickte, sich selbst zustimmend und lächelte mich aufmunternd an.

„Du kannst nicht mehr alles selbst machen, alles kontrollieren. Das geht einfach nicht. Ihr braucht ein Team, auf das Ihr Euch absolut verlassen könnt. Und Du…“ er legte eine bedeutungsvolle Pause ein, „…. musst Ihnen das Vertrauen geben.“

„Ich fühlte mich heute einfach überfahren….“

„Das wird wahrscheinlich noch öfters passieren, aber Du wirst sehen, wenn alles funktioniert, ist das nur noch halb so schlimm. Irgendwann hat sich das eingespielt. Außerdem kann ich Dir ja auch noch helfen, wenn Du nicht weiter weißt, okay ?“

Dankbar über seine Worte, setzte ich mich auf seinen Schoß. Ich kuschelte meinen Kopf in seine Halsbeuge und genoss seine Nähe. Er wuschelte durch meine Haare und küsste mich sanft darauf.
Leise sagte er:

„Es ist Zeit, den Grill anzuheizen.“

Widerwillig erhob ich mich und ging in die Küche, um zu schauen, ob wir an alles gedacht hatten. Vorsichtig zog ich den Bräter etwas aus dem Ofen und drehte die Kartoffeln, damit auch die obere Seite noch ein wenig Öl abbekam. Dann mischte ich die Salate nochmals durch und ging mit dem Geschirr auf einem Tablett wieder hinaus, um den Tisch zu decken.

Derweil ging Jon zu Richie, um ihn zum Essen zu holen. Als ob das notwendig wäre ! So oft, wie er sich schon selbst eingeladen hatte und wie selbstverständlich seine Anwesenheit bei uns am Tisch geworden war…..
Wahrscheinlich hätte das Fleisch noch keine Minute auf dem Grill verbracht und er wäre aufgetaucht, mit einem seiner üblichen Sprüche auf den Lippen.
„Oh, Ihr esst schon ? Kann ich vielleicht ….?“ Oder „Ihr habt doch sicher nichts dagegen ?“
Der Spruch „er hat den Braten gerochen“ wurde meiner Ansicht nach für Richard Steven Sambora erfunden….. Leise lachte ich vor mich hin.
Doch als Jon zurück kam und ich seine Miene sah, ahnte ich Schlimmes.

„Sag mal, weißt Du wirklich nicht, was mit dem los ist ?“

Fragend sah ich ihn an.

„Wieso, was war denn ?“

„Er will tatsächlich nicht zum Essen kommen, kannst Du Dir das vorstellen ?“

„Ja aber warum denn ? Er isst doch sonst auch immer mit uns ?“

„Keine Ahnung, er murmelte nur, er hätte keinen Appetit und ihm wäre nicht gut. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass er `ne ganz schöne Fahne hatte.“

„Er hatte eine Fahne ? Alkohol ?“

Jon`s nachdenklicher Blick ließ mich verstummen. Irgend etwas stimmte wahrlich nicht mit ihm. Ich war fest entschlossen, das sofort und auf der Stelle heraus zu finden.
Das Geschirrtuch, das wie üblich beim Kochen auf meiner Schulter lag, drückte ich Jon in die Hand und machte mich auf den Weg durch den Garten. Ich bog die Hecke um und ging auf Richie`s Terrasse zu. Die Glastüren standen wie meist weit offen.
Mit einigem Unbehagen ging ich hinein.

Lange musste ich nicht suchen, er saß in der Küche. Vor sich ein leeres Glas, in dem unter den Eiswürfeln eine braune Flüssigkeit schimmerte. Rasch versuchte er, dies zu verbergen.

„Richie, wieso willst Du nicht zu uns zum Essen kommen ?“

„Weil ich keinen Hunger habe ?“

„Kann es sein, dass ich Dir das nicht glaube ? Was ist denn los mit Dir ? Ist irgend etwas passiert ?“

„Nein, es ist nichts passiert. Ich hab einfach keinen Hunger und will einfach nur alleine sein.“

„Willst Du nicht darüber reden ?“

„Über was ?“

„Zum Beispiel über das, was Dich bedrückt ?“

„Mich bedrückt nichts, es ist alles in bester Ordnung.“

„In bester Ordnung sieht bei Dir aber anders aus. Warum trinkst Du ?“

„Sandy, was ist dabei, wenn ich mir Abends ein kleines Gläschen genehmige ?“

„Normalerweise nichts, aber Du wolltest das Glas gerade eben vor mir verstecken, und da ist sehr wohl etwas dabei. Also, was ist los ?“

„Ich sagte gerade eben schon, dass alles okay ist.“

„Warum glaube ich Dir das nur nicht ?“

Gedankenverloren, den Kopf gesenkt, spielte er mit dem Glas in seinen Händen. Die Stille wurde übermächtig und dröhnte laut in meinem Kopf. Dann sah er mich an.
„Also gut, ich komme zum Essen, Du gibst ja sonst eh keine Ruhe.“

Unschlüssig trat ich zum ihm und legte vorsichtig meine Hand auf seinen Rücken. Fast war mir, als zuckte er unter der Berührung zusammen, dann stand er ruckartig auf und stellte das Glas auf den Spültisch.

„Ich zieh mich noch um, dann komm ich rüber, okay ?“

„Okay.“

Bedrückt schlenderte ich wieder zum benachbarten Anwesen zurück. Jon stand am Grill und verteilte die bereits glimmende Kohle, so dass sie eine gleichmäßige Glut bekam.

„Und ?“

Zuerst nahm ich einen Schluck von meinem Weißwein, der noch auf dem Tisch stand.

„Ich habe absolut keinen Clou, was mit ihm ist. Er ist nicht damit raus gerückt, was ihm zu schaffen macht. Aber er will kommen.“

„Ja ?“ fragte Jon erstaunt. „Wie hast Du das denn geschafft ?“

„War eigentlich nicht mein Verdienst, er hat sich von selbst dazu entschlossen.“

„Sicherlich tut es ihm gut, wenn er hier bei uns ist. Dann wird er wenigstens von seinem Kummer abgelenkt, hoffe ich jedenfalls.“

„Ich fände es auch nicht gut, wenn er – während wir hier gemütlich zusammen sind – da drüben alleine rumhockt und Trübsal bläst.“

„Wer bläst hier Trübsal ? Das kann ja überhaupt nicht angehen !“ erklang die fröhliche Stimme von Tini.

Sie kam mit Tom um die Ecke gebogen, dieser war mit einer Kiste Prosecco beladen. Schnaufend stellte er sie auf dem Boden ab und küsste mich links und rechts zur Begrüßung, bevor er Jon die Hand schüttelte.

„Hi !“ grinste mich Tini an.

Meine Freundin war allerbester Laune und tat es Tom nach, danach begrüßte sie Jon.

„Also, wer ist hier schlecht drauf ?“ fragte sie, die Hände in die Seiten gestemmt.

„Richie. Und wir wissen nicht warum.“

„Richie ? Aber vor zwei Tagen habe ich davon nichts gemerkt, wir haben beim Frühstück noch herum gealbert, bis mir der Bauch weh tat vor lauter Lachen.“

Fragend sah sie von einem zum anderen.

„Soll ich zu ihm gehen und mit ihm reden ?“

„Das macht wohl wenig Sinn, genau das hat Sandy gerade eben probiert,“ erwiderte Jon.

„Hmpf. Kommt er denn wenigstens zum Essen ?“

„Gesagt hat er es.“

„Na denn. Sag mal, kann ich noch was helfen ?“

„Nein, Süße, setzt Euch einfach. Tom, Du könntest vielleicht den Prosecco einschenken ?“

Ich drückte ihm die Sektkelche in die Hand und ging dann in die Küche, um das Grillgut zu holen. Die Marinade hatte sich auf dem Boden der Schüssel gesammelt, so nahm ich die Zange und drehte die Stücke noch einmal, damit sie alle gleichmäßig davon bedeckt waren. Da ließ mich etwas aufschauen.

Durch das Küchenfenster sah ich Richie kommen, die Hände in den Hosentaschen, den Kopf gesenkt, schlenderte er zu uns herüber. Seine große Statur erschien mir kleiner, als sie tatsächlich war. Er ging gebeugt….. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Viel hätte ich darum gegeben, zu erfahren, was mit ihm war….. Ein bisschen waren Jon, Richie und ich zu den drei Musketieren geworden, da musste doch jedes Problem zu lösen sein, wenn wir einander halfen und füreinander da waren…. Ich nahm mir fest vor, mich in der nächsten Zeit mehr um ihn zu kümmern.