„Weißt Du, was wir jetzt machen ?“ fragte er unvermittelt.
„Nein, aber Du wirst es mir sicherlich gleich sagen, oder ?“
„Wir fahren zu Charlene`s.“
„Wo auch immer das sein mag…“
„Charlene`s ist ein, na ja, eine Art Fitness- und Wellness-Studio und dort haben die wunderbare Masseure. Hast Du Lust ?“
Begeistert stimmte ich zu.
Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht. Der Wagen wurde für uns geparkt, wir wurden an der Eingangstür empfangen und in die Räume geführt. Natürlich immer mit „Es ist schön, Sie hier wieder begrüßen zu dürfen, Mr. Bon Jovi“ - „Wir hoffen, Sie fühlen sich hier wohl, Mr. Bon Jovi“ – „Aber gerne Mr. Bon Jovi“ und so weiter und so fort. Er wurde hier ganz schön hofiert und ich natürlich mit. Die Räume, die für die Massagen vorgesehen waren, waren genau so prunkvoll ausgestattet, wie die bisherigen, durch die wir gegangen waren. Die Bademäntel waren wunderbar vorgewärmt, ebenso die Liegen auf die wir – nicht gelegt, sondern gebettet wurden. Zwei riesige Männer kamen herein.
Ich sah Jon entsetzt an, doch er lachte nur.
„Keine Angst, sie haben wirklich sehr gefühlvolle Hände und sie sind die besten !“
Beruhigt legte ich mich zurück und ließ meinen Riesen sein Werk beginnen. Während der Massage merkte ich, wie verspannt ich eigentlich war. Ich genoss es wahnsinnig und war zum Schluss enttäuscht, dass die Massage schon beendet war. Wir wurden zu Badewannen geführt, in die wunderbar warmes Wasser eingelassen war. Eine sehr gepflegte Blondine musterte mich, stellte mir einige Fragen zu meinem Tagesablauf, meinem Beruf, meinen Vorlieben und schlug mir dann ein Orangen-Bad vor.
Jon ließ sich ein Meersalz-Bad herrichten und wir beide tauchten ein. Da es verboten war zu sprechen, ja es war tatsächlich aus Gründen der Therapie untersagt, schwiegen wir notgedrungen. Leise Entspannungsklänge berieselten uns und ich schloss meine Augen. Jedoch nicht für lange, da Jon irgendwann beschlossen hatte, sich mit mir in Zeichensprache zu unterhalten. Seine Grimassen, die er dabei zog, brachten mich so zum Lachen, dass ich fast platzte.
Als die Zeit um war, wurde uns aus der Wanne geholfen und wir wurden wieder in flauschige, warme Bademäntel gehüllt. Nachdem sie uns auch noch eingecremt und gesalbt hatten, durften wir uns wieder anziehen.
Lächelnd zog Jon mich in seine Arme und fragte:
„Na Schatz, wie hat es Dir gefallen ?“
Da ich restlos begeistert war, stellte ich mich auf meine Zehenspitzen, um ihm geradeaus in die Augen zu sehen.
„Danke, Jon. Das war echt toll ! So entspannt war ich schon lange nicht mehr !“
„Das sieht man !“
„Wirklich ?“
„Ja, Du hast ein unglaubliches Strahlen in Dir !“
„Das kommt aber nicht nur vom Verwöhn-Programm hier, sondern auch von Dir ! Du verwöhnst mich total ! “
Er zuckte kurz mit den Augenbrauen. Fast etwas ungläubig.
„Das freut mich, wenn ich Dir etwas gutes tun konnte !“ sagte er leise.
Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
„Nun aber los, wir müssen heute Abend schließlich noch zurück !“
Ach nein ! Ich hatte total verdrängt, dass dort im eisigen Kanada die Arbeit auf uns wartete.
Zurück in seinem Haus packten wir unsere Sachen zusammen. Da ich wieder einmal alles im ganzen Zimmer verstreut hatte, brauchte ich natürlich viel länger als er. Wehmütig trat ich ans Fenster und sah in den wunderschönen Garten mit seinen Sommerblumen, Palmen, dem warmen Licht. Ich sah Jon dort unten, wie er gedankenverloren am Pool stand und ins Nirgendwo blickte. Er stand regungslos dort, beide Hände in den Hosentaschen, die Sonnenbrille auf der Nase und barfuss. Seine Haltung hielt mich davon ab, nach ihm zu rufen. Er wollte offensichtlich nicht gestört werden, da er nur kurz angebunden nach seinem klingelnden Handy sah und sich gleich darauf wieder umdrehte. War er traurig ?
Ob er meinen Blick bemerkt hatte, oder ob es Zufall war, er drehte sich ruckartig um und blickte zu meinem Fenster hoch. Ich trat rasch zurück, da ich nicht wollte, dass er bemerkte, dass ich ihn in diesem stillen, intimen Moment beobachtet hatte. Trotzdem beschloss ich, zu ihm hinunter zu gehen und ihn gerade heraus zu fragen.
3 Kommentare:
So schön kann das Leben sein....
Danke an Euch alle für eure Kommis, ich liebe Euer Feedback !
*tiefverneig*
Und danke, dass Ihr alle so treu mitlest !
*nochmalstiefverneig* und *drückerleverteil*
Jon sollte sich seinen Kummer mal von der Seele reden.
So kann das doch nicht weiter gehen.
Immerhin hat er jetzt Sandy, sie wird ihm auch eine Schulter zum Anlehnen geben.
Also los, rede!
Die beiden sind ja Zucker, aber
Jon, was bedrückt dich nur so...
Hauptsache bei diesem Event in Kanda haben sich nicht auch noch ganz bestimmte Altrocker angesagt. Wie nannte Mabel die gleich nochmal??? "Altgemüse" (hihiundwieherwieeinpferd) sollte zu Hause bleiben. Der würde jetzt wirklich alles durcheinander bringen.
Es wird jetzt wirklich Zeit das wir von Jon's Geheimnis erfahren.
Bin gespannt wie ein Flitzebogen...
Drückerle Sam
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