„Hi, Jon.“
Verflucht, meine Stimme zitterte. Hoffentlich bemerkte er das nicht.
„Hi, Sandy.“
Er hielt seinen Arm mit einer einladenden Geste von sich und trat einen Schritt zurück, um mich hereinzulassen.
„Ich wollte eigentlich nur etwas klarstellen,“ begann ich.
Als ob er mich nicht wirklich wahrnahm, setzte er sich auf einen Stuhl und begann zu spielen.
„Jon, da meine Meinung anscheinend sowieso nichts zählt, habe ich mir vorgenommen mich wie ein Profi zu verhalten. Ich werde den Song mit Dir aufnehmen.“
„Okay, freut mich.“ Sagte er nur und klimperte weiter auf der Gitarre. Er würdigte mich keines Blickes.
„Also, ich meine, ich werde Dich nicht anzicken oder so was. Aber Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich den Song mit aller Hingabe singen werde, ich meine, ich werde nicht so singen, wie ich das mit Joe tat.“
Er sah mich an, legte die Gitarre weg und kam auf mich zu.
„Ich weiß zwar nicht, was das mit Joe zu tun haben soll, aber ich akzeptiere das. Im Übrigen würde ich nie verlangen, dass Du mich auf der Bühne küssen sollst oder etwas derartiges. Eigentlich erstaunt es mich, dass Du überhaupt darüber nachdenkst.“
Wir standen voreinander, beide die Hände in den Hosentaschen und schauten auf den Boden. Eine merkwürdige Spannung war zwischen uns.
„Okay“, unterbrach ich das Schweigen schließlich. „Das war`s eigentlich.“
„Okay“, sagte er.
„Bis dann.“ Ich drehte mich um und ging hinaus. Draußen lehnte ich mich an die Wand, um meine Gefühle zu sortieren. Vor allem aber, um mein klopfendes Herz zu beruhigen.
Mein Handy vibrierte und Richie rettete mich.
„Wollen wir was für unsere Astralkörper tun ?“
Kapitel 71
Ich stimmte erleichtert zu und nachdem er mich abgeholt hatte, gingen wir hinunter in die Folterkammer. Wir trainierten fleißig, bis wir völlig durchgeschwitzt waren. Tico kam herunter und brachte eine erfreuliche Nachricht mit.
„Die Straßen und Flughäfen sind wieder offen und die anderen Bands können endlich anreisen.“
„Na endlich ! Jon war schon ziemlich nervös, ob das alles noch klappt. Schließlich sind das ein paar Dutzend Leute, die hier noch fehlen.“
„Und ein paar Dutzend Leute, die noch proben müssen.“
„Ich hoffe nur, dass das alles trotz den ganzen Schwierigkeiten funktionieren wird. Er hat soviel Energie und Herzblut rein gelegt.“
„Ja, das hat er. Seit Monaten redet er von nichts anderem…..“
Die beiden unterhielten sich weiter über die Anstrengungen, die Jon wegen dem Projekt auf sich genommen hatte.
Plötzlich kam ich mir ziemlich schlecht vor, weil ich mit meinen privaten Problemchen am Rad drehte, wobei Jon viel wichtigere Dinge hatte, die er irgendwie regeln musste. Plötzlich fühlte ich mich klein und mies. So viele Menschen würden in das Projekt involviert sein, sich anstrengen, dafür arbeiten. So viele Menschen würden viel auf sich nehmen, um die Konzerte zu besuchen. Und ich ? Was war ich doch für eine blöde Zicke ? Was war es nur, das mich dazu brachte, wegen Jon so zu
spinnen ?
Nach dem Mittagessen wollte ich mich gerade etwas hinlegen und lesen, als Tom herein kam.
„Sandy, pack bitte schnell ein paar Sachen zusammen ! So fürs Wochenende. Vergiss nicht, Sommersachen mitzunehmen.“
„Was ist denn los ? Wo in aller Welt soll ich jetzt hin ?“
„Du fliegst mit Jon nach LA für ein Fotoshooting und die Vorbesprechung für das Video.“
„Welches Fotoshooting und welches Video ?“
Ich stand jedoch bereits auf, und suchte aus dem Schrank meine Sachen zusammen.
„Kommt sonst noch jemand mit ?“ fragte ich aufgeregt.
„Nein, Ihr beide fliegt allein.“
„Ich dachte, er hätte Schwierigkeiten wegen der Bands, die noch kommen und wegen dem Schneechaos ?“
„Durch das Chaos reisen die erst nächste Woche an und er wollte die Zeit nutzen, um die Single mit Dir so schnell wie möglich zu promoten.“
„Aber, Tom, ich kenn das Lied ja noch nicht einmal ! Wie soll ich da für Fotos posieren und wie soll ich da eine Vorbesprechung für ein Video machen ? Das geht doch alles nicht ! Außerdem, kann nicht noch jemand mit ? Ich will nicht mit ihm alleine dahin fliegen !“
„Schatz, das machst Du schon. Drei Tage sind schließlich keine Ewigkeit.“
Kaum hatte ich den Reißverschluss meiner Tasche zugezogen, kam auch schon Jon. Er stellte seinen Trolley neben sich und stemmte die Hände in die Hüften.
„Bist Du fertig ?“ fragte er mit einer etwas gepressten Stimme.
5 Kommentare:
Ja, ja, ja..... Jetzt wird es aber wirklich interessant....... *grinsimkreisundfreu*
3 Tage mit Jon....Da muss Sandy doch erkennen das er ihr nichts böses will ( der arme Jon hat soviel zu tun und sie zickt nur rum - aber Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung..hihi )und er wird doch merken das sie eigentlich ganz nett sein kann unsere Sandy...grins.
@missi: Das einzige was mich bei diesen frostigen Temperaturen noch warm hält ist deine FF....Tausend Dank.
GLG Sam
*malganztiefverneig* und *rotwerdbisüberbeidebäckchen*
ja ja ja
Endlich ist es soweit! Cool, Tom kommt einfach rein und redet und so weiter, da bleibt Sandy keine Möglichkeit zum Nachdenken... sehr schön!!!
Missi, ich liebe deine Story einfach!
knuddel
@missi: *überalleVIERbäckchen* , man sagt hier bei uns gerade ja nicht zufällig *arschkalt*-lach, aber ehrlich,dankedankedanke für unser- täglich- lesebrot, und zum glück hast du keine korrekturleserin wie andere leut
*malbösezusieweißschonwemschiel*
frechgrins und liebe grüße mabel
Hallo!
Na super, jetzt kommt de Sache mit den beiden richtig in Gang. Oh, diese Story gefällt mir supergut!!!
Weiterso. Ich freue mich schon auf morgen.
LG
Waldhexe
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