Dienstag, 13. Januar 2009

Kapitel 75 - Boooommmm !

„Also dann,“ begann ich.

„Also dann“, antwortete er und sah mir tief in die Augen.

Himmel, was sollte ich nur tun ! Er sah wahnsinnig gut aus, wir hatten einen schönen Abend miteinander verbracht, viel Spaß zusammen gehabt. Der ganze Frust, den ich ihm gegenüber hatte, war plötzlich verschwunden. Auf einmal wurde mir klar, dass ich ihn nun mit vollkommen anderen Augen sah. Meine Ablehnung, das Gezicke ihm gegenüber kam mir absurd vor.
Sein Blick bohrte sich tief in mich. Ich konnte ihm fast nicht widerstehen, da stellte ich mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen leichten Kuss.
Er stand vor mir, jungenhaft, abwartend und mir schien, fast ein wenig hilflos. Er hob beide Arme und wusste schließlich doch nicht, was er damit anfangen wollte. Ich brach den Zauber.

„Gute Nacht, Jon,“ sagte ich leise.

Als sich die Tür hinter mir schloss, hörte ich noch sein leises „Schlaf gut.“

Völlig aufgewühlt legte ich mich ins Bett. Meine Gedanken kreisten um das berühmte Wenn und Aber. Ich drehte mich von einer Seite zur anderen und fand keine Ruhe. Meine Gedanken rasten durch meinen Kopf, unzählige Bilder jagten einander. Von nebenan hörte ich ein leises Knarren, das sich wiederholte. Er konnte wohl auch nicht schlafen.
Ich stand auf und setzte mich auf die Fensterbank. Diese wunderschöne Nacht ! Die warme Luft, die über meine nackten Arme und Beine strich. Der Garten lag im Dunkeln, die Pflanzen bewegten sich fast unmerklich in der leichten Brise. Der Mond schickte seine Schatten. Es war eine magische Nacht.
Ein leises Geräusch und ich sah, dass Jon in mein Zimmer gekommen war. Seine nackten Fußsohlen glitten über den Boden. Er trat hinter mich und wortlos schlang er seine Arme um mich. Sein Kopf ruhte auf meiner Schulter. Still blickten wir in den dunklen Garten.
Ich spürte seinen Atem über meinen Hals und meinen Brustansatz streichen. Ich erzitterte. Beruhigend strich er mit seinen Fingerspitzen über meine Arme. Seine Lippen waren warm und weich, als er mich sanft auf Nacken und Schultern küsste. Eine Gänsehaut rann über meinen ganzen Körper. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und schlang beide Arme um ihn. Überrascht sah er mich an. Ich nickte leicht.
Seine Zunge öffnete meine Lippen und spielte mit meiner. Er bog meinen Kopf zurück und drückte mich fest an sich.
Als er mich auf seine Arme nahm und zum Bett trug, war es um mich geschehen. All meine Abwehr, all mein Widerwillen war dahin. Willenlos ließ ich seine Zärtlichkeiten, sein Streicheln und seine Küsse geschehen. Seine Hände waren überall. Ich sog seinen Duft ein, berauschte mich an ihm. Leidenschaftlich erwiderte ich die Dinge, die er mir gab. Seine Blicke, ich konnte mich nicht an ihnen satt sehen, lieferten mich ihm gänzlich aus.
Fast unhörbar sagte er:

„Jetzt kannst Du nicht mehr vor mir weglaufen !“

„Das will ich auch nicht !“

Er sah mich wieder mit diesem Blick an und dieses Mal versank ich darin. Ich hatte jegliche Kontrolle verloren und ließ mich von ihm verführen.
Wir beide waren völlig erschöpft, lagen eng umschlungen beieinander. Er spielte mit meinen Haaren. Ich lauschte seinem Atem und dem Schlagen seines Herzens.

„Danke“.

„Danke für was ?“

„Dafür, dass Du mich hier her gebracht hast. Und danke, dass Du nicht aufgegeben hast.“

Er lächelte.

„Es war nicht einfach. Du warst eine ziemliche Zicke.“

„Jon, es tut mir wirklich leid, wie ich mich aufgeführt habe, aber….“

„Psst, Du musst es mir nicht erklären. Einige Dinge verstehe ich auch so. Bitte zerstör diesen Moment nicht. Das alles hat Zeit ! Ich hab schon so lange gewartet.“

„Du hast lange gewartet ? Ewig und unendlich lange ?“

Ich musste lachen, da ich ja davon ausging, dass er die Zeit von unserem gemeinsamen Konzert in München an meinte.
Als ich seinen Blick sah, hörte ich jedoch sofort auf damit.

„Jon, was meinst Du ?“

„Ich hab ziemlich schlechte Zeiten hinter mir, lange und böse Zeiten. Aber lass uns nicht davon reden, dafür ist mir diese Nacht zu schade.“

Ich beugte mich über ihn und küsste ihn.
Der Schatten, der sich plötzlich auf sein Gesicht gelegt hatte, war augenblicklich wieder verschwunden. Da ich nicht weiter in ihn dringen wollte, bedeckte ich sein Gesicht mit meinen Küssen. Er war unglaublich zärtlich und einfühlsam. In dieser Nacht gab er mir das Verlangen, das ich mein ganzes Leben bei einem Mann vermisst hatte. Ich liebe Blicke, und die Blicke, mit denen er mich ansah, ließen mich zu Wachs in seinen Händen werden. Es war wie in einem Traum, unwirklich, irreal. Wahrscheinlich wachte ich morgen auf, war im kalten Kanada, schleppte immer noch mein Problem mit mir herum und vor allem hatte ich immer noch Ärger mit Jon.

5 Kommentare:

Missi68 hat gesagt…

Ich schau ihm sonst auch nicht auf den Hintern, da halte ich mir immer die Augen zu *lautloslach*.

In meinem Alter muss man schließlich auf sein Herz achten.

runaway* hat gesagt…

Yeah Yeah Yeah!!!

*mehristdazunichtzusagen*


@Missi-Mausi: Du warst/bist krank und ich hab wieder mal nix mitbekommen. Bist du wieder gesund???

Anonym hat gesagt…

Ich habs gelesen und dann nochmal und dann nochmal..........so schöööööön war das......

Aber wehe wenn das nur ein Traum war... dann geb ich hier das Rumpelstilzchen *ganzfrechgrins*

LG Sam

Mabel hat gesagt…

so mögen wir das hier im hügeligen bergland!!!!
wird aber auch zeit, das sandy mal was leckeres zwischen die laken kriegt...
@missi: die herzattacken nehm ich in kauf...wann immer es geht...rofl
lg mabel

Anonym hat gesagt…

Wow,
jetzt geht es endlich zur Sache! Super!!!!
Ich schließe mich Sam an, es war so schööööööööön..............!
Weiter so!
Danke für diesen superschönen Post!!!!
LG
Waldhexe