Donnerstag, 22. Januar 2009

Kapitel 83 - Kleine Flucht

„Journalisten !“

Die Kellnerin war uns nachgegangen. Sie knetete ein Geschirrtuch zwischen ihren Händen.

„Sie sind Jon Bon Jovi, oder ?“

„Ja,“ antwortete er kurz angebunden und sah sich weiter nach einer Fluchtmöglichkeit um.

„Hören Sie, bleiben Sie hier in der Küche. Wenn die Männer im Cafe sind, soll mein Freund mit dem LKW vorfahren und ihnen die Sicht auf den Parkplatz versperren. Dann können Sie wegfahren.“

Jon nickte nervös.

„Ich gebe Ihnen dann ein Zeichen, wann Sie hinten raus können, okay ?“

Wir warteten ungeduldig. Jon hielt immer noch meine Hand fest in seiner. Wir hatten bereits unsere Sonnenbrillen und Helme aufgesetzt. Meine langen Haare hatte ich darunter versteckt.
Die Kellnerin gab uns ein Zeichen und im Laufen rief Jon mir zu:

„Gleich drauf und los ! Und bleib schön hinter mir !“

Ich nickte ihm nur zu und rannte hinterher.
Wir starteten die Maschinen und fuhren sofort los. Der LKW-Fahrer hatte es sehr geschickt angestellt, hinter seinem Truck konnten wir das Cafe fast nicht mehr sehen. Also waren wir auch nicht zu sehen. Trotzdem hatten sie etwas gemerkt, denn kurz darauf konnten wir sie im Rückspiegel sehen. Wir fuhren wie die Teufel, nach einer Weile bog Jon in eine Seitenstraße ab, die in einen Wald führte. Wir hatten sie abgehängt. Nachdem wir zum Stehen kamen, stieg er ab und nahm seinen Helm ab.

„Alles okay ?“

Ich schob mein Tuch aus dem Gesicht.

„Ja, schon. War aber ganz schön knapp !“

Er bemerkte meinen fragenden Blick, denn er streichelte beruhigend über meinen Arm.

„Wir reden zu Hause darüber, okay ?“ Sein besorgter Blick traf mich.

„Ja, okay.“

„Dann lass uns weiterfahren, bevor sie uns doch noch finden.“

Wir fuhren durch den Wald und ich fragte mich, ob Jon einen eingebauten Kompass hatte. Ich hätte dort im Leben nicht mehr alleine herausgefunden, aber irgendwann trafen wir wieder auf die Interstate und fuhren zurück. Vor seinem Haus angekommen, fuhren wir direkt in die Garage. Jon ließ das Tor an der Auffahrt zuschnurren und schloss das Garagentor.
Er ließ sich auf seine abgestellte Maschine sinken, den Helm auf seinem Schoß.

„Uff, das hätten wir geschafft !“

Ich grinste ihn an.

„Komm, lass uns `reingehen und duschen. Ich habe einen Bärenhunger !“ meinte er ebenfalls grinsend.

Ich ließ mich von ihm, seinen Arm auf meiner Schulter, mitziehen. Er rief nach Rosita und bat sie, für uns etwas zu kochen.
Nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, wählte ich eine weiße Leinenhose und ein schwarzes, einfaches Top. Schuhe zog ich keine an, weil mir einfach zu heiß war. Leise klopfte ich an seine Tür. Er hatte wie ich, Sommerklamotten an. Eine weite schwarze Cargohose und ein schwarzes Shirt. Wieder einmal sah er einfach wahnsinnig aus. Die leichte Sommerbräune hatte auch ihn erwischt und mir schien, als ob sein blondes Haar um einiges heller geworden war.
Es war wunderschön auf der Terrasse in der untergehenden Sonne zu sitzen. Mir wurde wieder einmal erschreckend bewusst, mit wem ich dort saß. Und der Gedanke ließ mich verstummen.

2 Kommentare:

runaway* hat gesagt…

Er sieht bestimmt zu anbeißen aus. Und da hatte er wenigstens noch so schöne blonde Haare. Ja die schönen blonden Haare, das waren noch Zeiten.

Da könnte ich glatt sentimental werden. *seufz*

Ich hoffe, Jon rückt jetzt mal langsam mit der Sprache raus. Irgendwann muss auch er mal sagen, was bei ihm so Phase ist. Immerhin weiß er über Sandy's Leben auch genaustens Bescheid.

Am Besten redet es sich bei einer schönen Flasche Wein! ;o)


Mehr, Missi, mehr!!!

knuddel

Anonym hat gesagt…

Da sieht man es wieder, die Bedienung war doch nicht so blond wie wir dachten...*hihi*

Ich bin gespannt wann unser Süsser endlich von seiner dunklen Vergangenheit spricht....

Und wenn ich Sandy wär, würd ich mich auch ab und zu mal kneifen, damit ich sicher wäre das es kein Traum ist......

*grinsimkreisundherzhüpfvorfreude*

Drückerle
Sam