Donnerstag, 11. Dezember 2008

Kapitel 41-42

„Hey“, sagte er und schmiegte sich von hinten an mich. Seine Arme umschlossen mich ganz, er drückte mich fest an sich und er legte seinen Kopf in meine Halsbeuge.
Nach ein paar Küssen auf meinen Hals und mein Haar fragte er:

„Wie sieht`s aus, gehen wir hoch ?“

„Du willst schon schlafen gehen ?“

„Schlafen nicht, aber ich möchte Dich nicht immer nur aus der Ferne ansehen müssen.“

Er fuhr fort mit seinen Küssen und seinem Streicheln.

„Unser Song heute Abend hat mich ganz schön aufgewühlt. Du machst mich verrückt. Ich kann mich jetzt da drinnen nicht weiter unterhalten und einen auf Party machen. Ich will Dich. Jetzt.“

Seine Hand fuhr unter mein Top und ihm zu antworten, war mir unmöglich, da einer seiner unglaublich langen Küsse folgte.
Wortlos und weiter küssend zog er mich mit sich fort. Wir umgingen den Raum, in dem die anderen feierten und schlichen Richtung Aufzug.
Die Tür hatte sich kaum geschlossen, als er mich Richtung Wand drückte.

„Joe, bitte, wenn noch jemand kommt !“

„Ist mir völlig egal. Ich kann mich nicht mehr zurück halten.“

„Aber doch nicht hier im Aufzug !“

„Ich drücke auch den Notknopf, wenn`s sein muss!“

Wieder einmal konnte ich mich nicht gegen ihn wehren, weder physisch, noch emotional. Er hatte mich ganz schön im Griff.
Glücklicherweise waren wir, noch bevor ich aller Textilien entledigt war, auf unserer Etage angekommen und nicht weit davon lag die Tür zu unserer Suite. Ich war heilfroh, dass niemand auf dem Gang war. Ihm schien das überhaupt nichts auszumachen. Für einen Mann war es schließlich auch einfacher mit offenem Hemd herumzulaufen, für eine Frau sah es ein wenig anders aus. Mein Top hatte er mir längst ausgezogen und in eine Gesäßtasche seiner Lederhose gestopft. Ich hatte nur noch meinen BH und meine Hose an.
Atemlos ließ ich mich von ihm Richtung Bett schieben. Wir ließen uns fallen.

„Wir müssen die Zeit nutzen, die uns noch bleibt“, keuchte er.

„Lass uns nicht davon reden, bitte. Ich will nicht daran denken.“

In dieser Nacht schliefen wir beide nicht sehr viel. Unsere Trennung, zumindest auf Zeit, stand kurz bevor. Wir spielten noch das Konzert übermorgen in Linz, dann hatten wir noch einen Tag zur freien Verfügung, ja und dann flog Aerosmith für die nächsten drei Wochen nach China und Japan. Dann erst kamen sie nach Europa zurück für ein Konzert in München und Berlin. Danach hatten wir noch zwei Wochen frei, bevor wir noch England, Schottland und Irland bereisten. Meinen Eltern musste ich ihn ja in München auch noch vorstellen ! Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, ohne Joe zu sein. So schnell hatte ich mich an ihn gewöhnt, obwohl es erst ein paar Wochen her war, dass er mich in Barcelona verführt hatte.
Als ob er wieder einmal meine Gedanken lesen könnte sagte er:

„Ich will, dass Du uns nach Japan und China begleitest. Ich kann nicht ohne Dich sein.“

„Du weißt aber schon, dass wir in Deutschland ein paar Promo-Termine haben ? Ich muss dabei sein, ich kann die Jungs das nicht alleine machen lassen.“

„Sandy, versuch bitte, das ganze zu verschieben. Oder schick die Band alleine hin.“

„Das kann ich nicht ! Ich kann jetzt nicht einfach meine Karriere, die eben erst begonnen hat, auf Eis legen. Außerdem liegen Verträge vor, die mein Erscheinen beinhalten. Du bist doch selbst Profi genug, um zu wissen, dass eine Band ohne Sänger nur halb so interessant ist.“

Er verzog sein Gesicht. Unwillig sagte er:

„Aber Du könntest doch zwischen den Terminen zu mir kommen, oder ?“

„Das werde ich nicht schaffen, allein aufgrund der Flugzeiten !“

„Babe, ich kann und will nicht mehr ohne dich sein. Allein die Vorstellung, nachts im Hotelzimmer ohne Dich ! Und dann bist Du mit Tom zusammen !“

„Joe, jetzt mach aber mal Pause ! Du weißt genau, dass ich diese Beziehung beendet habe, und zwar wegen Dir ! Du warst doch dabei, Du hast doch auch gemerkt, dass wir nur noch Freunde sind. Zudem ist er unser Manager. Wir haben ihm unsere Karriere zu verdanken. Wenn er nicht wäre, hätten wir beide uns vielleicht niemals kennen gelernt.“

„Das glaube ich nicht. Wir beide sind füreinander bestimmt. Wir hätten uns vielleicht unter anderen Umständen gefunden, aber wir hätten uns gefunden.“

Verärgert drehte er sich zur Seite und wortlos schliefen wir noch für ein paar Stunden ein.

Kapitel 41

Den nächsten Tag verbrachten wir getrennt voneinander bei Foto-Terminen und Interviews. Natürlich kamen auch hier die Fragen nach uns als Paar. Ich hatte in der Zwischenzeit einen Weg gefunden, das ganze mit Fröhlichkeit und ein wenig Ironie zu umschiffen. Joe machte das genau so. Er hatte einen gewissen Humor, bei dem die Reporter nicht wussten, was er nun wirklich ernst meinte, und was nicht.
Das Konzert in Linz spielten wir im strömenden Regen. Wir versuchten, die Fans bei Laune zu halten, es war ziemlich kalt an diesem Tag. Ich war froh, als wir endlich von der Bühne gingen, die auch verdammt rutschig war und ich ständig aufpassen musste, nicht auszurutschen. Wir fuhren danach sofort in`s Hotel zurück und ich gönnte mir gleich eine heiße Dusche, damit ich keine Erkältung bekam. Während ich auf Joe wartete, machte ich mir Gedanken, wie wir den kommenden Tag verbringen sollten. Ich wollte auf jeden Fall mit ihm alleine sein, um soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Auch bei mir verursachte die bevorstehende Trennung einigen Herzschmerz und ein Ziehen in der Magengegend. Wie er konnte ich mir nicht vorstellen, von ihm getrennt zu sein.
Als er kam, duschte er ebenfalls gleich und zog sich frische Sachen an. Wir gingen zusammen zum üblichen gemeinsamen Essen und feierten mit Aerosmith unseren Abschied auf Zeit. Joe und ich gingen relativ früh in unser Zimmer zurück. Er war sehr schweigsam an diesem Abend. Mir war, als ob er meine Blicke mied und mir aus dem Weg ging.

„Hey Joe, was ist denn mit Dir ?“

„Ach nichts.“

„Komm schon, ich merk doch, das was nicht stimmt !“

Er sah mich unbewegt an. Nach einer ganzen Weile antwortete er endlich.

„Es belastet mich unheimlich, dass wir uns ab morgen drei endlos lange Wochen nicht sehen werden. Du bist einfach so in mein Leben geschneit, hast dieses Leben total umgekrempelt, hast alles auf den Kopf gestellt. Und jetzt soll das alles vorbei sein ?“

„Es ist doch nicht vorbei ! Wir sehen uns nur drei Wochen nicht. Deswegen ist unsere Liebe doch nicht vorbei !“

„Ich weiß ja nicht, was in den drei Wochen passieren wird. Ich weiß nicht, was Du in Deutschland machst.“

So langsam wurde ich wütend. Was traute er mir eigentlich zu ? Für was hielt er mich eigentlich ?

„Jetzt sag ich dir mal was ! Falls Du glaubst, ich würde so wie mit Dir, gleich mit dem nächsten in die Kiste hüpfen, dann täuscht Du Dich gewaltig ! Du weißt genau, dass meine Beziehung mit Tom nicht das Gelbe vom Ei war. Schließlich hast Du mir das ja selbst klar gemacht ! Nach unserem Gespräch im Stadion von Barcelona habe ich auch geschnallt, dass zwischen Dir und mir schon länger die Funken flogen. Aber einzig Du allein hast mir das zu verstehen gegeben.“

Die Tränen schossen mir in die Augen. Ich wandte mich ab, weil ich nicht wollte, dass er es sah. Mit dem letzten Rest von Selbstbeherrschung sagte ich dann:

„Ich habe noch nie einem Mann mein Herz zu Füssen gelegt, so wie Dir. Noch nie habe ich einen Song für einen Mann gesungen. Ich stand noch nie vorher vor 60.000 Menschen und habe vor all diesen Menschen meine Seele geöffnet, so wie für Dich ! Ich liebe Dich so sehr, dass es mich fast um den Verstand bringt. Es zerreißt mich fast, morgen von Dir zu gehen und Dich nicht mehr um mich zu haben. Mir graut vor den Nächten ohne Dich. Ich vermisse schon jetzt Deinen Humor, Dein Lachen, Deine Blicke, Deine Berührungen“….

Ich stand ruckartig auf und ging auf dem Balkon hinaus. Raus aus dem Zimmer, raus an die frische Luft. Ich drohte, innerlich zu zerspringen. Meine Finger umklammerten das Geländer, bis die Knöchel weiß hervortraten.
Er kam zu mir und umarmte mich von hinten. Sein Kopf legte sich auf meine Schulter und er küsste mich zart auf meinen Hals. Ich hörte seinen Atem.

„Sandy, ich pack es einfach nicht, ohne Dich zu sein. Die drei Wochen kommen mir unendlich vor und ich hasse Abschiede. Davon habe ich zu viele in meinem Leben gehabt.“

„Aber unser Abschied ist doch nur die Vorfreude auf ein Wiedersehen.“

Er drehte mich um, sah mir tief in die Augen, zog mich fest an sich und küsste mich lange. Dann zog er mich mit sich und legte mich behutsam auf unser Bett.
Dieses Mal schliefen wir nicht sofort miteinander, sondern wir küssten und streichelten uns eine ewig lange Zeit. Wir schauten uns immer wieder in die Augen, und versuchten gegenseitig darin zu lesen. In dieser Nacht schliefen wir fast gar nicht, aus lauter Angst, auch nur eine Minute ohne den anderen zu vergeuden.

7 Kommentare:

Murmele hat gesagt…

Haaaah ich habs gewusst.......

Jammerlappen..... dutzi dutzi dutzi.... Weichei.... Memme....

Immer wieder auf die Tränendrüse drücken und Sandy dazu zu überreden mit ihm nach Japan zu fliegen....

Vergiss es.... sie hat ihre eigene Karriere....
da wirst du dann schon mal ein weilchen ohne sie auskommen müssen ohne dass du sie kontrolieren kannst..........

*grummel*

MÄNNER....furchtbar.........

AHHHHHHHHHHHHHHHH

Anonym hat gesagt…

Achhhhhhhhhhh, Herzschmerz...... Arme Sandy. Die hats ja wirklich erwischt. Aber er hat noch immer nicht die 3 Worte zu ihr gesagt.... Man diese Männer...furchtbar...

@missi. Dicken Knutsch für die täglichen Folgen....

LG Sam

Mabel hat gesagt…

oh,zum glück!das ende naht, der alte herr verschwindet*einmaltiefausatmet*-und jetzt kommt doch dann wohl...? missi?jetzt nicht erst noch ne affäre mit mark knopfler oder -iihh!-mick jagger? lg mabel

Missi68 hat gesagt…

Ich glaub, es wird langsam Zeit....
*lach* Murmele rastet hier sonst noch aus....
Und zu Mark Knopfer und Mick Jagger:
Nein, ich kann mich beherrschen !
Knuddler an alle !

Murmele hat gesagt…

Naja ich raste ja nur bei der überdurchschnittlichen besitzergreifen und liebevollen Art des Herrn Perry aus...

Sorry aber solche Männer hab ich echt gefressen.... LOL....
kann da nix gegen machen....

Aber auch wenn der Joe hier so ne A*****-Rolle spielt.... ich liebe diese FF trotzdem

Ich dachte das muss ich mal so zwischendurch mal los werden ;)

Missi68 hat gesagt…

Hier darfst Du ja ausrasten *looollll*..... Also lass Deinen emotions ruhig freien Lauf....

runaway* hat gesagt…

Ooohhhhhhhhhh, wenn ich das lese, dann könnte mir glatt das Messer in der Tasche aufspringen...

Wie kann er nur so *würg* sein?

Hoffentlich kommt Sandy in den 3 wochen zur Besinnung, denn sonst wird diese Geschichte nicht gut ausgehen....