Mittwoch, 3. Dezember 2008

Kapitel 26-28 - Mädels unter sich.....

Tini kam einige Minuten später zu mir raus.


„Uff“, sagte sie nur und schaute auf die Stadt unter uns.


„Was uff ?“


„Ich glaube, Tom ist ziemlich erleichtert, dass das jetzt endlich herausgekommen ist. Er hatte wirklich Muffensausen, Dir das mit uns zu beichten.“


Sie zündete sich ebenfalls eine Zigarette an und inhalierte den ersten Zug tief.


„Warum bist Du gegangen ?“


„Weil ich nicht wusste, was ich noch sagen oder tun sollte. Außerdem hat er gleich nach Dir gefragt.“


„War vielleicht ganz okay so. Geht`s Dir gut ?“


„Ja, geht so. Eigentlich ist doch jetzt alles in Ordnung. Du hast Tom, er hat Dich, ich hab Joe…“


„Joe hat Dich“ stimmte sie mit ein.


„Komisch, wie das Leben manchmal so spielt.“


„Ja, wirklich komisch.“


„Hat Tom gesagt, wann er wieder hierher kommt ?“


„Er wird’s bis zu Eurer Abreise vielleicht nicht schaffen. Er meinte, er wäre dann in Rom wohl mit dabei.“


„Na toll, dann kann ich solange noch bibbern, bis ich persönlich mit ihm sprechen kann.“


„Sandy, ich denke schon, dass er Dich noch mal anruft. Soll ich die nächste Zeit hier bei Dir bleiben ?“


„Wenn`s geht, wäre ich schon froh, wenn Du da wärst. Ich komm mir manchmal so verloren vor, unter lauter Mannsbildern. Es ist echt schöner, wenn man eine Frau an seiner Seite hat.“


„Ich bin ja jetzt eh für Euch freigestellt und somit bin ich Tom unterstellt. Meinen Schläppi hab ich dabei und arbeiten kann ich überall da, wo`s Internet gibt.“


„Jippiieh, dann bleib bei mir ! Klamotten hast Du ja jetzt genügend !“


„Ich bin echt froh, dass alles geklärt ist. Ich hätte Dir nicht mehr unter die Augen treten können, wenn das noch ne Weile so gegangen wäre. Vermutlich hätte ich Dir alles schnellstmöglich gebeichtet, so wie gestern, auch ohne Joe. Ich hätte das nicht mehr lange ausgehalten.“


Wir fielen uns in die Arme und heulten mal wieder kräftig ein paar Freundinnen-Kroko- Tränen.


„So, genug gebeichtet, genug geheult ! Was machen wir heute ?“


„Ich hab eigentlich noch nichts vor. Joe hat auch nichts gesagt.“


„Okay, dann gehen wir mal eine Runde Sightseeing ! Und zwar richtig, ohne Shoppen, ohne Sonnenbrillen testen ! Lass uns mal eine Runde Kultur tanken.“


Nachdem wir uns ein wenig aufgebrezelt hatten gingen wir hinunter in die Hotel-Lobby um uns ein Taxi zu rufen.


„Sollen wir nicht mit dem Hotel-Chauffeur fahren ?“ fragte Tini.


„Ne, lieber nicht. Ich will heute weg von dem ganzen Luxuskram. Ich will das Leben heute pur, ganz einfach, ohne Rockstar-Gedöns. Deswegen schalte ich jetzt auch mein Handy aus. Lass uns den Tag einfach als zwei normale Mädels verbringen.“


Sie schaute mich etwas verwundert an und sagte dann begeistert „Okay !“


Kapitel 27


Wir ließen uns vom Taxifahrer zu den Ramblas im Herzen von Barcelona bringen. Die Markthallen vom Mercat de la Boqueria waren komplett aus Stahl konstruiert und mit vielen Glasmosaiken dekoriert. Am Eingang war es etwas dunkel und wir hatten Schwierigkeiten, bis sich unsere Augen daran gewöhnt hatten. Aber nach kurzem traf uns die Farbenvielfalt der Obst- und Gemüsestände wie ein Feuerwerk. Es gab hier einfach alles, was man sich auf der Welt nur wünschen konnte. Wir kauften uns an einem Stand kleine Schüsselchen mit frischem Obstsalat und schlenderten durch die Gassen. Es tat gut, mit Tini mal wieder auf dem Normalstand zu sein. Bei den Fischständen entdeckten wir einige Fische, die wohl zum Essen verkauft wurden, jedoch aussahen, als wären es kleine Monster. Wir schüttelten uns beide, als einer der Verkäufer mit so einem Mini-Wasserdrachen auf uns zu kam und wild gestikulierte, wir sollten so einen kaufen. Als wir zu lachen begannen, lachte er freundlich zurück.


„Oh, Tini, weißt Du auf was ich jetzt echt Bock hätte ?“


„Jetzt bin ich aber mal gespannt !“


„Ich würde unheimlich gerne ein paar Muscheln vertilgen und das ganze mit etwas Schampus hinunterspülen. Was hältst Du davon ?“


„Ja klar, wusste ich`s doch ! Weg vom Rockstar-Gedöns ?“ lachte sie. „Und gleich wieder `rein in die Luxuswelt !“


„Unsinn, Du weißt, dass ich für mein Leben gerne esse und das hätte ich mir früher auch schon gegönnt“ entgegnete ich entrüstet.


„Ganz ruhig, Blondie ! Komm, lass uns den Monster-Fisch-Verkäufer fragen, ob wir so was hier bekommen.“


Wir gingen auf den Mann zu und fragten ihn auf Englisch, ob hier so was verkauft werden würde. Eilfertig fuchtelte er umher und ging mit uns ein paar Stände weiter, wo es einige Sitzgelegenheiten gab und der würzige Duft von gegrilltem Fisch umherwehte. Ein junges Mädchen kam auf uns zu und der Verkäufer erklärte ihr, was wir wollten. Sie nickte lächelnd und bedeutete uns, Platz zu nehmen. Nach ein paar Minuten erschien sie bei uns am Tisch und fragte uns, welche Muscheln wir denn haben wollten. Sie empfahl uns eine gemischte Platte für zwei. Als Getränk wählten wir einen trockenen Champagner.

Kurze Zeit später erschien sie mit zwei Gläsern und einer ganzen Flasche. Tini prustete los.


„Na, das kann ja heiter werden !“


„Ist doch egal, Süße, wer weiß, wann wir wieder einen Tag für uns zwei haben werden. Und ich glaube, wir haben auch einiges nachzuholen. Schließlich haben wir uns jetzt ein paar Wochen gar nicht gesehen, kaum telefoniert. Und dann sind wir ja noch mit Aerosmith auf Tour. Wer weiß, was danach kommt.“


Ich wurde etwas wehmütig. Die kleine Angst vor meiner Zukunft beschlich mich wieder.


„Der Trennungsschmerz wird Dich aber noch öfter treffen.“


Fragend sah ich sie an.


„Ich meine, Du bist jetzt noch ein paar Wochen mit Joe zusammen auf Tour. Dann ist die vorbei, er wird nach Amerika zurückgehen und Du ? In Deine Wohnung zuhause ?“


Zuhause. Meine Wohnung.


„Mensch, mir kommt das alles so weit weg vor. Wie aus einer anderen Zeit.“


„Gut, Ihr könnt hin und her fliegen. Vielleicht kannst Du eine kleine Wohnung in seiner Nähe anmieten. Aber ich weiß nicht, ob Dir das gefällt. Du wärst dann die Geliebte, die er dann und wann besucht.“


„Ich weiß ja nicht mal, ob er mit seiner Frau noch zusammen lebt oder nicht. Und eigentlich will ich das heute Mittag auch nicht wissen. Ich will jetzt überhaupt nicht mehr an solche Sachen denken“ erwiderte ich entschieden.


In diesem Moment kam glücklicherweise unsere Muschelplatte und wir begannen zu essen. Es schmeckte einfach herrlich.

2 Kommentare:

runaway* hat gesagt…

Ohhh, lecker da bekomme ich gleich wieder hunger und durst. So ein leckerer Champus hat schon was für sich...

Aber ich habe immernoch so eine Vorahnung, dass das mit den Beiden nix glückliches wird. ;o)

Aber warten wirs es mal ab...

Missi, wann gehts weiter? Stell das Glas zur Seite und rück nen neuen Teil raus ;o) *grins*

Murmele hat gesagt…

ok ok Champagner und Muscheln.... DAS lass ich durch gehen.....

Und Frauengespräche sind immer gut.... besonders das die beiden sich wieder vertragen *fg*

Aber ich glaub mal micht das Sandy das mit der Wohnung in der Nähe von Joe aushält und außerdem die Dauer-Geliebte spielen ist ja nicht jedermanns Geschmack ;) ;) ;)

Ich bin schon schwer gespannt wie es weiter geht und Missi lass uns nicht zuuuuuuuuuuu lange auf den neuen Teil warten auch wenn du die nächsten tage ziemlich busy bist..... LOL.......

*ichsagnixdazu*