Kapitel 8
Nach dem Mittagessen ging ich eine Weile an die frische Luft um mir ein wenig die Beine zu vertreten und um in Ruhe eine zu rauchen. Ich ging in den Innenhof des Gebäudes und setzte mich gemütlich auf einen Baumstamm. Es war wirklich schön angelegt hier. Es gab einen Teich und viele Büsche und Blumen. Super, das tat mir so gut !
„Es ist wohl unser beider Schicksal, dass ich - immer wenn ich nach Dir suche - Dich rauchend auf einem Baumstamm finde.“
Ich erschrak und drehte mich um. Tom stand vor mir. Er ging vor mir in die Hocke und legte beide Hände auf meine Knie.
„Geht`s Dir gut, Sandy ?“
Ich atmete tief durch und war mir sicher, dass ich keinen Ton heraus bekommen würde. Ich straffte meine Schultern und antwortete:
„Mir geht`s wirklich super. Obwohl ich etwas durcheinander bin. Es ist alles so neu und so aufregend. Manchmal habe ich Angst, dass ich umfalle, weil ich einen Herzinfarkt bekomme. Oder ich habe Angst, dass ich aufwache und feststelle, dass alles nur ein Traum war.“
Er schaute mich wieder mit diesem Blick an und sagte einfach gar nichts.
Er sah mich nur an und ließ seine Hände auf meinen Knien liegen.
„Warum hast Du nach mir gesucht ? Geht es schon weiter ?“ fragte ich, um nur irgendwie diese Spannung, die da plötzlich zwischen uns war, abzubauen.
„Nein, die anderen diskutieren noch, wie sie sich die nächsten Fotos vorstellen. Ich habe Dich einfach vermisst.“
„Tom, ich….“
„Nein, sag nichts. Lass uns diesen Augenblick einfach nur so, wie er ist.“
Ich war total verwirrt und schwieg dann. Er setzte sich neben mich und wir rauchten noch gemütlich eine Zigarette zusammen. Nach einer Weile sagte Tom:
„Ich glaube, wir müssen wieder.“
„Schade, ich hätte gerne noch eine Weile mit Dir geschwiegen.“
Er lachte und sagte: „Wir werden noch viel Zeit haben, um miteinander zu schweigen.“
Wir fuhren mit dem Lift wieder hoch und gingen zurück zu den anderen. Stefan fragte, wo wir gewesen wären. Ich antwortete:
„Ich war frische Luft schnappen und eine in Ruhe rauchen.“
„War Tom bei Dir ?“
Ich wollte es nicht, weil es mir normalerweise total zuwider war, aber ich log.
„Nein, er war nicht bei mir.“
Tom bekam den Rest mit, und schaute mich fragend an. Ich schaute schnell weg. Ich wollte nicht, dass die anderen sich irgendwelche falschen Gedanken machten oder auf komische Ideen kamen.
„Weiter, Leute !“ rief Andy und wir machten noch zwei Stunden weiter. Ich dachte, nach dem Shooting würden wir wieder abgeschminkt, würden unsere eigenen Klamotten wieder anziehen, aber Tom machte Druck und wies uns darauf hin, dass die Radioleute bereits in seinem Büro auf uns warteten. Also gingen wir in den unteren Stock und bereiteten uns auf die Fragen vor. Tom gab uns einige Tipps, was wir möglichst vermeiden sollten und was wir betonen sollten. In seinem Büro angekommen, stellten wir fest, dass fünf Leute auf uns warteten. Sie quetschten uns stundenlang aus, wo wir herkamen, wo und wann wir geboren waren, welchen musikalischen Werdegang wir hatten, welches Verhältnis wir zu unseren Eltern hatten. Eine Frau wollte sogar wissen, ob ich mit einem der Jungs zusammen war. Wir antworteten brav, so wie Tom uns das vorgeschlagen hatte und brachten die Interviews ganz gut hinter uns. Es war spät geworden und mein Magen knurrte. Tom verabschiedete die Radioleute und machte den Vorschlag noch etwas essen zu gehen. Wir stimmten begeistert zu und fuhren zu einem Italiener in der Nähe. Im Restaurant angekommen bestellten wir zur Feier des Tages Champagner. Ich war zugegeben bereits vor dem Essen ziemlich angetüdelt. Aber es war mir egal. Ich wollte mich an dem Abend einfach treiben lassen und nur genießen. Das Leben war schön, die Stimmung war klasse und wir lachten und lachten. Wir erzählten Tom von unseren frühen Auftritten. Auch von unseren Pannen und kleinen Katastrophen. Die Geldnöte ließen wir natürlich auch nicht aus. Er meinte trocken: „Wenn Ihr keinen Blödsinn wie Drogen oder Glücksspiele macht, wird Euch das ganz sicher nicht mehr passieren.“ Wir malten unser weiteres Leben aus und spannen so herum, wie es wohl weiter gehen würde. Irgendwann waren wir alle ziemlich betrunken und Tom verfrachtete uns in Taxis und ließ uns in ein Hotel fahren. Im meinem Zimmer angekommen, wurde ich wieder etwas nüchtern und holte mir ein Mineralwasser aus der Minibar. Ich setzte mich auf die Fensterbank und begann zu grübeln. Es war total unwirklich ! Es klopfte. Ich dachte, einer meiner vier Chaoten brauchte etwas und ging zur Tür. Aber da stand weder Marc, Jimmy, Eddy oder Stefan.
4 Kommentare:
Mensch der Tom ist aber lästig... ;o)
Aber das ist gut so! :o)
Ich kann es kaum erwatren bis es richtig zur Sache geht. :o)
Sag mal, bin ich denn hier die einzige die kommentiert?
Ich unterstütze dich ja gerne.
So jetzt gehe ich mal ins Forum gucken, was es da so bei dir neues gibt.
knuddel
runaway*
na soooo lästig ist Tom nu auch wieder nicht... er ist eigentlich ein ganz netter ;)
die Augenfarbe passt ja schon mal ganz gut ins Bild....
und nö ich kommentiere hier auch ab und zu
Missi hier darfs auch wieder weiter gehen *fg*
Hi,missi! bin mal von murmele rübergewandert! tolle story bis hierher. freu mich schon auf den teil in dem du die nylonstrumpfstelle zitierst*sehrfrechgrins* und
@murmele:ja,hier kanns weitergehen-bei dir aber auch!!!*mehrfrechgrins*
Hi Mabel ! Freut mich, dass Dir die Story gefällt, dankeschön !
Manchmal ist es echt der Hammer, an was Ihr Euch so erinnert, die Stelle mit den Nylons hab ich doch glatt vergessen..... Danke für die Erinnerung *maltiefverbeug*, ich werde sie natürlich einbauen.
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