Kapitel 96

Bevor ich mich umdrehen konnte, hörte ich Richies Stimme hinter mir.

„Bleib hier bei uns !“

Ich war sehr dankbar für seine Geste und meine Nervosität legte sich augenblicklich. Jetzt war nur noch Jon wichtig.
Wie erwartet, war er nicht nur ein fantastischer Musiker, sondern auch ein fesselnder Redner. Man merkte, wie sehr ihm die Sache am Herzen lag und er machte jedem Anwesenden in kurzer Zeit klar, dass er absolut hinter seinem Vorhaben stand. Die Rede war hervorragend vorbereitet und wurde in unregelmäßigen Abständen durch Bilder unterlegt, die das Ausmaß des Klimawandels zeigten.
Am Ende wurde der Film von Al Gore gezeigt, allerdings in einer Kurzversion, da Jon befürchtet hatte, die Zuschauer könnten sich langweilen.
Er kam erleichtert von der Bühne herunter und da ich unheimlich stolz auf ihn war, fiel ich ihm kurzerhand um den Hals.

„Ich bin so stolz auf Dich, Mr. Bon Jovi ! Du hast das eben wahnsinnig toll gemacht !“

„Ja ?“

„Ja !“

Seine vier Freunde beglückwünschten ihn ebenfalls sehr herzlich. Als er merkte, dass immer mehr Menschen auf ihn zukamen, schnappte er nach meiner Hand, zog mich neben sich und ließ mich die ganze Zeit nicht mehr los.
Er erklärte, gestikulierte, diskutierte, bis es ihm zu viel wurde. Nach einem Wink von ihm reichte ein Techniker ein Mikrofon zu uns durch und Jon sagte:

„Leute, das heute Abend mit allen hier zu diskutieren, führt zu weit ! Das Essen ist vorbereitet und wird sonst noch kalt. Außerdem wollen wir heute Nacht doch alle noch etwas feiern oder ?“

Beifall brandete auf.

„Lasst uns jetzt zusammen Party machen, wenn Ihr noch Fragen habt, morgen wieder, aber dann bitte erst Nachmittags !“

Gelächter erklang und mein Jon wurde wieder einmal vom Publikum geliebt.

„So, und nun lasst uns schnell essen, so lange wir Ruhe haben.“

Wir setzen uns an den für uns zugedachten Tisch und ich bemerkte freudig, dass für meine Jungs ebenfalls gedeckt war. Und ich hatte auch Tini und Tom bei mir !
Nach dem Essen entschuldigte ich mich kurz auf die Toilette. Tini sprang ebenfalls auf und begleitete mich.
Wir machten uns etwas frisch, überprüften unser Make-up und die Frisuren und gingen zum Saal zurück.
Und da blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich konnte nicht glauben, wer da um die Ecke bog. War es ein Trugbild, eine Fata Morgana ?
Cool wie immer ging er auf Tini und mich zu.