Mittwoch, 18. Februar 2009

Kapitel 112-113 - Tränen und Abschiede

In dieser Nacht plagte mich ein schlimmer Alptraum. Ich flog nach LA, um Jon zu überraschen. In seinem Haus angekommen, stellte ich fest, dass es leer war. Es waren keine Möbel drin, keine Vorhänge an den Fenstern, die Terrasse war mit Laub übersät und im Pool befand sich kein Wasser. Ich ging verwirrt über das ganze Anwesen. Plötzlich tauchte ein alter Mann im Garten auf, der auf meine Frage, wo Jon wäre, nur zur Antwort gab, er würde ihn nicht kennen und hätte ihn noch nie gesehen. Als ich nach Rosita fragte, schüttelte er nur den Kopf und meinte, dieses Haus stünde schon jahrelang leer. Ich wachte schweißgebadet auf. Jon lag neben mir und schlummerte tief und selig. Klatschnass, wie ich war, stand ich auf und ging ins Bad, um mich etwas frisch zu machen und trockene Sachen anzuziehen.

„Baby, was ist denn ?“

Jon stand verschlafen und verstrubbelt vor mir. Besorgt kam er auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Ich erzählte ihm von meinem Traum. Er strich beruhigend über meine Haare und sagte leise:

„Hey, Du hast Angst mich zu verlieren !“

Ich suchte seinen Blick.
Er lächelte mich liebevoll an.

„Schätze mal, das ist der Trennungsschmerz !“

„Ach, Jon, ich glaube ich bleibe doch hier und fliege nicht zurück nach Deutschland !“

Die Tränen schossen mir in die Augen. Er küsste sie behutsam weg.

„Jetzt beruhige Dich erst mal. Ich hol Dir was zu trinken, okay ?“

Als er mit einem Glas Wasser in der Hand zurück kam, heulte ich wie ein Schlosshund.

„Ach komm, Süße ! Die zwei Wochen sind ruckzuck vorbei, hast Du selbst gesagt. Außerdem freust Du Dich doch auch tierisch, wieder an Eurem Album weiterzumachen. Schau, Du hast heute gesehen, was hier los ist. Ich hatte überhaupt keine freie Minute für Dich, und das an unserem letzten Tag !“

„Ja,“ schniefte ich. „Stimmt schon. Ich freu mich auch auf meine Familie und meine Freunde, aber ich glaube, Du fehlst mir jetzt schon !“

„Du mir auch !“ flüsterte er leise. „Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie !“

Er führte mich zum Bett zurück und durch sein Streicheln und seine Ruhe, die er ausstrahlte, schlief ich endlich wieder ein.

Kapitel 113

Ich packte meine Koffer, natürlich war ich wie immer zu spät dran. Jon organisierte unser Frühstück, so dass wir wenigstens dieses noch in Ruhe einnehmen konnten. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger und so trank ich nur Kaffee. Meine Laune war auf dem Nullpunkt angelangt, als das Hotelpersonal kam, um meine Sachen nach unten zu bringen. Tico, Dave, Hugh und Richie kamen, um sich von mir zu verabschieden. Vor allem von Richie fiel mir der Abschied sehr, sehr schwer.

„Pass auf Dich auf, und ich freu mich schon, wenn Du wieder hier bist ! Wir telefonieren ?“

„Danke, Rich. Sicher telefonieren wir, was würde ich ohne Onkel Richie nur anfangen ?“

Er grinste und winkte mir zu, bevor er die Tür hinter sich schloss.

„So, nun ist es soweit. Ich muss dann ….“

Jon sah mich mit einem merkwürdigen Blick an. Ich konnte ihn nicht deuten. Hilflos griff ich nach meiner Handtasche.

„Komm her !“

Ich lief auf ihn zu und ließ mich in seine weit geöffneten Arme fallen. Er drückte mich so fest an sich, dass mir fast die Luft wegblieb.

„Du kommst sicher zurück zu mir ?“

Ich nickte nur, da mir die Tränen hochstiegen. Wenn ich jetzt ein Wort sagen würde, würden die Krokodilstränen nur noch so rollen. In diesem Augenblick war mir klar, so klar wie nie zuvor, was ich zu tun hatte. Ich straffte meine Schultern und hob meinen Kopf, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte.

„Ich liebe Dich !“

Fast zuckte er zusammen. Erstaunt sah er mich an.

„Ich weiß,“ fuhr ich fort, „wir sind erst ein paar Tage zusammen. Aber ich habe in Dir mein Leben gefunden. Endlich konnte ich wieder ich selbst werden und dafür danke ich Dir. Du hast mir geholfen, die ganzen schlechten Erfahrungen beiseite zu schieben. Vor allem hast Du mir mein Vertrauen in die Menschen zurückgegeben. Vielleicht kann ich das nie wieder gutmachen, aber ich versuche es. Jon,“ ach verdammt, die Tränen ! „ich liebe Dich, wie ich noch nie einen Mann geliebt habe und ich werde es immer tun !“

Es glitzerte verdächtig in seinen Augen. Und zum ersten Mal erlebte ich Jon Bon Jovi sprachlos. Er wischte sich über die Augen und sah mich einfach nur an. Ich streifte meinen goldenen, schmalen Ring vom Finger und löste die Kette von seinem Hals. Als ich den Ring daran gehängt hatte, legte ich sie ihm wieder um.

„Sandy….“ begann er mit brüchiger Stimme.

„Pst !“ sagte ich sehr leise und küsste ihn ein letztes Mal. Dann drehte ich mich um und verließ unsere Suite. Nie hätte ich gedacht, dass mir der Abschied von ihm so schwer fallen würde. Still ging ich nach unten in die Hotellobby, wo mein Clan komplett versammelt auf mich wartete. Ich schaute in ihre betretenen Gesichter und setzte meine Sonnenbrille auf. Sie hatten mich in der letzten Zeit genug weinen sehen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Traurig, Schluchz, Schluchz!!!
Muß sie wirklich nach Haus? Zwei Wochen ohne Jon, wie hält sie das (und wir) nur aus? Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen. Hoffentlich sehen sie sich im schöne warmen Kalifornien wieder, damit wir hier unseren Winter vergessen können.
LG
Waldhexe

Anonym hat gesagt…

Jetzt hat sie sich endlich nen Ruck gegeben und ihm Ihr Liebe gestanden... da war nicht nur Jon sprachlos....Ach das war soooooooooo schön.

Die beiden werden sich wahrscheinlich so schrecklich vermissen, das ich jetzt schon gespannt bin wer zu erst vor welcher Tür steht....

@missi: In dieses triste Wetter bringst du mir täglich etwas Sonnenschein....Danke!

Drückerle Sam

runaway* hat gesagt…

Och nee, ich mag doch keine Abschiede.... *schluchz*

Aber sie werden sich richtig vermissen, dass braucht eine Liebe auch mal. Und sie sehen sich ja wieder. Viel Arbeiten lenkt vielleicht vom Kummer ab.

knuddelz

Mabel hat gesagt…

Naaaaaaaiiiiiiin!!! Keine Trennung, sie haben sich doch gerade erst gefunden...grausam!
*augenroll*
@missi: ich hoffe bloß, du schreibst hier nicht in echtzeit...ich will jetzt auf gar keinen fall zwei wochen lang trennungsschmerz lesen!!! und ein kapitel übers frustputzen gabs ja auch schon in der ff-welt...wo *grins* war das doch gleichmal?
ganz schnell die große wiedersehensfreude bitte! glg mabel