Freitag, 28. August 2009

Kapitel 213

Die Fahrt zum Flughafen verging sehr schnell, glücklicherweise war Sonntag morgens um diese Uhrzeit nicht so viel los. Schnellen Schrittes gingen wir durch die Hallen Richtung VIP-Lounge und warteten, bis unser Flug aufgerufen wurde. Dieses Mal flogen wir mit einem Linienflug, da die Gulfstream der Band in Reparatur war. Knappe sechs Stunden später landeten wir in New York. Dort war ich zum letzten Mal 95 mit einigen Freunden gewesen. Im Urlaub. Wehmütig dachte ich an die lustige Zeit, die wir damals hier verbracht hatten.

Eine Stewardess nahm uns in Empfang und geleitete uns durch einige lange Gänge direkt zu einem separaten Ausgang, wo eine Limousine auf uns wartete. Durch den dichten Verkehr fuhren wir so schnell es eben möglich war durch die pulsierende Stadt, bis wir vor einem der Wolkenkratzer in Manhattan zum Stehen kamen.

„Wir sind da !“ sagte Jon mit einiger Anspannung in seiner Stimme.

Der Doorman begrüßte Jon und Richie mit ihren Namen. Uns lächelte er verbindlich an und wünschte einen schönen Tag. Den können wir auch wirklich gebrauchen, dachte ich im Stillen. Ein gläserner Aufzug sollte uns einige Stockwerke höher bringen. Richie öffnete die Tür mit der Eingabe einer Code-Nummer. Der Lift hielt kurz darauf. Das war es also. Das Büro der Band.

Die Böden waren mit dicken Teppichen ausgelegt, die jedes Geräusch, welches wir mit unseren Schritten machten, verschluckten. Eine ruhige, sehr gedämpfte Stimmung herrschte vor. Einige Mitarbeiter saßen an ihren Schreibtischen und telefonierten leise oder blickten in ihre Bildschirme. Als sie uns sahen, lächelten sie alle sehr freundlich. Jon stellte mir Bonny vor, seine persönliche Sekretärin und Assistentin. Sie ging uns voraus, bis wir in einem riesigen Besprechungsraum angekommen waren. Dieser war mit allen erdenklichen Geräten der modernen Bürotechnik ausgestattet. Am Ende des großen Konferenztisches saß eine gepflegte Rothaarige, die sofort aufsprang und auf uns zu eilte.

„Jon, Richie ! Ich freue mich sehr, Euch zu sehen ! Wie war Euer Flug ? Ich hoffe, es ging alles glatt.“

„Hallo Bee ! Es war alles in Ordnung, danke. Darf ich Dir vorstellen…. ?“

Er nannte nacheinander unsere Namen. Erst zum Schluss stellte er mich vor.

„Hallo Sandy ! Freut mich ebenfalls sehr, Dich kennen zu lernen !“

Sie lachte ein freundliches, ehrliches Lachen. Ihre Augen musterten mich von oben bis unten. Normalerweise war mir das immer sehr unangenehm und derjenige, der sich das bei mir heraus nahm, hatte von vorne herein schon verloren. Aber bei ihr geschah dies auf eine eigenartige Art der Neugierde, die ich ihr nicht übel nahm. Ihre herzliche Art, die sie an den Tag legte, machte sie sofort sympathisch.

„Wollen wir dann ? Schaut Euch bitte noch kurz die Fragen durch, dann müssen wir nachher nicht so viel schneiden, okay ?“

Sie reichte den beiden jeweils mehrere Blätter, wandte sich dann zu ihrem Kameramann und winkte einen weiteren Typ zu sich, der anscheinend für den Ton verantwortlich war. Leise und mit einigen Gesten unterlegt gab sie ihnen die letzten Anweisungen bis sie sich noch mit Tini und Tom besprach. Ich kam mir ziemlich verloren und überflüssig vor. Daher trat ich an den Tisch, auf dem Thermoskannen mit Kaffee, Tee und verschiedene Soft-Drinks bereit standen.
Genüsslich nahm ich einen großen Schluck Kaffee. Das war genau das, was ich gerade brauchte.

„Schenkst Du mir bitte einen Tee ein ?“ hörte ich Jons Stimme hinter mir.

Ich reichte ihm die volle Tasse und beobachtete die anderen. Jeder war beschäftigt, außer mir. Jon stand neben mir und las sich die Seiten durch. Darauf vollkommen konzentriert, nahm er dann und wann einen Schluck von seinem Tee. Richie war aufgestanden und ging auf ihn zu.

„Von mir aus ist alles okay,“ sagte er leise zu Jon.

„Ja, von mir aus auch. Dann lass uns mal.“

Er wandte den Kopf und sah mich abwartend an. So ging ich die zwei Schritte zu ihm, nahm ihn in die Arme und gab ihm einen Kuss.

„Viel Glück !“

„Und ich ? Werde ich etwa nicht gedrückt ?“ fragte Richie gespielt enttäuscht.

„Natürlich Du auch !“ lächelte ich ihn an, drückte ihn fest an mich und wünschte ihm ebenfalls viel Glück.
Ich ahnte, wie schwer es beiden fiel, dass sie nun dazu gezwungen wurden, aus ihrem Privatleben auszupacken.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo1
Du machst es ja wirklich spannend! Ich halte es vor Neugier auf das Interviev kaum noch aus. Bitte, bitte liebe Missi laß uns ncht so lange warten. * drängel,drängel*
Sonst verderben die anderen sich an den Nougateiern und ich am Eiskonfekt noch den Magen. Jedenfalls sehen wir dabei nicht so aus wie der Hungerhaken. Ich denke unsere Jungs wollen lieber was kerniges in den Händen halten.

Du bist eine Superschreiberin!!!

LG
Waldhexe

Mabel hat gesagt…

Eiskonfekt???
Das ist auch mal ne idee, kommt gleich auf den einkaufszettel!!
aber, liebe missi, das ist jetzt wirklich böseböseböse von dir!!!
du wirst uns jetzt doch nicht bis montag warten lassen?
glg an alle mabel

Sam hat gesagt…

Arme Sandy, alle haben was zu tun... nur sie steht da verloren rum...

Aber jetzt geht doch eh das Interview los .. und wird hier natürlich postwenden veröffentlicht....

@mabel: Plan mal lieber für unseren Brunch nur Obst und Gemüse ein.... wir stopfen ja heute schon wieder Schokolade in uns rein.. und wer weiß wie lange das noch geht... Am Ende verlangen die noch Maut von mir wenn ich auf die Autobahn fahre....*HIHIHI*

Schönes We für alle Süssmäuler

LG Sam

Mabel hat gesagt…

@sam: und wenn schon, die maut muß dann missi zahlen, denn 1.haben wir uns über ihre ff kennengelernt und 2. die ist es schuld ,wenn wir jetzt würfel werden!!!
isses denn zuviel verlangt, das interview jetzt mal rüberwachsen zulassen???
*maulundjaulundinfünfminutennochmalreinschau*
mabel