Donnerstag, 27. August 2009

Kapitel 212

Ich war hundemüde, als mein Handy seinen fürchterlichen Weckton ertönen ließ. Schlaftrunken drückte ich auf irgendeine Taste, um das Geräusch abzustellen. Jon regte sich fast unmerklich neben mir. Ich küsste ihn leicht und streichelte über seine Wange. Flatternd öffneten sich seine Augen und er blinzelte ein wenig, um den Schlaf aus ihnen zu vertreiben.

„Hallo,“ sagte ich leise.

„Auch hallo. Wie spät ist es ?“ fragte er verschlafen.

„Halb sechs. Lass uns aufstehen, okay ?“

„Will ich eigentlich aufstehen ? Ich glaube eher nicht. Lass uns den Tag hier im Bett verbringen. Wir schließen die Tür ab, gehen nicht ans Telefon, wenn jemand klopft, tun wir so, als ob wir nicht da wären….“ maulte er.

„Du weißt, dass das nicht geht.“

„Jaaahhhh, das weiß ich leider nur zu gut.“

Missmutig und vor sich hinbrummelnd machte er sich auf den Weg ins Badezimmer. Kurz darauf hörte ich die Dusche rauschen. Ich ging ihm nach, und so lange ich darauf wartete, bis ich ebenfalls duschen konnte, putzte ich mir ausgiebig die Zähne. Nebenbei beobachtete ich ihn durch die beschlagenen und nass gespritzten Scheiben. Als er das Wasser abstellte und die Tür auf der Suche nach einem Handtuch öffnete, warf ich ihm rasch eines zu.

„Anzug oder Jeans ?“ fragte er beim Frottieren seiner Haare.

„Natürlich Anzug !“

Er grinste schief.

„Und weißes Hemd, mein Schatz !“

„Aber keine….?“

„Doch ! Krawatte.“

Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, stellte ich schnell das Wasser in der Dusche an. Jon sah ihn Anzügen genauso umwerfend aus wie in zerfetzten Jeans. Leider ging es ihm wie den meisten Männern, er fühlte sich in Anzügen nicht so wohl, erst recht nicht mit Hemd und Krawatte. An diesem Morgen fügte er sich jedoch klaglos in sein Schicksal und wider Erwarten hörte ich keinerlei Gejammer.

Nachdem meine Haare trocken geföhnt waren, steckte ich diese hoch und legte ein leichtes Make-up auf. Nun stand ich vor dem Kleiderschrank und suchte nach Sachen, die ich anziehen wollte. Ich wählte meinen schwarzen Hosenanzug, bei dem ich normalerweise unter dem eng anliegenden Jäckchen nichts trug. Für diesen Anlass schlüpfte ich aber in ein enges weißes Top und zog dann das Jäckchen darüber. Jon zupfte im Bad noch ein paar Haarsträhnen zurecht, fixierte diese anschließend mit Haarspray.

Ich begutachtete mich vor dem großen Wandspiegel, um eventuelle Fussel auf dem dunklen Stoff zu entfernen. Er trat lächelnd hinter mich und umschlang mich mit seinen Armen. Sein Kinn lag auf meiner Schulter.

„Wir zwei sehen doch äußerst seriös aus, meinst Du nicht ?“

Ich lachte ihn fröhlich an.

„Ja, ausnahmsweise mal !“

„Dann lass uns schnell runter gehen, damit wir noch ein bisschen frühstücken können.“

Er ging voraus, nahm mich aber an der Hand und hielt diese fest, bis wir in der Küche angekommen waren. Auf der Frühstückstheke stand schon alles bereit. Marmelade, Butter, Wurst, Käse, Honig, Brötchen. Verwundert sahen wir uns um. Meine Mam und Rosita kamen gerade aus dem Vorratsraum und hielten frische Eier in ihren Händen.

„Guten Morgen, Ihr zwei !“ begrüßten sie uns freundlich.

„Guten Morgen !“ lächelten wir zurück.

„Mam, Rosita, Ihr seid echt die Allerbesten !“ sagte Jon erfreut.

Wir hatten uns eigentlich auf einen schnellen Kaffee eingestellt, den wir im Stehen trinken wollten, bis wir uns dann aufmachen wollten. Die beiden strahlten um die Wette, als sie Jons Worte hörten. Besonders meine Mam. So hatte er sie noch nie genannt und so, wie sie eben war, nahm sie ihn herzlich in die Arme und klopfte auf seinen Rücken.

„Wer soll das denn alles essen ?“

„Richie, Tini und Tom kommen auch gleich. Wir dachten, wenn Ihr heute so einen schweren Tag vor euch habt, braucht Ihr was anständiges zu essen.“

Mam hatte gerade ausgesprochen, als die Terrassentür aufging und die drei eintrudelten.
Das Frühstück gestaltete sich allerdings dann doch sehr zügig, denn die Zeit drängte. Kurz darauf klingelte es an der Haustür, der Fahrer war da. Meine Mutter verabschiedete uns alle mit einem etwas besorgten Blick, besonders Jon bedachte sie mit aufmunternden Worten. Sie nahm ihn in die Arme und wünschte uns alles Gute und viel Glück.

3 Kommentare:

Sam hat gesagt…

Oje... wie 2 Lämmer die zur Schlachtbank geführt werden... ich leide mit....

Was für eine tolle FF...ich liebe es....Aber morgen gibts doch dann das Interview...???

@mabel: nicht das ganze Nougat aufmampfen... heb mir noch was auf, falls das morgen nix wird mit dem Interview...*ROFL*

LG Sam

Mabel hat gesagt…

@sam: wwiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeee? morgen wieder nichts mit interview? ist doch grausam genug das es heute nich da ist, der letzte milka-hase mußte dran glauben....also, missi wirklich, das haben wir jetzt nicht verdient!
*inskopfkissenheul*
bis morgen! mabel

JBJ4ever hat gesagt…

Mensch so ein Mist- morgen düse ich in den Urlaub und verpasse dann wahrscheinlich die besten Sachen.

Also Sandy/Missi muss schon sagen, daß ihr 2 wirklich das Traumpaar seid. Aufgebrezelt und so verliebt - na dagegen sieht doch die fast Ex aus wie ein gekochtes Suppenhuhn

Freue mich schon irre auf die vielen Posts, die ich nachlesen kann und natürlich auch auf meinen Urlaub

Missi, ich bleib Dir auf alle Fälle treu!

Grüßle