„Hi Jon ! Warte, ich komme !“
Richie lief die Treppe herunter und kam lächelnd auf seinen Freund zu. Als er jedoch in sein Gesicht sah, erschrak er.
„Hey, Mann ! Was ist denn mit Dir passiert ?“ fragte er besorgt.
„Ich habe mit Bee telefoniert, um zu erfahren, wie die Dinge stehen und wie ich reagieren kann.“
„Ja und ?“
„Die Pressefuzzis machen einen Riesenwirbel um uns und Bee sagt, es wäre die heißeste Geschichte überhaupt. Sie meinte, wir könnten überhaupt nichts tun und es wäre das Beste, erst einmal abzuwarten.“
„Mhhhh. Denke ich auch. Hast Du schon mit dem Management gesprochen ?“
„Nein. Dafür aber mit Dorothea.“
„Oh mein Gott ! Was hat sie gesagt ?“
„Eigentlich nicht viel. Wie immer. Sie hat nur herumgebrüllt, mir Vorwürfe gemacht und mir angedroht, dass sie mich nicht mehr zu den Kindern lässt.“
„Sie hat was ?“ fragte Richie entsetzt.
Jon gab ihm keine Antwort. Er sah nur traurig zu Boden.
Richie legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.
„Na, komm. Ich glaube, Du brauchst erst mal einen Drink. Lass uns auf die Terrasse gehen und in Ruhe darüber reden, okay ?“
Jon hob langsam den Kopf und sah ihn vertrauensvoll an.
„In Ordnung.“
Sie nahmen beide einen langen Schluck aus ihren Gläsern und schwiegen eine Weile, bevor Richie das Gespräch wieder aufnahm.
„Ich verstehe wirklich nicht, warum sie immer noch so einen Terz aufführt, wenn Du mit ihr telefonierst. Langsam müsste sie doch begriffen haben, dass Ihr beide getrennt seid und dass es für Dich kein Zurück mehr geben wird.“
„Du weißt doch, wie sie drauf ist. Wenn sie nicht bekommt, was sie will, macht sie Theater. Das war schon immer so. Aber dass sie nun die Kids als Geschütz auffährt, hätte ich nicht gedacht. Sie hat sie immer abgeschirmt und war ihnen gegenüber stets so verantwortungsvoll, dass sie die Sache mit uns vernünftig und ohne persönliche Wertung erklärt hat. Aber nun….“
„Womöglich machst Du Dir auch nur unnötige Sorgen. Dorothea ist vielleicht jetzt nur sehr verletzt, weil sie die Fotos und Berichte über Dich und Sandy gesehen hat. Der Rummel um Euch beide ist immens, Ihr seid wahnsinnig präsent momentan. Das belastet Dorothea sicherlich sehr. Wie man so schön sagt: Es ist Gras über die Sache gewachsen, aber wehe jemand reißt die Grasnarbe wieder auf.“
„Das mag sein. Aber dass sie mir mit dem Entzug der Kinder droht….“
„Bestimmt hat sie das nur im Zorn gesagt. Sie liebt sie über alles, und wenn sie sich wieder beruhigt hat, wird sie wissen, dass ihr das nichts einbringen wird, wenn sie die Kinder von Dir fern hält. Und so, wie ich die vier Racker kenne, werden sie sich auch nicht davon abhalten lassen, ihren Dad zu sehen.“
Richie versuchte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seinen Freund zu beruhigen. Er verstand nur zu gut, was in ihm vorging, hatte er doch genau das selbe vor einigen Monaten erfahren müssen. Es machte ihn traurig, ihn so sehen zu müssen. Ihn, ihrer aller Sonnyboy. Jon war immer derjenige, der sagte, wo`s lang ging. Der wusste, was in schlimmen Situationen zu tun war. Der instinktiv reagierte, der unglaublich aktiv war, wenn er jemandem helfen musste.
„Jetzt lass mal den Kopf nicht hängen ! Sogar Heather hat kapiert, dass es Ava nur schadet, wenn sie nicht zu ihrem Vater darf. Du erinnerst Dich sicher daran, was die kleine Göre veranstaltet hat, damit sie mich besuchen durfte ?“
Ein leises Lächeln huschte über Jons Gesicht.
„Ja, daran kann ich mich nur allzu gut erinnern ! Sogar mich als ihren Onkel hat sie eingeschaltet.“
„Wenn ich nur daran denke, was für eine Energie sie schon als Siebenjährige freisetzte ! Setzt sich in ein Taxi, fährt zum Flughafen und will sich ein Ticket nach LA kaufen !“
„Mir läuft es heute noch kalt den Rücken hinunter, wenn mir einfällt, wie sie mich damals angerufen hat, ob ich sie denn hier am Flughafen abholen käme !“
„Gott sei Dank hat die Stewardess am Schalter richtig reagiert und gleich bei Heather anrufen lassen, als sie wusste, wer da vor ihr stand. Wenn Ava nicht die Adresse von zuhause dabei gehabt hätte….“
Ihrer beider Lächeln verschwand jedoch so schnell, wie es gekommen war. Schweigend tranken sie und starrten vor sich hin. Etliche Minuten später schenkte Richie nach und lehnte sich zurück. Er sah Jon an, der sein Glas zwischen den Händen drehte und darin, so schien es, nach einer Lösung suchte.
„Hast Du mit Sandy darüber gesprochen ?“
Jon zuckte zusammen.
„Nein, noch nicht,“ antwortete dieser und sah bedrückt auf.
Wieder legte sich ein Schweigen über die beiden.
„Ob sie mich auch noch liebt, wenn ich ihr von all diesen Problemen erzähle ?“
„Sprechen wir von der gleichen Frau ?“ fragte Richie nun etwas entrüstet. „Kennst Du eigentlich die Frau, mit der Du lebst ?“
„Rich….“
„Ne Jon ! Das ist einfach unfair ihr gegenüber ! Wir alle haben sie sofort in unser Herz geschlossen, ich vielleicht etwas schneller als die anderen. Aber Tico, Dave und Hugh mochten sie ebenfalls gleich von Anfang an. Und das nicht ohne Grund. Weil sie eine ganz tolle Frau ist. Ihr beide passt nämlich auch aus dem einfachen Grund heraus zusammen, weil ihr Euch ähnlich seid. Und genauso wie Du ist sie immer total hilfsbereit, wenn es jemandem schlecht geht. Sie wird den Teufel tun und Dich deswegen verlassen ! Also manchmal …..“
Jon versuchte einzulenken. Richie hatte ja Recht.
„Ich habe eine Mörderangst, sie zu verlieren. Und mir graut davor, ihr weh zu tun. Ich will nicht, dass sie das gleiche wie mit Joe durchmacht. Und so wie Bee geklungen hat, wird es bei uns noch schlimmer. Dann kommt noch der Krach mit Dorothea hinzu. Ich habe echt keine Ahnung, wie es weiter gehen soll.“
„Rede mit ihr. So schnell wie möglich. Sie wird es verstehen, glaube mir.“
Sein Freund sah ihn unschlüssig an.
„Sie ist eine starke Person, Jon. Den Presserummel wird sie verkraften. Es wird nicht leicht für sie werden, aber sie wird es packen. Ganz sicher. Der Stress mit Dorothea ist vielleicht nicht so heavy, wie es scheint. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Nun geh zu ihr ! Na los !“
Jon stand zögerlich auf und reichte Richie seine Hand.
„Danke Dir. Du bist ein echter Freund.“
„Schon okay. Dafür bin ich ja da.“
Mit hängenden Schultern, beide Hände tief in den Hosentaschen vergraben, ging Jon langsam zu seinem Haus zurück. Als er um die Ecke Richtung Terrasse bog, strahlte ihm Sandy von ihrer Liege aus entgegen. Sein Herz schlug schneller. Einerseits, weil sie ihn so anstrahlte, andererseits weil ihm gerade wieder bewusst wurde, was ihm nun bevorstand.
„Hey Schatz, was machst Du denn für ein Gesicht ?“
„Süße, ich glaube, wir müssen reden.“
„Ist was passiert ?“
Sie sah in sein sorgenvolles Gesicht und zuckte fast unmerklich zusammen. Aber Jon hatte es dennoch gesehen. Das machte die Sache für ihn nicht unbedingt leichter. Er wollte gerade Luft holen, um zu beginnen, als sie ihm dies abnahm.
3 Kommentare:
Eure Kommentare sind zu köstlich *lach*
Sorry, dass ich gestern nix gepostet hab, aber ich musste noch vor den Hühnern aufstehen und aus dem Haus.... Und da ich wirklich ein Mega-Morgenmuffel bin, der zu diesen Stunden verzweifelt sich selber sucht, habe ich es gestern leider nicht geschafft.
Dafür gibt`s heute einen extra langen Teil *grins*
Hallo!
Ich glaube auch das Sandy nicht so zerbrechlich ist, er sollte mit ihr reden. Sie hält zu ihm und hilft ihm!!!
Freue mich schon auf den nächsten Teil!
LG
Waldhexe
Sandy wird genau das richtige sagen, nämlich das sie immer an seiner Seite bleibt und ihn bei allem unterstützt *schmacht*....
Das Dot mit den Kids Druck ausübt ist klar... offensichtlich weiß sie nur zu gut das ihm die "Neue" viel bedeuten muss wenn er sich in aller öffentlichkeit dazu bekennt....
@missi: Jetzt wo die uns einfach ne Stunde geklaut haben... glaub mir, da such ich morgens auch nach mir selbst....hihi
@mabel: Ne Süsse, net du drucheinander, ich Alzheimer....
*malschnellimspiegelnacheinemgrauenhaarsuch*
LG Sam
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