Freitag, 20. März 2009

Kapitel 138

Als Jon schlief, zog ich mich leise an. Ich schnappte mein Handy und lief los. Wie immer, wenn in meinem Leben etwas außergewöhnliches passierte, versuchte ich die Dinge beim Laufen auf die Reihe zu bekommen. Zwar taten mir die Glieder noch höllisch weh, aber das war mir egal. Ich musste raus, musste meine Gedanken ordnen. Nach einer Weile wurde ich ruhiger, mein Kopf wurde freier und ich konnte wieder denken. Ich versuchte die Situation zu analysieren, mir wurde jedoch schnell klar, dass ich das allein nicht schaffen würde. Ich wählte entschlossen die Nummer des einzigen Menschen, der mir hier helfen konnte.

„Hi“.

„Hi, Süße ! Wie geht es Dir ?“

„Na ja, ich weiß es noch nicht so genau.“

„Wo bist Du ?“

„Beim Laufen.“

„Und wo läufst Du gerade ?“

„Ich bin in diesem Park, der gleich an das Grundstück angrenzt.“

„Sollen wir uns dort treffen ?“

„Ja, bitte komm ! Ich brauche Dich jetzt echt !“

„Lauf zu diesem Imbiss, ich bin gleich da, okay ?“

„Okay !“

Ich rannte dorthin und setzte mich auf eine Bank. Er hatte Wort gehalten und mich nicht lange warten lassen. Besorgt nahm er mich in seine Arme.

„Ihr habt miteinander gesprochen ?“ Richie hielt mich ein Stückchen von sich weg und sah mir mit sorgenvoller Miene in die Augen.

„Ja, er hat mir alles erzählt.“

„Wie fühlst Du Dich jetzt ?“

„Kann ich echt nicht sagen.“

„Komm, lass uns ein Stück gehen, hier sind zu viele Menschen.“

Wir gingen ein paar Meter, bis wir alleine waren. Ich begann Richie von unserem Gespräch zu erzählen.

„Richie, ich habe mir nichts vorgemacht. Ich wusste, dass er verheiratet ist und vier Kinder hat. Irgendwann musste es auf den Tisch kommen.“

„Sicher, aber wenn es dann soweit ist ?“

„Schon, aber er tut mir so unendlich leid !“ Ich bekam nasse Augen. Hatte ich nicht langsam genug geheult ? „Du hättest ihn sehen müssen, wie er da saß und sich quälte. Er sprach wie ein Wasserfall, ließ sich nicht unterbrechen. Ich konnte es ihm nicht leichter machen, vielleicht wollte er es so. Aber es tut mir so weh, ihn so leiden zu sehen.“

„Du hättest ihn in dieser Zeit sehen sollen. Manchmal zerriss es mir fast das Herz, weil wir ihm nicht helfen konnten. Er musste da alleine durch, ob er wollte oder nicht. Aber glaube mir, er liebt Dich wirklich ! Ich habe nach Eurem ersten Treffen gleich bemerkt, dass sich in ihm was verändert hat. Und langsam, ganz langsam wurde er wieder der Alte. Überhaupt seit der Zeit in Kanada. Er hat sich wahnsinnig gefreut, dass das mit Euch geklappt hat und Ihr bei der Tour dabei sein könnt. Jon rief, als Eure Zusage eintraf: „Rich, sie kommt ! Ich hab es geschafft !“ Ich wollte ihn ein wenig bremsen, damit er sich nicht unnötige Hoffnungen macht, aber da stieß ich auf taube Ohren.“

Wir mussten beide lächeln.

„Wirst Du bei ihm bleiben ?“

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na endlich ist es raus... sein Geheimnis.

Aber was ist den das für ne Frage von Richie...

Natürlich bleibt sie bei Jon. Er ist doch die Liebe ihres Lebens. Auch wenn Jon ziehmlich viel "Gepäck" in diese Beziehung mitbringt... es lohnt sich auf jeden Fall. Einfach wirds nicht, aber es muss ja auch spannend bleiben..*grins*

Aber was stand den nun auf den Titelblättern??? Das hätt ich doch zu gern gewußt....*neugierigsei*

@mabel: Wie das Altgemüse soll noch mal auftauchen ???? *augenrollundstirninfaltenleg*.
Also Süsse, wir waren uns da doch einig, den einzigen Auftritt hat das Schrumpelgemüse nur noch wenn der Biomüll geholt wird....hihi.

Drückerle Sam

Missi68 hat gesagt…

Das glaubt aber auch nur Ihr zwei *ganzbösegrins*