Montag, 23. März 2009

Kapitel 139

„Richie, wie kannst Du mich das fragen ? Ich liebe diesen Mann. Mehr, als ich jemals jemanden geliebt habe. Und ich werde um dieses Glück kämpfen, das verspreche ich.“

„Das freut mich ! Ehrlich !“

Er zog mich an sich und drückte mich.

„Aber wird er bei mir bleiben ? Was, wenn er seiner Kinder zuliebe zu ihr zurück geht ?“

„Mach Dir da mal keine Gedanken ! Sie hat es echt überzogen, so wie sie ihn behandelt hat. Jon kann viel ab, aber wenn man versucht ihm seine Musik zu nehmen, sieht er rot. Die Musik ist sein Leben, ohne sie ist er nur ein halber Mensch. Dorothea kann froh sein, wenn er auch nur ein normales Wort an sie richtet.“

„Hasst er sie etwa ?“

„Nein, es ist schlimmer. Sie ist ihm egal !“

Wir blieben stehen und sahen uns lange schweigend an.

„Hey, komm ! Jetzt sieh mal nicht so schwarz ! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er hier noch überlegt !“

„Aber Jon war so nachdenklich, so bedrückt.“

„Ja, das war er bestimmt ! Aber nur, weil er Angst hatte, Dir weh zu tun. Er will mit Dir einfach nur leben, glücklich sein. Weiter nichts !“

„Meinst Du ?“

Richie lachte und nahm mich wieder in seine Arme. Beruhigend strich er mir über den Rücken und hielt mich fest. Er tat mir so gut.

„Richie, ich bin sehr froh, Dich als Freund zu haben !“

Er lachte wieder und sagte:
„Ich bin auch froh, Dich als Freund zu haben !“

Mit seiner Art zauberte er mir ein Lächeln aufs Gesicht.

„Willst Du noch ein wenig laufen, oder lieber zurück ?“

„Laufen ?“ fragte ich zurück.

„Laufen !“

Und so liefen wir einträchtig nebeneinander eine große Runde, bis wir völlig ausgepowert vor Jons Auffahrt standen.

„Kommst Du noch mit rein ? Es geht auf den Abend zu, ich könnte für uns drei kochen ?“

„Wenn Du mich einlädst ?“

„Ja sicher !“

„Ich geh kurz duschen und komm dann, okay ?“

„Ja !“

Bevor ich hoch ging, um ebenfalls zu duschen, schaute ich noch schnell in die Küche, was an Vorräten da war und um zu überlegen, was ich kochen konnte. Rosita war bestens ausgestattet, es war so viel da, dass ich sogar zwischen verschiedenen Gerichten auswählen konnte. Leise schlich ich ins Schlafzimmer, wo Jon friedlich schlummernd im Bett lag. Ich beeilte mich mit meiner Dusche und ging wieder hinunter um das Essen vorzubereiten. Kurz darauf traf Richie ein, wie immer fein duftend.

„Kann ich Dir helfen ? Allerdings bin ich kein Sternekoch !“

Ich musste lachen.

„Das seid Ihr Rockstars alle nicht !“

Ich gab ihm dem Kopfsalat, das würde er wohl schaffen. Ich würzte das Fleisch und spähte heimlich, was mein Lieblingsgitarrist so machte. Die Sorge war jedoch unbegründet, da Richie den Salat sehr geschickt zerpflückte und wusch. Wir unterhielten uns über belanglose Dinge und bemerkten gar nicht, dass Jon erschienen war.

„Was macht Ihr zwei denn da ?“ fragte er verwundert.

„Kochen vielleicht ?“ kam es wie aus einem Mund.

„Ihr beide kocht ?“

„Ja, warum ? Hast Du keinen Hunger ?“ Ich ging zu ihm und umarmte ihn.

„Doch, eigentlich schon. Was gibt es denn ?“

„Lass Dich überraschen !“

Rasch drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und ging zurück zu meinen Zutaten. Die beiden verschwanden mit einer Flasche Wein hinaus auf die Terrasse und ich hatte die Küche für mich allein. Ich genoss es, in dieser traumhaften Küche zu kochen. Kochen hatte auf mich eine ähnlich heilsame Wirkung wie meine Putzerei. Dabei kann man herrlich nachdenken und entspannen. Ich jedenfalls. Und hier machte es wirklich Spaß ! Kurz darauf war alles fertig, ich deckte schnell den Tisch und trug das Essen auf.

1 Kommentar:

Mabel hat gesagt…

@missi: ist das autobiografisch, daß dich putzen und kochen entspannt??? dann komm doch bitte in meine wohnung und entspann dich!!! ROFL!