Freitag, 6. März 2009

Kapitel 127

„Na ja, was heißt beobachtet. Ich wollte nur auf einen Kaffee hier rüber, und da sah ich Euch beide hier miteinander kuscheln. Und da habe ich natürlich sofort kehrt gemacht.“

„Richie !“ rief ich laut aus.

„Nein, ehrlich ! Ich hab nichts gemacht !“ Er hob beschwörend beide Hände.

Er machte ein so harmloses, unschuldiges Gesicht, dem weder Jon und ich schon gar nicht widerstehen konnten. Ich ging in die Küche, um für Richie ein Gedeck zu holen. Als ich durch das Fenster schaute, beobachtete ich die beiden. Es war schön zu sehen, wie die zwei Freunde miteinander da draußen saßen, sich angeregt unterhielten, miteinander lachten.
Wir verbrachten einen entspannten Abend miteinander, bis sich Richie ziemlich früh entschuldigte, um zu Bett zu gehen.

„Wollen wir noch zusammen einen Film anschauen ?“ Jon strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Okay, haben wir ja auch noch nie gemacht !“

„Haben wir wirklich noch nie ! Also los !“

Jon suchte nach einem Thriller und wir machten es uns auf dem breiten Sofa bequem. Irgendwann schliefen wir eng aneinander gekuschelt dort ein. Am nächsten Morgen wurden wir jedoch unsanft von Richie, der in Trainingsklamotten vor uns stand, geweckt.

„Richie ! Weißt Du eigentlich, wie viel Uhr es ist ?“ Jon fuhr erschrocken hoch.

„Ja, weiß ich ganz genau, es ist jetzt neun ! Und ich will mit Sandy zum Joggen !“

„Och, komm ! Wir haben noch nicht mal gefrühstückt !“

„Ich auch nicht ! Ich dachte, zu dritt ist es netter !“

„Richie !“ fauchte Jon.

„Ich bereite auch alles vor !“ Richie machte sein unschuldigstes Gesicht.

Also befreiten wir uns von unserer Decke und gingen ins Bad. Richie polterte so lange in der Küche herum. Ich war wirklich gespannt, wie das Frühstück aussehen würde und schlüpfte schnell in meine Laufhose und ein Shirt. Nachdem ich nach meinen Schuhen geangelt hatte, sprang ich die Treppen hinunter, um das schlimmste zu verhindern. Aber da hatte ich mich gewaltig getäuscht. Nicht alle Rockstars waren Küchenfeinde ! Er hatte den Tisch auf der Terrasse liebevoll gedeckt, der Kaffee war fertig und der Toast war nicht ein bisschen verbrannt. Ich wollte ihm noch helfen, aber er wehrte lachend ab.

„Lass nur, ist ja das mindeste, was ich tun kann, ich hab mich ja schließlich selbst eingeladen !“

Jon kam nun ebenfalls und setzte sich zu mir. Er lächelte nur, als Richie voll beladen aus der Küche kam und uns sein Frühstück vorsetzte. Aber er hatte sich alle Mühe der Welt gegeben. Wir frühstückten gemütlich und ausgiebig zusammen, bis Richie zum Aufbruch mahnte.

„Jetzt müssen wir aber los, sonst lohnt es sich nicht mehr !“

Ich gab Jon zum Abschied einen schnellen Kuss und rannte Richie nach. Wir liefen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her, bis er fragte:

„Bist Du glücklich mit ihm ?“

Überrascht sah ich ihn an.

„Ja sicher, Rich ! Warum fragst Du ?“

„Nun ja, ich mach mir halt so meine Gedanken um Dich ! Du bist mir in der letzten Zeit schwer ans Herz gewachsen. Und da Du anfangs so unglücklich warst….“

„Komm, lass doch die alten Geschichten ! Ich bin endlich darüber hinweg, und kann wieder einem Mann vertrauen. Ich liebe Jon mit meinem ganzen Herzen. Und Du kannst mir glauben, ich bin total glücklich mit ihm.“

„Ich bin echt froh, dass das mit Euch beiden so gekommen ist. Ihr passt unheimlich gut zusammen.“

„Was ist eigentlich mit Dir ? Keine Frau in Sicht ?“

Richie zögerte, bis er antwortete.

„Nein, ich will momentan auch nicht. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, wie man so schön sagt.“

„Na super ! Mich verkuppelst Du und Du selbst ? Ich hätte den Spruch wirklich auch anbringen können !“

„Willst Du nicht jetzt doch mal mit Joe reden, jetzt wo Du sagst, Du bist drüber hinweg ?“

„Nein, es ist vorbei. Es gibt nichts mehr zu reden. Es ist für mich erledigt.“

„Sicher ?“

„Ja, ganz sicher. Ich liebe Jon. Er gibt mir alles, er ist für mich alles.“

Schweigend trabten wir weiter. Aber Richie hatte mich doch nachdenklich gemacht. Vielleicht sollte ich das Gespräch mit Joe doch führen, um es endlich abzuschließen, auch für Joe. Richie riss mich aus meinen Gedanken. Mit nur einem Satz.

3 Kommentare:

Mabel hat gesagt…

Gespräch mit Joe??? Unmöglich!!!
Gicht in den Kieferknochen, Altersdemenz, Betriebsausflug des Altersheims...
Er ist einfach nicht zu sprechen!
Missi!!! BÜÜÜDDDEEE!!! GLG Mabel

Anonym hat gesagt…

Lach mich immer noch über mabels commi schlapp. Ich glaube allerdings nicht das das Altgemüse so schnell zu Staub zerfällt...

Vielleicht sollten sie das doch mit Joe klären... Der gibt doch sonst keine Ruhe.

Lass mich überraschen wie das weitergeht...

GLG Sam

Anonym hat gesagt…

Ich denke, eine kleine Aussprache mit Joe kann nicht schaden. Dann wäre alles vom Tisch und für Jon und Sandy stehen die tore der Welt weit offen....

Liebe Grüße

runaway*
knuddel

(bin zu faul mich einzulogen):o)