„Ich meine, wann wirst Du endlich zu mir ziehen ?“
„Aber ich wohne doch bei Dir.“
„Sandy, ich weiß, dass Du in Deiner Wohnung einige sehr schöne Stücke hast, an denen Du unheimlich hängst. Und ich weiß auch, dass Dir Deine eigenen Sachen fehlen. Also, wann holst Du sie und bringst sie zu mir ?“
„Aber ich hab meine Sachen doch bei Dir ?“
„Deine Klamotten, Deine Toilettenartikel und so Kleinkram. Ich meine Deine Möbel, Deine persönlichen Dinge wie Bilder, Fotos.“
Nun legte ich mein Besteck ebenfalls zur Seite.
„Dann muss ich nach Deutschland fliegen, die Sachen in irgendwelche Container verpacken und nach LA verschiffen lassen. Das heißt, ich muss Dich alleine lassen.“
„Nö, musst Du nicht. Denn ich fliege mit.“
„Waaas ?“
„Du glaubst doch nicht, dass ich Dich das alleine machen lasse ? Nachher hilfst Du noch den Möbelpackern und vergisst, dass Du vor wenigen Wochen nicht einmal gehen konntest. Ich kenn Dich mittlererweile.“
Freudig sprang ich auf und flitzte um den Tisch herum. Er zog mich grinsend auf seinen Schoß.
„Dann könnten wir mit meinen Eltern fliegen, ich meine, wenn sie nach Hause fliegen. Sie wären nicht alleine und ich könnte noch ein wenig Zeit mit ihnen verbringen.“
Er lachte laut auf.
„Oh je, das Organisationsgenie bricht wieder heraus ! Scherz beiseite, ist eine echt gute Idee. So machen wir das !“
Vor lauter Freude bedeckte ich sein ganzes Gesicht mit meinen Küssen, bis er vollkommen außer Atem meine Schultern festhielt und mich ansah.
„Ich hab allerdings eine kleine Bedingung.“
„Und die wäre ?“
„Du zeigst mir Deine Heimat. Ich kenne Deutschland ja leider nur von Stadien, Hallen und Hotelzimmern.“
„Wenn das alles ist ! Den Wunsch kann ich Dir erfüllen. Mach ich sogar sehr gerne.“
Knutschend und ohne voneinander abzulassen gingen wir in unser Haus zurück. Jon schlug den Baldachin zurück und zog mich an seine Brust.
„Es ist schön mit Dir,“ flüsterte er leise in mein Ohr. „So unbeschwert und leicht. Am liebsten bliebe ich für immer hier mit Dir.“
Ich schenkte ihm ein Lächeln und gab ihm einen Kuss. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich einen dunklen Schatten über sein Gesicht huschen.
„Was hast Du ?“ fragte ich vorsichtig.
„Ach, nichts. Mach Dir keine Gedanken.“
Er griff in meine Haare und zog meinen Kopf zu sich. Mit seinen Zärtlichkeiten zerstreute er rasch meine Sorge, etwas wäre nicht in Ordnung.
„Willst Du mir etwas aus Deinem Leben erzählen ?“
„Was willst Du denn wissen ?“
„Wenn ich ehrlich bin, eigentlich alles,“ sprachs und grinste mich mit seinem schönsten Lächeln an.
„Na gut, dann fang ich mal an….“
Ich begann mit der Story of my life und Jon hörte mir, wie er es immer tat, sehr aufmerksam zu. Er ließ mich reden, unterbrach nur dann und wann mit einer kleinen Zwischenfrage. Wie immer gab er mir das Gefühl, ich wäre im Moment der einzige Mensch auf der Welt. Abgesehen davon, dass wir zwei ja wirklich mutterseelenallein waren.
Wir lagen gemütlich auf unserem Bett, ich kuschelte mich an ihn und er zupfte dann und wann an einer Haarsträhne von mir. Die Sonne ging bereits unter, als ich mit meiner Geschichte endete.
„Ja, und irgendwann stand ich vor einem blonden Amerikaner, war fürchterlich aufgeregt und brachte kein einziges Wort heraus. Ich habe mich bestimmt noch nie so dämlich aufgeführt, wie in diesem Augenblick.“
Er lachte leise auf.
„Nein, Süße. Das hast Du ganz sicher nicht. Ich werde dieses Zusammentreffen mit Dir niemals vergessen. Du warst so süß, so schüchtern und verlegen.“
Er küsste mich sanft auf die Stirn und zog mich noch enger an sich.
„Wie sieht`s aus ? Hast Du eigentlich noch keinen Hunger ?“
Plötzlich hörte ich das Rumoren in meinem Bauch.
„Ha ha ha ! Hab ich`s doch gewusst ! Mein kleiner Vielfraß !“
Er lachte sich fast kaputt über mich.
„Jon, Du bist unmöglich ! Ich hab schließlich seit dem Mittagessen nichts mehr gegessen. Nicht mal Obst zwischendurch !“
„Okay, okay ! Ich ruf ja schon an !“
Er stand auf, wickelte rasch noch ein Laken um seine Hüften und ging zum
Telefon. Ich rückte das Kissen in meinem Rücken zurecht und beobachtete ihn. Allein sein Anblick, braungebrannt, muskulös und so sexy, dass er eigentlich einen Waffenschein auf seinem Hintern haben müsste…. Er brachte mich immer wieder um den Verstand. Obwohl er mit dem Rücken zu mir stand, bemerkte er meine Blicke, drehte er sich um und hatte wieder sein unwiderstehliches Lächeln aufgesetzt.
„Was ?“ fragte er mit gespielt unschuldiger Miene.
„Du weißt genau was !“
„Sag es !“
„Nein !“
„Doch, sag es !“ forderte er grinsend.
„Im Leben nicht !“ wehrte ich ab.
Er bestellte unser Abendessen und drehte sich wieder zu mir um.
„Ich bin noch jung. Ich hab Zeit. Ich kann warten. Und meine Rache wird fürchterlich sein.“
„Da bin ich aber sehr gespannt !“
„Da lass ich Dich noch ein Weilchen zappeln. Ich geh vorher eine Runde schwimmen.“
„Jon !“
„Außer, Du kommst mit ?“
„Nö, lieber nicht. Ich geh duschen.“
Als ich die Dusche betrat, dachte ich wieder einmal, dass es ein sehr komisches Gefühl war, unter freiem Himmel zu duschen, zu baden oder sich die Zähne zu putzen. Es war nicht unangenehm, nein, eigentlich war es wirklich sehr schön. Ich ließ das warme Wasser über meinen Körper laufen und überlegte dabei, was ich heute Abend anziehen würde. Doch da plötzlich zuckte ich am ganzen Körper zusammen und schrie laut auf. Was zur …. ?
Eiskaltes Wasser ließ mich zusammen fahren. Um nicht an einem Kälteschock elendiglich zugrunde zu gehen, stellte ich schnell das Wasser ab und spähte auf die Stellung des Hebels an der Armatur. Es war alles in Ordnung, der Hebel war auf warm eingestellt. Eine dunkle Ahnung überkam mich.
Ich schnappte mir im Hinauslaufen das nächst beste Handtuch, wickelte es um mich und rannte um das Haus herum zu dem kleinen Anbau, in dem sich die Installationen, das Aggregat und so weiter befanden.
4 Kommentare:
Hallo!
Wunderschön!!!! Diese Einigkeit, dieses Lächeln von ihm, sein Körper, unter freien Himmel zu duschen und und und ..........
Traumhaft!!! Du schreibst das so anschaulich, das man denken könnte, Frau ist Sandy! Und mal ehrlich, ich glaube wir wären alle gern Sandy!
Super!!!!
Freue mich schon auf morgen.
Lg
Waldhexe
Grins! na klar wären wir gern sandy!!!
auch von mir: dickes lob für dich, missi, man fühlt das kalte naß direkt beim lesen!!! weiter so und knuddel!!! mabel
Hallo!
Auch ich habe heute wieder ein ganz dickes Lob! Einfach himmlisch, sowas zu lesen.
Also zur Deutschland-Besichtigungs-Tour: Den Franken-Part übernehme ich gerne, sollte Sandy da verhindert sein!
Ich bin so dreißt und sag einfach "bis morgen"
LG
JBJ4ever
Ja.... da bleibt mir nichts mehr zu sagen... außer mich einen Vorrednerinnen anzuschließen...
*tiefverbeug*
Freu mich auf den nächsten Post.... es wird bestimmt ein heiden Spaß Jon das heimzuzahlen....*kicher*
GLG Sam
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