Donnerstag, 9. Juli 2009

Kapitel 182 - Sommer, Sonne, Strand und Meer

Entgegen meiner Annahme, wir würden zum Flughafengebäude fahren, fuhr das Auto noch weiter davon weg.

„Jon, wohin….“

„Du wolltest Dich doch überraschen lassen ?“ grinste er diebisch.

Gerade als ich darauf antworten wollte, hielt der Wagen vor einem Helikopter. Das hatte sich ja wirklich gelohnt ! Wir befanden uns immer noch auf dem Flughafengelände, allerdings standen hier nur Hubschrauber und kleinere Sportflugzeuge herum. Jon stieg aus und reichte mir seine Hand.

„Willst Du mir nicht doch verraten, wohin wir gehen ?“ fragte ich nun doch etwas kleinlaut.

„Nein, will ich nicht. Wenn Du noch ein klein wenig Geduld hast, wirst Du es sehen. Die Sonne geht bald auf.“

Er strahlte mich erwartungsvoll an. Der Pilot startete und es war wie immer ein Wahnsinnsgefühl in so einem Rieseninsekt zu sitzen. Jon wusste nur zu genau, dass ich Hubschrauber über die Maßen liebte. Ich konnte stundenlang da stehen und ihnen beim Starten und Landen zusehen. Die Faszination, die ich dabei in mir spürte, konnte nur noch vom Fliegen selbst übertroffen werden.
Er half mir aus dem Heli, zog mich kurzerhand an sich und hielt mich fest an sich gepresst.

„Am liebsten würde ich Dir die Augen verbinden bis wir angekommen sind.“

„Wir sind noch nicht da ?“

„Nein, wir unternehmen jetzt noch eine kleine Bootstour.“

Sprach`s, küsste mich kurz und zog mich hinter sich her. Ganz undeutlich konnte ich an einem Gebäude das Wort Helengeli lesen. Irgendwo hatte ich das schon mal gehört, aber wo denn bloß ? In meiner Gedächtnishalle machten die grauen Zellen Überstunden, doch ich kam nicht drauf. Wir fuhren durch einen kleinen Ort zu einem kleinen Hafen. Dort wurde unser Gepäck in ein kleines Boot geladen und ich wurde noch ratloser.

„Jon, bitte….“

„Süße, sei nicht immer so quengelig !“

Er stieg ins Boot, fasste mit beiden Händen an meine Hüften und hob mich zu sich hinunter. Meine Spannung steigerte sich ins Unendliche. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen
Mit schneller Fahrt schoss das Boot über das Wasser und ich sah mich neugierig um, doch leider konnte ich nichts erkennen, es war immer noch zu dunkel. Der Wind blies uns ins Gesicht. Es vergingen vielleicht 15 Minuten, bis ein heller Streifen am Horizont auftauchte, der rasch größer wurde. Ich konnte es nicht glauben.
Eine winzig kleine Insel lag vor uns. Sie war schätzungsweise fünfhundert Meter lang und mit Palmen bedeckt. Türkisfarbenes Wasser umspielte das Ufer. Kein Haus, keine Menschenseele war zu sehen.

„Kleines, mach den Mund zu !“

Ich sah Jon an und war unfähig, irgend etwas zu sagen oder irgendwie zu reagieren. Er freute sich diebisch darüber, dass seine Überraschung so gelungen war. Noch immer grinste er vor sich hin.
Nachdem er unser Gepäck ausgeladen und dem Jungen, der uns hergebracht hatte ein Trinkgeld gegeben hatte, kam er auf mich zu.

„Was sagst Du ?“ fragte er gespannt.

Doch ich war noch immer fassungslos und konnte ihm keine Antwort geben.

„Jep ! Dass ich das noch erleben darf ! Miss Reed ist sprachlos ! Schade, dass ich jetzt keine Kamera habe !“

Das Grinsen auf seinem Gesicht schien zur Dauereinrichtung zu werden und es machte ihm höllischen Spaß, sich über meine Sprachlosigkeit zu amüsieren.

„Kommst Du mit mir mit ? Ich zeig Dir was !“

Ich ließ mich von ihm mitziehen. Kurz darauf standen wir vor einem kleinen Bungalow, der direkt am Wasser gebaut war. Auf einem kleinen Holzsteg, der rund um das Haus verlief gingen wir zur Eingangstür. Das Haus war aus tropischem Holz gefertigt. Das Dach schien aus Palmblättern zu bestehen. Jon öffnete die Tür und wir standen in einem Raum, der mit Bambusmöbeln eingerichtet war. In einer kleinen Nische konnte ich einen Altar sehen, in dessen Mitte ein goldener Buddha stand. Die Luft war von Blumendüften erfüllt. Im nächsten Raum befand sich das Schlafzimmer mit einem Bett aus Bambusrohr und darüber war ein duftiger weißer Baldachin ausgebreitet. Der Clou jedoch war das Badezimmer. War es überhaupt ein Zimmer ? Die Frage war durchaus berechtigt, denn als ich nach oben sah, konnte ich den klaren, sternenübersäten Himmel sehen. Ich war kurz davor, vom Glauben abzufallen.

3 Kommentare:

Sam hat gesagt…

Oh Mann, das nenn ich mal ne Überraschung..... Eine einsame Insel.... Da könnte "Frau" ja glatt neidisch werden...

Ich will unbedingt mehr davon hören...
Klasse geschrieben.

Knuddels Sam

Ilona hat gesagt…

das ist ja traumhaft, da würde ich auch gerne mal sandy sein,vor allem bei der begleitung

:-)

lg
ilona

Anonym hat gesagt…

Na, da lag ich doch mit meiner Vermutung "Bali" gar nicht mal soooo falsch. Auf jeden Fall sind sie irgendwo in Asien gelandet.

Erinnert mich voller Neid an meine Urlaube in Asien. Damals hat mein Mann noch gelebt - und wir waren genauso verliebt und überglücklich, wie die beiden das jetzt sind...(heul)

Da schwelge ich doch glatt in alten Erinnerungen....

Bitte, bitte schnell weiterschreiben - das ist soooooo schön
Dankeschön & hoffentlich bis morgen

LG
JBJ4ever