Sonntag, 1. November 2009

Kapitel 232

Arm im Arm schlenderten wir zu den anderen zurück. Nachdem ich mir das Gesicht gewaschen und die Spuren der Tränen beseitigt hatte, setzte ich mich wieder dazu und wir arbeiteten weiter, bis die Sonne unterging. Tini rieb sich müde die roten Augen und streckte sich genüsslich, die Jungs wurden langsam unruhig, schließlich wollten sie heute Abend noch auf die Piste. Ich grinste leise in mich hinein.

Mittlererweile hatten die vier ein großes Haus angemietet und so etwas wie eine Edel-WG gegründet. Sie hatten eine Haushälterin, einen Gärtner, eine Köchin und die Poolfirma schaute regelmäßig vorbei. Man konnte sich also bildlich vorstellen, wie es dort auf und zu ging….. Wir verabredeten und für den nächsten Nachmittag, um weiter zu machen.

Als alle verschwunden waren, lief ich schnell nach oben und zog meinen Bikini an. Ich brauchte dringend Bewegung um die letzten Stunden abzuschütteln. Der Pool war einfach klasse ! Die Größe, vor allem die Länge ließ es zu, dass man sich richtig auspowern und lange Bahnen schwimmen konnte. Ich zwang mich, gleichmäßig und ruhig zu kraulen und mich ganz auf die Bewegungen zu konzentrieren. Irgendwann sah ich zwei Beine im Wasser baumeln und schwamm direkt darauf zu. Dort angekommen, hob ich den Kopf und sah in ein strahlendes Paar blauer Augen.

Jon beugte sich nach vorne und wollte mich aus dem Wasser ziehen. Doch er hatte die Rechnung ohne mich gemacht und landete platsch ! neben mir im Pool. Wir alberten wie üblich herum, bis wir beide völlig außer Atem waren. Er legte den Kopf zur Seite und gab sein verschmitztes Grinsen zum Besten. Er streckte den Arm nach meiner Hand aus und zog mich langsam an sich. Sein Gesicht war meinem nun ganz nahe und wir beide spürten die Spannung, die zwischen uns war. Ich lag in seinen Armen und spürte seine Lippen auf den meinen. Nur zu bereit willig öffnete ich diese und gewährte im Einlass. Den ersten, noch zaghaften Küssen folgten wilde, leidenschaftliche, die das Knistern nur noch steigerten. Meine Hände strichen an seinen Seiten entlang und er erschauderte sichtlich. Sein Kopf lag im Nacken und sein Atem ging merklich schneller. Doch da, er öffnete die Augen, griff nach meinen Händen. Er hielt sie fest.

„Sorry, Schatz. Könnten wir vielleicht vorher noch eine Kleinigkeit essen ?“

Ich musste lachen, als ich sein jungenhaftes Gesicht sah.

„Okaaaay, aber nur wenn Du nicht vergisst, was wir gerade vorhatten.“

„Wie könnte ich das jemals vergessen ?“ gab er grinsend zurück bevor er mich nochmals mit einem langen Kuss gefühlsmäßig in den Zustand brachte, in dem ich mich vor dem Lachen befunden hatte.
Trotzdem stiegen wir aus dem Pool und Jon reichte mir eines der großen, flauschigen Handtücher. Blitzschnell hatte er sich hinter mich gestellt und rubbelte mir sanft den Rücken trocken. Meine langen Haare hatte ich vorher zusammen gedreht und so das Wasser herausgedrückt. Sie lagen in einem dicken Strang auf meiner Schulter. Ich spürte, wie er diesen zur Seite schob und mich sanft auf meine Halsbeuge küsste. Ein wohliger Schauer fuhr durch meinen Körper.

„Ich dachte, Du hast Hunger ?“ brachte ich mit dem letzten Rest Beherrschung hervor und blieb regungslos stehen.

„Hab ich auch. Allerdings könnte ich ja gleich mit dem Dessert anfangen….“ flüsterte er.

Nun drehte ich mich zu ihm um.

„Schatz, so lange meine Mam hier ist, kannst Du das glatt vergessen ! Erst die Vorspeise, dann der Hauptgang, dann der Nachtisch ! Und das alles frisch gekämmt, die Hände sauber gewaschen und in standesgemäßer Kleidung !“

„Okay, das mit dem Kämmen, den Klamotten und den Händen krieg ich auf die Reihe. Aber kriegst Du auch die drei Gänge auf die Reihe ?“

Sein spöttischer Blick war nicht zu übersehen und nach einem Klaps auf seinen Hintern antwortete ich:

„Also, die drei Gänge schaff ich gerade noch so, aber Du ? Schließlich hast Du ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel….“

Weiter kamen wir mit unserer kleinen Diskussion nicht, denn meine Eltern kamen auf die Terrasse um sich für den Abend zu verabschieden. Sie wollten in die Stadt, um dort in einer kleinen italienischen Trattoria zu essen. Wir wünschten ihnen viel Spaß und sahen ihnen noch nach, wie die beiden den Garten verließen.

„Echt süß, wie die beiden miteinander umgehen,“ sagte Jon versonnen.

„Ja. Und sie sind immer noch ineinander verliebt. Sie haben bestimmt einen ganz romantischen Abend geplant. Das machen sie daheim auch immer.“

„Tja, ich würde mal sagen, für mein romantisches Abendessen läuft`s ja bestens !“
Er grinste dieses unverschämte Grinsen, rieb sich feixend die Hände und noch bevor ich kontern konnte, sagte er spitzbübisch:

„Ich gebe Rosita noch Bescheid wegen unserem Essen und dann gehen wir duschen.“

„Mach das. Alles weitere wird sich dann finden,“ frotzelte ich.

„Überleg Dir bloß keine Dummheiten ! Ich werde Dich finden !

Lachend warf ich mit dem Handtuch nach ihm und er versuchte vergeblich, sich weg zu drehen. Es traf ihn mitten im Gesicht und sein Ausdruck war einfach nur zum Schießen. Ich konnte gerade noch im Haus verschwinden, als das Handtuch auch schon gegen die Terrassentür flog. Immer noch lachend und kopfschüttelnd flitzte ich nach oben Richtung Bad.

Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mich sorgfältig an. Es war immer noch verdammt heiß an diesem Abend. Die Hitze lag brütend über der Stadt. Auch unten im Garten. Trotz der großen Bäume dort, die tagsüber viel Schatten spendeten. Der ewige Sommer in Kalifornien…. Es ging kein Luftzug, kein Blatt bewegte sich. Hoffentlich kühlte es in der Nacht wenigstens ein bisschen ab, so dass ich schlafen konnte. Ratlos stand ich vor dem Schrank und überlegte, was ich anziehen sollte. Jon war unter der Dusche und hatte anscheinend viel Spaß. Die ganze Zeit über pfiff er vergnügt „Sweet home Alabama“ vor sich hin. Also, singen konnte er eindeutig besser. Das, was da aus dem Bad tönte, war schon ziemlich schräg. Vor mich hingrinsend entschied ich mich schließlich für einen kurze, schwarze Hose und ein weißes Top.

Immer noch fröhlich pfeifend kam er endlich aus dem Bad, stellte sich vor seinen Schrank und kramte darin herum. Die Türen standen offen, so dass ich nicht sehen konnte, was er anzog. Was ich dann allerdings einige Minuten später zu sehen bekam, verschlug mir den Atem. Er trug wieder diese unverschämte, weiße Cargohose, in der sein Hintern mich auf den Gedanken brachte, einfach kräftig rein zu beißen. Dazu ein legeres, oliv grünes Shirt, bei dem die Knopfleiste die Brusthaare heraus blitzen ließ. Seine weizenblonden Haare waren eben handtuchtrocken und verstrubbelt. Oh, ich könnte ihn !

„Versteht Deine Mam das unter ‚Standesgemäßer Kleidung’?“

Er grinste und hielt mir artig seine Hände hin.

„Die sind auch sauber gewaschen !“

Ich brach in lautes Gelächter aus.

Wieder vor sich hin pfeifend ging er aus dem Schlafzimmer. An der Tür drehte er sich noch um und meinte:

„Ich erwarte Dich auf der Terrasse. Allein !

Sprach`s und ließ die Tür hinter sich in`s Schloss fallen.

Allein ? Ich schaute mich suchend um. Wen zum Beispiel sollte ich etwa noch mitbringen ?

3 Kommentare:

Sam hat gesagt…

Allein?????? Ich stehe da wohl auch auf dem Schlauch.....*grins*. Bitte ganz schnell weiter... das du aber auch immer an solchen Stellen aufhören musst... *schimpfenddenfingerheb*

So ein kleines bissl Sonne... oh das bräuchten wir auch dringend... ich mag dieses nieselregenwindfröstelundbibber Wetter nicht.... *schnief*

Wo steckt eigentlich der Rest von Euch...... im Bett, auf Arbeit, im Urlaub...???

@missi: neues Layout gefällt.... *daumennachobenhalt*

LG Sam

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Das neue Outfit deiner Seite ist toll. Klasse gemacht.
Bitte schreib schnell weiter!!!!

LG
Waldhexe

Wir brauchen doch jeden Tag einen neuen Post, das ist unser Sonnenschein bei diesem miesen Wetter.
Ja, wo seid ihr alle? Seid ihr schon in Berlin?

Mabel hat gesagt…

HÄH? Berlin? Verpaß ich grad was oder wie? ihr wißt ja sicher, morgen (4.11.) Kabel 1, 22 Uhr, Sabbertuch und Videorecorder mitschneidebereit!
@sam: hier wirds seit 2 tagen gar nich wirklich hell, ich pfleg ne kleine depri, so novemberwetterbedingt, aber ich bin schon da... du kannst also mal den fonbericht über NY einplanen!
glg mabel