„Süße, es tut mir sehr leid, aber ich kann nicht mit Dir nach Deutschland fliegen. Jedenfalls nicht sofort.“
„Und das ist alles ?“ fragte ich.
„Das reicht doch, oder ?“ fragte er mit mühsam beherrschter Stimme zurück.
„Ach komm schon, Schatz ! So schlimm ist das nun auch wieder nicht.“
„Aber ich wollte Dir doch beim Umzug helfen, ich hab es Dir doch versprochen.“
„Jetzt mach Dir mal keinen Kopf, schließlich bin ich ja nicht alleine. Meine Eltern sind ja auch dabei und helfen mit, falls ich es nicht schaffe. Vielleicht kann ich ja auch meine Freundin Tanja fragen.“
„Du bist mir nicht böse ?“
„Nein, ganz sicher nicht ! Aber warum kannst Du nicht mit ?“
„Doro macht Stress wegen der Scheidung. Ich hab heute Morgen einen Anruf von meinen Anwälten erhalten und muss mich dringend mit ihnen treffen.“
Jon hatte die Arme auf der Arbeitsplatte abgestützt und sah mich unsicher an.
„Hey hey ! Das ist doch gar keine Frage ! Das geht natürlich vor. Und deswegen machst Du Dir solche Gedanken ?“
„Ich hab mich halt auch darauf gefreut mit Dir Deine Sachen zusammen zu packen. Ich will an Deinem Leben teilnehmen, mit Dir die einfachen Dinge erleben. Und jetzt kommt mir dieser Quark dazwischen,“ entgegnete er unwirsch.
Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht.
Ich trat nahe zu ihm und nahm ihn in die Arme.
„Schatz, ich denke, das ist jetzt wichtiger. Vielleicht kannst Du die Sache ja sogar etwas beschleunigen.“
„Dann wäre endlich diese blöde Ungewissheit zu Ende.“
„Die Fronten wären geklärt.“
„Ich wüsste, woran ich bin.“
„Du wärst nicht länger in dieser bescheuerten Warteposition.“
Ich legte meine Hand unter sein Kinn, hob seinen Kopf an und versuchte ihm ein optimistisches Lächeln zuzuwerfen. Trotz meiner Enttäuschung. Und es funktionierte. Er lächelte, wenn auch noch verhalten zurück.
„Na komm, jetzt schau nicht so ! Ich flieg mit meinen Eltern rüber, pack mein Zeugs zusammen und komm wieder hier her. Vielleicht geht das mit dem Termin ganz schnell und Du kannst nachkommen.“
Es war so süß, wie er da stand. Hilflos, unsicher, abwartend. Ich konnte ihm nicht böse sein, obwohl ich schon ziemlich enttäuscht war.
„Jetzt lass uns raus gehen und mit den anderen feiern, okay ?“
„Okay,“ sagte er und die Erleichterung war ihm anzusehen.
Händchen haltend gingen wir wieder zu den anderen. Richie war anscheinend allerbester Laune und erzählte aus dem Musikerleben der zwei eine Anekdote nach der anderen. Wir brüllten vor Lachen und es wurde doch noch ein schöner Abend. Zwar waren meine Eltern etwas traurig, weil sie wieder zurück mussten, doch Jon lud sie mehrfach ein zu kommen, wann ihnen der Sinn danach stand. Er erklärte den anderen gegen später die Situation, dass er nicht mit nach Deutschland fliegen könne. Sie bedauerten dies zwar alle, sprachen ihm jedoch allen Mut zu.
„Ihr fliegt natürlich trotzdem mit unserem Jet. Die Jungs brauchen ihn die Tage nicht und ich kann auch mit einem Linienflug nach New York fliegen.“
„Das muss doch nicht sein !“ widersprach Dad. „Wir können doch auch einen Linienflug nehmen. Du tust Dir doch viel schwerer, wenn Dich jemand erkennt.“
„Unser Büro wird das schon regeln, außerdem mach ich das sowieso öfters.“
Meine Eltern, Tini und Tom verabschiedeten sich kurz darauf. Richie, Jon und ich blieben noch auf einen letzten Absacker sitzen. Ich tat das unheimlich gerne, denn ich liebte die Gespräche zwischen uns dreien sehr. Und so saßen wir dort, bis die ersten grauen Schimmer am Horizont zu sehen waren. Ziemlich angeschickert machten wir uns dann schließlich auf in unsere Betten.
Ich sah Richie noch nach, wie er durch den Garten ging, die Hecke auseinander bog und in der Dunkelheit verschwand.
Fest aneinander geschmiegt torkelten wir die Treppen hoch in`s Schlafzimmer und nach einer sehr kurzen Katzenwäsche mit schlampigem Zähneputzen fielen wir todmüde in unser Bett.
Ich blinzelte den restlichen Schlaf weg, als ich am nächsten Morgen – eigentlich nur wenige Stunden später – aufwachte. Das Bett neben mir war leer und bereits kalt.
Nach dem Duschen und Anziehen machte ich mich auf die Suche nach frischem Kaffee. Die Küche war verlassen. Nicht wie sonst war Mam dort zugange. Sie war sicherlich mit Packen beschäftigt, mein Dad war dabei wirklich überhaupt kein Held. Ich schenkte mir eine große Tasse voll und nach den ersten Schlucken ging ich durch die Halle auf Jon`s Arbeitszimmer zu. Ich konnte hören, dass er telefonierte.
4 Kommentare:
Danke, Danke, Danke.... für den schönen Post heute....*smile*
Doro macht also Streß.... armer Jon... das wird nich ganz einfach werden....
Bin schrecklich gespannt auf die Fortsetzung.....
Dräääääängel schon mal....*fg*
LG Sam
Hallo!
Danke für den schnellen, schönen Post. Schade, das er nicht mitfliegt, so entgeht un´s ein schöner Kistenschlepper........! Bin ja gespannt was es jetzt für Stress mit Doro gibt.
Naja die Sache mit Ritchie dem Superfreund (kein Bruderfreund) gibt mir auch etwas zu denken.
Lg
Waldhexe
Freue mich schon auf die Fortsetzung! "Dräääängel" *fg*
Hallo!
Wo seid ihr alle? Wir müssen mal wieder alle drängeln, damit es weitergeht.
Es ist schon wieder Montag und hier ist immer noch Pause.
Bitte Missi schreib schnell weiter!!!! *dräääängel*
LG
Waldhexe
@waldhexe: recht hast du!!!
deshalb @missi: DRÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNGELEEEEELLLLLL!!!!!
Es ist grausam, böse und gemein, wenn du uns so zappeln läßt!
Das wird dem weihnachtsmann gar nicht gefallen!! *schmoll*mabel
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