„Du kannst mir glauben, er hätte viel dafür getan, nicht auf die Bühne zu müssen. Er wirkte wie ein Tiger, der in einem Käfig eingesperrt ist. Wir waren alle wie gelähmt, weil wir nicht wussten, was Dir wirklich passiert ist. Viele liebe Grüße übrigens von Tico, Dave und Hugh !“
„Danke. Wo ist Tini und wo sind meine Jungs ?“
„Tini und Stefan waren die halbe Nacht hier, sie hatten mit mir noch nach Dir geschaut. Bis uns die Schwester weggeschickt hatte. Ich habe noch kurz mit Tom gesprochen. Er arbeitet bereits an einer Mitteilung an die Medien.“
„Ist das Interesse so groß ?“
„Hör mal ! Es kommt ja schließlich nicht jeden Tag vor, dass eine Sängerin auf der Bühne so stürzt. Und bei der unglaublichen Zuschauerquote ist das Interesse natürlich immens. Vor allem, wenn es sich um die absolute Newcomer-Band und die Freundin von Jon handelt.“
Er lächelte mich an.
„Joe hat sich nach Dir erkundigt.“
„Joe ?“
„Ja, er hat es in seiner Garderobe auf den Bildschirmen mitbekommen. Gleich, nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, kam er zu mir und hat nach dir gefragt.“
„Ich habe wohl mächtig für Aufsehen gesorgt !“
„Ja, das hast Du ! Ich soll Dir liebe Grüße und gute Besserung von ihm bestellen.“
„Danke. Richie, ich glaube, ich werde müde.“
„Schlaf ruhig, ich bleibe bei Dir.“
Er strich mir leicht über die Wange. Es wurde dunkel vor meinen Augen und ich glitt hinüber in die Welt des Vergessens.
Wenige Stunden später wachte ich auf. Wieder musste ich mich zwingen, die Augen zu öffnen. Richies Kopf lag neben meiner Schulter auf dem Bett. Er schlief tief und fest. Der Duft frischer Blumen stieg mir in die Nase und ich sah mich neugierig um. Auf dem Nachttisch stand ein riesiger Strauß roter Rosen, daneben lag eine Karte. Ich erkannte Jons Handschrift.
„Hallo Liebes, als kleine Entschuldigung falls Du aufwachst und ich nicht da bin. Ich umarme Dich und küsse Dich. In Liebe Jon.“
Er war so süß ! Er war doch nur zu Richie gefahren, um zu schlafen. Und doch dachte er an mich ! Ich legte mich zurück und war gerade wieder am eindösen, als die Tür einen kleinen Spalt aufging und Tini`s Kopf zum Vorschein kam.
„Oh, wie schön ! Du bist wach !“
Sie kam an das Bett, küsste mich auf beide Wangen und strahlte mich an. Dann fiel ihr Blick auf Richie und sie lächelte.
„Wie geht es Dir ?“
„Ach, geht schon. Ich hab nur wahnsinnige Kopfschmerzen und spüre meine Beine nicht.“
„Ich hab es schon gehört, ich hab gerade mit der Schwester gesprochen. Aber das wird ja bald wieder. Ach, übrigens ! Du hast es in die Nachrichten geschafft !“
„Wie in die Nachrichten ?“
„Tom hat im Internet gestöbert und ist auf einen Bericht in den Spätnachrichten gestoßen. Sie brachten einen Film über das Konzert und Deinen Sturz. Außerdem wurde Dein Transport auf der Trage gesendet.“
„Das ist nicht wahr ?“
„Doch. Jon und Richie waren auch einige Male zu sehen.“
„Hier in den Staaten ?“
„Jep, und auch in Europa.“
Ich wollte meinen Kopf schütteln, ließ das aber sofort wieder bleiben.
„Jon war völlig von der Rolle. Er hat sich mächtig Sorgen um Dich gemacht und so manches Mal dachte ich, jetzt tickt er aus. Ich möchte nicht wissen, was er gemacht hätte, wenn irgendjemand einen Fehler gemacht hätte. Derjenige wäre hundertprozentig von ihm gelyncht worden.“
„Er hat die ganze Nacht an meinem Bett gesessen.“
„Ja, und nichts auf der Welt hätte ihn davon abgehalten.“
Sie sah mich aufmerksam an.
„Süße, ich bin so froh, dass nichts ärgeres geschehen ist. Zum ersten Mal habe ich richtig Angst um Dich gehabt. Ich fühlte mich so hilflos, heute Nacht.“
„Es tut mir leid, dass ich Euch so große Umstände mache. Aber….“
„Sag mal, spinnst Du ? Es war ein Unfall und Du kannst nichts dafür !“
Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
„So was kann auch nur Dir einfallen !“
Plötzlich musste ich an meine Eltern denken.
„Tini, wissen meine Eltern Bescheid ?“ fragte ich aufgeregt.
„Ja, natürlich. Wir haben sie gestern Abend gleich angerufen. Ich hab ihnen allerdings nichts davon gesagt, dass Du nicht bei Bewusstsein warst. Sie wissen nur, dass Du unglücklich gestürzt bist und im Krankenhaus zur Beobachtung bist.“
„Gott sei Dank !“
„Ja, wäre echt übel gewesen, wenn sie es wieder aus den Medien erfahren hätten.“
Sie plapperte noch eine Weile munter drauflos, war sehr besorgt um mich, doch dann musste sie zurück zu Tom. Die beiden hatten ja schließlich eine Menge Mehrarbeit mit den Presseerklärungen, außerdem mussten sie die restlichen Termine, die wir für die kommenden Wochen hatten, absagen. Als sie gehen wollte, kamen meine vier Jungs hereinmarschiert. Ihr Anblick brachte uns Mädels zum Lachen. Jeder von ihnen hielt einen kleinen Strauß in der Hand, und alle hatten den gleichen. Es war so süß, wie sie da standen. Von unserem Lachen erwachte auch Richie und er lachte herzlich mit. Sie waren natürlich ebenfalls sehr besorgt, vor allem Stefan. Aber als sie sahen, dass es mir einigermaßen gut ging, begannen sie mit ihren üblichen Frotzeleien und Witzen.
Ich war ziemlich erschöpft, als sie gingen. Richie blieb, bis Jon wieder kam. Er sah wieder besser aus, die schwarzen Augenringe waren verschwunden und er wirkte insgesamt frischer.
„Hast Du geschlafen ?“ fragte ich.
„Ja, ein wenig.“
Er setzte sich auf den Rand des Bettes und küsste mich leicht auf die Stirn.
„Vielen Dank für die schönen Rosen, ich hab mich sehr darüber gefreut.“
Er strahlte mich mit seinem unglaublichen Lächeln an.
„Sie sind aber nicht so schön, wie Du !“
„Schmeichler ! Ich sehe bestimmt unheimlich sexy aus mit meinem Kopfverband !“
„Jaaahhhh !“ Er lachte. Doch dann sah er mich durchdringend an.
„Was ?“ fragte ich und in diesem Moment wusste ich, dass er an etwas bestimmtes dachte.
„Ich habe mit dem Arzt gesprochen. Ich möchte Dich nach Hause holen, nach Los Angeles. Er meinte, spätestens Mitte nächste Woche könntest Du das Krankenhaus verlassen.“
„Ehrlich ?“
„Ehrlich ! Dr. Morris setzt sich heute noch mit dem Therapeuten in Verbindung, den er vorgeschlagen hat und dann kannst Du sofort mit Deinem Training beginnen.“
„Oh, Jon ! Das freut mich so ! Ich dachte schon, ich muss ewig hier bleiben !“
„Das würde ich nie zulassen, das weißt Du. Zuhause kannst Du Dich bestimmt besser erholen, als hier.“
Er sah mich liebevoll an.
„Ich bin echt dankbar, dass Dir nichts schlimmeres zugestoßen ist. Das hätte ich mir nie verziehen.“
„Jon, Du kannst doch nun wirklich nichts dafür !“
„Ich weiß es nicht. Sonst stehe ich immer an der Seite der Bühne und dieses Mal habe ich mich vor dem Regen verdrückt. Vielleicht….“
„Hey ! Was hättest Du denn tun wollen ? Du hättest mich auch nicht auffangen, oder sonst wie davor bewahren können.“
Seine Miene sprach Bände. Er machte sich tatsächlich Vorwürfe !
„Jon, das bringt doch nichts ! Ich wäre trotzdem gestürzt, ob Du da gestanden wärst oder nicht ! Mach Dir bitte keine Gedanken darüber !“
Er kuschelte sich an mich, war dabei äußerst vorsichtig, als ob er Angst hätte, mir weh zu tun. Wir schliefen zusammen ein.
8 Kommentare:
Danke, liebe Gabi ! Das hatte ich und auch einen wunderschönen Tag. Woher weißt Du ?
Liebe Grüße an alle aus dem Regenland !
Hallo Missi,
nachträglich alles Liebe und Gute zum Geburtstag.
Und vielen Dank für den neuen Teil.
Ich liebe deine Story und kann gar nicht genug davon bekommen.
Mach weiter so!
Das Jon sich wieder mal wieder Vorwürfe macht, hab ich mir irgendwie schon gedacht. Hoffen wir mal, dass Sandy das alles ohne irgendwelche Spätfolgen übersteht.
Naja, bei so einer Pflege muss man ja eigentlich ganz schnell gesund werden ;-)
Lg
Ilona
Ich freu mich, wenn Du einen wunderschönen Geburtstag hattest.
Woher ich das weiß? Mir ist aufgefallen, dass jemand mit dem gleichen Nickname auch im BJAM-Forum angemeldet ist ;-))
Die Story ist echt klasse - ich warte immer sehnsüchtig auf neue Posts (auch wenn ich oftmals zu faul für ein Feedback bin).
LG
Gabi
Hallo,
ja, auch von mir alles Gute nachträglich. Und das all Deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Schön dass der Rock'n'Roll Train angekommen ist...*grins*
Freu mich auf neue Posts diese Woche.
GLG Sam
Hallo!
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute und Liebe nachträglich zum Geburtstag!
Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser und sie wird schnell wieder ganz gesund. Woran ich bei der Pflege allerdings nicht zweifle!!!Ich an ihrer Stelle würde bei der Superpflege schnell gesund werden.
Freue mich schon auf morgen!!!
LG
Waldhexe
Hallo missi!!! na, dann auch aus dem sachsenland: nachträglich häbbi börfdej tu ju!!!
bin zwar eigenglückbedingt blind und taub für anderer leute elend, lese aber immer noch treu mit hier...
und@sam:über dich fall ich auch her wie besprochen, du mußt bloß mein hormontechnisch bedingtes gesäusel ertragen! griiiiiiiiiiiiiiins!! knuddel an alle ! mabel
und p.s. an eine gewisse murmele: hör auf, dich tot zu stellen und poste!!! denn Dräääääääääääääääääääängeln !!!!
kann ich auch noch! ätsch
Sie wird schon bald weider auf die Beine kommen, davon bin ich überzeugt.
Sie muss nur diszipliniert sein und hart trainieren, dann klappt das schon. Sie darf nur nicht zu viel machen, immer so, dass es ihrem Körper gut tut!
So meine herzallerliebste Missi, ich hoffe, du weißt, was du mir für qualen antust.
Ich hoffe, du hast bald ein Einsehen. *aufdiekniefall*
drück dich süße!
Hi Missi, jetzt muss ich auch endlich mal einen Kommentar abgeben. Ich lese immer sehr gespannt deine Fanfiction und ich bin jedes Mal wieder gespannt wie es weitergeht. Du hast wirklich ein sehr großes Talent dafür. Ich hoffe wirklich, dass es eine Fanfiction without end wird.;-)
LG Steffi
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