„Hier !“
Mühevoll öffnete er die Augen. Tini hielt ihm einen Becher Kaffee hin.
„Danke !“ sagte er nur und wischte sich die Augenwinkel.
Sie warteten und nichts geschah. Der Gang war wie ausgestorben in dieser langen Samstagnacht. Irgendwann erklangen Schritte. Sie sahen, wie Tom und Richie auf sie zugehastet kamen.
„Wie geht es ihr ?“ fragten sie.
„Wir wissen es nicht. Sie untersuchen sie noch.“
„Es ist sicherlich nicht so schlimm wie es aussieht ! Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die es beobachtet haben.“ Tom wollte alle beruhigen.
„Und die Kopfwunde ? Sie ist nicht ansprechbar ! Soll das harmlos sein ?“ fuhr ihn Jon an.
„Nein, natürlich nicht. Aber sie wurde gleich versorgt und die Sanitäter haben auf mich den Eindruck gemacht, dass sie wussten, was sie tun. Der Notarzt, der gleich dazu kam, hat mir gesagt, es wäre normal, dass sie nicht da war. Das wäre wohl immer so.“
Jon zerdrückte seinen Becher in seinen Händen.
„Und was, wenn es doch schlimmer ist ?“
„Jon, das wissen wir auch nicht. Wir müssen warten, es hilft alles nichts.“ Tini hatte sich vor ihn gekniet und hielt seine Hände. Dann stand sie auf und kümmerte sich um Stefan, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, sondern nur still vor sich hinsah.
„Steff….“
„Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wenn sie ….“ Er sah hilflos um sich.
„Jetzt nehmt mal nicht das allerschlimmste an. Sandy ist ein zähes Persönchen, die kann einiges wegstecken. Außerdem ist sie durchtrainiert und fit, das wird ihr sicher helfen !“
Richie stand in der Mitte und machte einen so unerschütterlichen, optimistischen Eindruck, der allen anderen ein Fünkchen Hoffnung gab.
Eine Schwester erschien. Alle wandten sich ihr augenblicklich zu. Sie lächelte freundlich in die Runde, bevor sie ihre Auskunft gab.
„Sie schläft. Es ist nicht ganz so schlimm, wie es aussah. Die CT hat ergeben, dass sie keine weiteren Verletzungen davon getragen hat, die Wunde am Kopf ist nur eine Platzwunde. Eine sehr große, aber glücklicherweise nur eine Platzwunde. Was eventuell länger dauern wird, ist ihr rechtes Bein. Sie hat hier eine ziemliche Zerrung, die sich leider auf ihren Rücken überträgt. Zudem ist ein Wirbel, sagen wir mal, vorn über gefallen. Wir haben ihr ein Mittel gespritzt, das die Beine ruhig stellt.“
„Was bedeutet das ?“ fragte Jon ungeduldig.
„Sie wird einige Zeit liegen und danach ein paar Monate Krankengymnastik machen müssen, das wird wieder. Allerdings nur, wenn sie sich genau an die Therapie hält und sich schont.“
„Kann ich zu ihr ?“
„Ja, sie schläft aber. Und das sollte auch so bleiben.“
„Ich werde sie nicht wecken. Ich möchte nur bei ihr sein.“ Jon sah sie bittend an.
„In Ordnung. Sie können alle schnell nach ihr schauen, aber über Nacht bleiben kann nur einer ! Es wäre am besten, wenn ihr Mann oder Freund bei ihr wäre, wenn sie aufwacht.“
Als alle bei ihr gewesen waren, ging Jon hinein. Richie wollte das Zimmer gerade verlassen.
„Soll ich draußen warten heute Nacht ?“
„Nein, Rich. Danke. Du könntest morgen früh ein paar Sachen für sie bringen, wärst Du so nett ?“
„Natürlich !“ Er klopfte Jon noch auf die Schulter und ging.
Er zog einen Stuhl nahe an das Bett heran und stützte den Kopf auf seine Fäuste. Sie lag friedlich schlafend da. Vorsichtig strich er eine Locke aus ihrem Gesicht.
Sonst war er bei ihren Auftritten immer am Bühnenrand gestanden und hatte ihr zugesehen. So, wie sie das auch immer bei ihm getan hatte. Nur heute, weil es regnete, hatte er sich ins Trockene verzogen, und die Show über die Bildschirme im Catering-Bereich verfolgt. Hätte er etwas tun können, wäre er dort gewesen ? Wäre es vielleicht nicht passiert ? Er griff nach ihrer Hand und hielt sie.
„Lass mich nicht allein !“ flüsterte er.
Sie bewegte sich fast unmerklich und ihr Kopf drehte sich ein kleines Stück zu ihm.
Er blieb die ganze Nacht an ihrem Bett und wich nicht von ihrer Seite. Nicht einmal Kaffee holen traute er sich. Die Schwester erbarmte sich und brachte ihm einen Becher.
„Wenn Sie zur Toilette müssen, sagen sie es mir einfach. Ich bleibe dann so lange hier.“
„Danke. Vielen Dank.“
In den späten Morgenstunden kam sie endlich wieder zu sich.
3 Kommentare:
Na zum Glück hat die arme Sandy keine bleibenend Schäden. Und bis das Bein wieder hergestellt ist, kann Jon seine Qualitäten als Krankenpfleger unter Beweis stellen...*grins*.
@missi: Ich hoffe du gelobst diese Woche Besserung.... Mein Schokoladenvorrat ist erheblich geschmolzen, dafür hab ich bald Büffelhüften wenn das hier so weiter geht.... *fg*
Auch wenn du diese Woche noch ne Verabredung mit ner anderen Band hast....mindestens 2 oder 3 Teile kommen da doch noch ????
LG Sam
Ich habe wieder alles aufgeholt. Man war das ein Akt, aber ein sehr schöner!!!!! :o)
Oh man, was die Beiden da so durch machen müssen ist echt nicht einfach.
Aber ich denke, es wird sie noch mehr zusammen schweißen. Aus solchen Lebenssituation geht man später meistens stärker heraus.
Jon darf bloß den Kopf nicht hängen lassen, dass wird schon weider, da bin ich mir ganz sicher! ;o)
Ach Missi, ich liebe deine tolle Story! Ich könnte sie immer und immer und immer wiedeer lesen. Und ganz besonders freue ich morgen bei .de! Dann weiß ich endlich mehr und dann ist auch bald übermorgen und dann weiß ich nooooch mehr! *hibbel*
Ich bin ja so aufgeregt!!!!!
knuddelzzzz
ohhhh so ein schöner Teil, Jon ist so besorgt um Sandy und da hält er doch glatt die ganze Nacht wache und traut sich nicht mal nen Kaffee zu holen geschweige denn aufn Topf geht er auch nicht...
wie macht er denn das??? hochziehen und dann runter schlucken???
der muss doch mal pieseln gehen der Mann oder hat der ein Fassungsvermögen von nem 5-Liter-Kanister???
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