Die Tage vergingen, sehr langsam zwar, aber dann war es endlich so weit. Ich durfte die Klinik verlassen. Ich konnte leider nur einige Schritte am Stück gehen, und ohne Krücken war es überhaupt nicht möglich. Die Schmerzen im Rücken waren manchmal unerträglich, und so wurde ich von Jon im Rollstuhl aus dem Krankenhaus geschoben. Richie begleitete uns. Im Erdgeschoß angekommen, hielt Jon an und ging vor mir in die Hocke.
„Honey, ich muss Dich auf etwas vorbereiten. Nein, nicht erschrecken ! Da draußen wartet jede Menge Presse, es wird also nicht ganz einfach werden. Wir wollten durch den Hinterausgang, aber dort stehen sie ebenfalls.“
„Ich werde mit ihnen reden.“
„Du willst mit Ihnen reden ?“
„Ja, ich werde ein paar Fragen beantworten.“
„Fühlst Du Dich stark genug, um das zu tun ?“
„Eigentlich schon, und wenn es mir zuviel wird, kann ich das ganze ja abbrechen, okay ?“
Er zuckte die Schultern und nickte dann.
„In Ordnung, aber wenn ich merke, dass Du Dich überanstrengst, schieb ich Dich einfach weiter.“
Ich musste über seinen entschlossenen Gesichtsausdruck lachen.
Richie hielt die Tür auf und ein nie da gewesenes Blitzlichtgewitter brach über uns herein. Die Reporter brüllten nervös durcheinander, ich konnte kaum etwas verstehen. Schließlich hatten sie es kapiert, dass in dem ganzen Durcheinander überhaupt nichts ging und sie fragten nacheinander.
„Wie geht es Ihren Beinen ?“
„Es geht schon besser, danke.“
„Wann werden Sie wieder gehen können ?“
„Ich werde eine Physiotherapie absolvieren, die Muskulatur im Rücken aufbauen.“
„Was macht die Verletzung am Kopf ?“
„Nun, ich glaube, durch den Sturz wurde da oben einiges wieder gerade gerüttelt,“ versuchte ich zu scherzen. Sie lachten natürlich gefällig.
„Tragen Sie bleibende Schäden davon ?“
„Nein. Außer, dass ich bei Regenwetter sicher nicht mehr mit hohen Absätzen auf der Bühne stehen werde.“
Sie lachten wieder.
„Wo fahren Sie jetzt hin ?“
„Das bleibt mein Geheimnis !“
„Ist das Geheimnis Jons Haus in LA ?“
Ich winkte nur ab und gab Jon ein Zeichen, dass es genug war. Die beiden Jungs hatten dies voraus gesehen und halfen mir rasch ins Auto, da ich ja ohne Hilfe nicht einsteigen konnte und wir rasten zum Flughafen. Dort angekommen, luden die zwei mich wieder aus, schoben mich schnell durch die Kontrollen und wir warteten im VIP-Bereich, bis der Privat-Jet von Bon Jovi bereit war. Jon packte mich dort auf einen Sitz, so dass ich bequem liegen konnte und deckte mich mit einer Decke zu. Vom Flug selbst bekam ich nichts mit, da ich sofort wieder einschlief. Im Unterbewusstsein spürte ich jedoch die ständige Besorgtheit von Jon, er war immer an meiner Seite, hielt mir alles vom Hals und erleichterte mir durch sein umsichtiges Handeln das Ganze unwahrscheinlich. Auch die Fahrt zum Haus nahm ich nicht war.
Doch, als ich sah, welche zwei Menschen vor der Haustüre standen, war ich sofort hellwach und spürte eine riesige Energie in mir.
Meine Eltern ! Sie waren tatsächlich da ! Vor lauter Freude vergaß ich für einen kurzen Moment, dass ich eigentlich nicht alleine gehen konnte, doch der Schmerz, der in meinen Rücken fuhr erinnerte mich sofort daran. Jon hatte den Rollstuhl aus dem Kofferraum geholt, aber ich griff entschlossen nach den Krücken. Richie wollte noch eingreifen, aber ich war trotz allem schneller und stellte mich auf die Gehhilfen.
„Sandy, bitte….“ hörte ich noch Jons Flehen, aber es half nichts. Auf gar keinen Fall wollte ich meinen Eltern noch mehr Sorgen machen und mich im Rollstuhl zu ihnen fahren lassen. Die beiden kamen mir mit besorgten Blicken entgegen. Meine Mam nahm mich augenblicklich in ihre Arme und drückte mich fest an sich.
„Kind, was machst Du denn für Sachen ?“
Sie hielt mich mit einem Arm umschlungen, mit der anderen Hand streichelte sie sachte über meine Wange. Ich sah auf und der Blick von meinem Vater traf mich. Er war sehr ernst. Einen kurzen Augenblick lang überlegte ich, ob meine Verletzung doch schlimmer sein konnte, als ich selbst wusste. Ich drehte den Kopf, um nach Jon zu sehen. Auch sein Blick war bestürzt.
„Ach kommt Leute ! So schlimm ist es doch nun wirklich nicht !“ wiegelte ich ab und bemühte mich, meinen Eltern einen möglichst positiven Eindruck zu vermitteln. Damit war ich allerdings nicht sehr erfolgreich, wie ich an den Blicken der anderen sehen konnte. Richie brach das plötzliche Schweigen, das mir Angst machte, mit seinem Strahlemann-Lächeln und schob den Rollstuhl zu mir hin.
„So Süße, jetzt hast Du genug Held gespielt für heute !“ und drückte mich mit sanfter Gewalt hinein.
„Außerdem wartet noch eine Überraschung auf Dich !“
„Eine Überraschung ? Was für eine denn ?“ fragte ich neugierig.
„Wenn wir es vorher verraten, was ist es dann nicht mehr ?“ fragte Jon ironisch.
Unser Lachen befreite uns von der trüben Stimmung, die sich breit gemacht hatte.
2 Kommentare:
Danke Ihr Süßen für die Glückwünsche ! Es war ein schöner Tag für mich, mit den Leuten, die ich liebe, gutem Essen (hoff ich doch) und ganz, ganz tollen Geschenken.
Willkommen Steffi, und vielen Dank für Dein Lob *rotwerd*
Ah *freu* ein neuer teil! uns sie is raus aus dem krankenhaus, das is schön!!!
ich bin ja froh, liebe missi, daß du vorm feiertag noch was losgelassen hast hier und
@sam:ich hoffe, du stehst schon am backofen!!! und
@murmele: drääääääääääääääääääääängel!!!!-anderer leute ffs sind keine zulässige entschuldigung für dich!!! grins und knuddel! mabel
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