Donnerstag, 15. Oktober 2009

Kapitel 228

Am nächsten Morgen weckte uns ein ganz leises Klopfen an der Tür. Ich als Morgenmuffel überließ es Jon, an die Tür zu gehen. Er schlüpfte rasch in seine Unterhose und zog sein Shirt über, bevor er aufschloss. Beryl stand mit einem Tablett in den Händen dort und wünschte uns freundlich einen Guten Morgen. Jon nahm ihr das Frühstück ab, bedankte sich artig und schloss die Tür wieder. Lächelnd kam er damit auf mich zu. Ich stopfte mir die Kissen in den Rücken, damit ich bequem sitzen konnte.

„Ach, herrlich ! Frühstück im Bett ! So lässt es sich aushalten.“

Nach der ersten Tasse Kaffee fühlte ich die Lebensgeister wieder in meinen Körper strömen und ich machte mich daran, die leckeren Pastetchen, die Beryl gezaubert hatte, zu vertilgen. Jon gab mir einen leichten Klaps auf meine Finger, als ich danach greifen wollte. Er nahm eines zwischen Zeigefinger und Daumen und begann mich damit zu füttern. Ich musste lauthals lachen, als er mich triezen wollte, indem er das Stückchen verführerisch vor meinen Mund hielt, ich diesen aufmachte und er es dann wieder wegzog. Anstatt es mir zu geben, schob er es sich selbst in den Mund und kaute genießerisch. Ich stürzte mich auf ihn, doch er hatte erkannt, was ich vorhatte und hielt sofort meine beiden Arme fest. Ich genoss seine Küsse und seine Zärtlichkeiten. Wir alberten noch eine Weile herum, bis mein Handy klingelte. Es war Tom.

„Sag mal, wo seid Ihr zwei eigentlich ?“

„Kann ich Dir echt nicht sagen. Ich hab nämlich keine Ahnung !“ gab ich lachend zur Antwort.

„Willst Du mich veräppeln ? Ihr könnt doch nicht einfach abhauen und kein Mensch weiß, wo Ihr seid !“

„Tom, das weiß ich ja selbst nicht. Ich wusste auch gestern Abend nicht, dass ich über Nacht wegbleiben werde.“

Ich musste immer noch lachen. Jon, der nur Bruchteile verstand, da wir uns auf Deutsch unterhielten, legte die Stirn in Falten und sah mich fragend an. Ich stellte die Freisprech-Einrichtung an und sprach dann auf Englisch weiter.

„Muss ich mich jetzt immer bei Dir abmelden, wenn ich nicht zuhause schlafe ?“ fragte ich spöttisch.

„Wär manchmal nicht schlecht. Ich brauch Dich hier, wir müssen mit der Tourplanung weiter machen. Deine Jungs sind da und wir warten alle. Ist Jon bei Dir ?“

„Jep. Und er hört mit. Gott sei Dank gibt es Handys, was meinst Du ?“ spottete ich weiter.

„Sandy, bitte, sei jetzt mal ernst. Wenigstens für zwei Minuten, okay ?“

„Okay !“ gab ich wiederum lachend zurück, da Jons rollende Augen und gespielt verzweifelter Gesichtsausdruck einfach zu komisch waren. Ich war kurz vor dem Explodieren.

„Wann kommt Ihr zurück ?“ fragte Tom, nun schon etwas genervt.

„Keine Ahnung. Kommt drauf an, wann mich dieser verführerische Mann aus seinen Klauen lässt. Eigentlich weiß ich nicht, ob ich das überhaupt will.“

„Sag bloß, Ihr liegt noch im Bett ?“

„Jaaahhh, und wenn es nach mir ginge, blieben wir auch dort.“

„Sandy ! Kannst Du mir vielleicht heute irgendwann noch einmal eine vernünftige Antwort geben ?“ Nun war Tom kurz vor der Explosion, allerdings vor keiner so angenehmen wie ich. Ich versuchte, mich zusammen zu reißen und sah Jon abwartend an. Er gab mir Zeichen, dass wir bald aufbrechen würden und in ca. 2 Stunden wieder daheim wären.

„Tom, jetzt beruhige Dich mal wieder ! In spätestens zwei Stunden sind wir wieder zurück, in Ordnung ?“

„Ist gut, und wir warten auf Dich !“

Ich legte auf und nun war ich diejenige, die verzweifelt mit den Augen rollte und Jon derjenige, der in lautes Lachen ausbrach. Lachend und prustend suchten wir unsere Habseligkeiten zusammen, gingen nacheinander schnell unter die Dusche und machten uns fertig.

„Jon !!!“ rief ich aus, als ich meinen zerrissenen String betrachtete.

„Ja ?“ kam er erschrocken aus dem Badezimmer.

„Kannst Du mir sagen, wie ich den jetzt anziehen soll ?“ fragte ich verzweifelt. „Ich kann doch nicht ohne Unterwäsche zurück fahren !“

„Wirst Du wohl müssen, Honey !“ gab er grinsend zurück.

„Och Mann ! Ich mag das nicht, ohne Slip in die Jeans !“

Er lehnte bereits fertig angezogen an der Zimmertür und beobachtete mich.

„Du hast ihn total zerfetzt. Muss das denn sein ?“ maulte ich vor mich hin.

„Ich kann da nichts dafür.“

Sein betont unschuldiger Gesichtsausdruck brachte mich fast wieder zum Lachen. Aber so einfach machte ich es ihm diesmal nicht.

„Ich hab Dir schon mal angedroht, dass ich nur noch Baumwoll-Unterwäsche trage. Genau das werde ich ab sofort tun !“ drohte ich ihm. Doch er lachte nur und sah mir dabei zu, wie ich mich anzog.

„Erstens wirst Du das nicht tun, weil Du solche Unterwäsche selbst nicht magst und zweitens wirst Du mir das niemals antun.“

„Doch, mein Schatz ! Das werde ich, Du kannst es ja nicht lassen. Strafe muss sein !“

Ich zog meine Jeans also ohne zartes Nichts darunter an und angelte nach meinen Stilettos.

„Fertig ?“ fragte er schmunzelnd.

„Fertig, aber das wirst Du noch bitter bereuen.“

„Deine Rache wird fürchterlich sein ?“

„Das wird sie !“

Er zog mich an sich und küsste mich vollkommen überraschend. Und er küsste mich so, dass mir sehr bald die Luft zum Atmen fehlte. Als er mich etwas los ließ, machte er mir lächelnd einen Vorschlag.

„Ich muss morgen früh in die Stadt. Was hältst Du davon, wenn wir Dir neue Dessous kaufen ?“

„Das wird aber dann unglaublich teuer für Dich !“

Wieder lachte er nur und zog mich an der Hand mit sich. Wir liefen die Treppe hinunter und machten uns auf die Suche nach Beryl und Benton. Die beiden saßen in der Küche an einem großen, rohen Holztisch, wo sie ein verspätetes Frühstück einnahmen.

„Ach, Ihr geht schon ?“ sagte Beryl enttäuscht.

„Ja. Wir werden leider schon wieder zuhause erwartet. Du weißt ja, wie das ist.“

„Wie schade ! Wir hatten gehofft, Ihr bleibt wenigstens noch zum Mittagessen.“

„Wir wären auch gerne noch geblieben. Machst Du mir noch bitte die Rechnung ?“

„Jon, das ist ja wohl nicht Dein Ernst ! Ich bin beleidigt, wenn Du uns Geld geben willst !“

„Benton….“

Doch der winkte nur ab und so beließ es Jon dabei. Wir bedanken uns herzlich und uns fiel der Abschied sehr schwer. Sie wünschten uns alles Gute und knuddelten uns zum Abschied.

„Macht`s nicht so tragisch, wir kommen doch wieder !“ lachte Jon.

„Das dauert aber dieses Mal nicht wieder so lange ?“ fragte Beryl.

„Nein, versprochen !“

Beryl gab uns noch einen voll bepackten Korb mit. Hand in Hand schlenderten Jon und ich zum Auto. In seiner freien Hand schleppte er den schweren Korb. Er trug seine dunkle Sonnenbrille und ich ahnte warum. Vorsichtig stellte er den Korb auf den Rücksitz und befestigte ihn mit dem Sicherheitsgurt. Schweigend startete er den Motor, legte den Arm auf die Lehne meines Sitzes und stieß zurück, um gleich darauf mit rasantem Start die Auffahrt hinunterzubrausen. Beryl und Benton standen winkend in der Haustür. Ich winkte durch das geöffnete Fenster zurück. Und dann bogen wir um die Ecke und sie waren nicht mehr zu sehen.

8 Kommentare:

Ilona hat gesagt…

Hallo Missi,

danke für die Fortsetzung!
( eigentlich sind wir aber bei Teil 228, oder ? *zwinker*)
Du hast wieder wie immer so schön geschrieben. Da kann man echt ins Träumen geraten.

... So ein Frühstück im Bett wär schon mal wieder schön ...
Gute Idee!


Lg
Ilona

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr alle,

was will man mehr an so einem Regentag als so eine schöne Story!

Fortsetzung bitte ganz schnell....

Allen ein schönes Wochenende - bei dem Wetter möchte man es ja Jonny und Sandy gleich tun *grins*

Grüßle
JBJ4ever

Missi68 hat gesagt…

Danke Ilona ! Hab`s geändert *zwinker*
Da waren die Finger wohl wieder mal schneller wie das Hirn.....

Ja, bei uns regnet`s auch schon den ganzen Tag und die arme Missi musste vorhin ohne Scheibenwischer heimfahren, weil der nämlich auch kaputt ist *grummel*

Ich wünsch Euch auch ein schönes Wochenende, und wenn Ihr schön brav feedbäckt, gibt`s vielleicht noch ein Teilchen..... dum di dum dum dum......

Anonym hat gesagt…

Hallo!

Frühstück im Bett mit soooo einem Mann.....Wunderbar!!!!!
Bitte, bitte schnell weiter!

LG
Waldhexe

Anonym hat gesagt…

Hallo!

Es ist schon Montag!
Bitte liebe Missi, weiter, drääängel......!

Lg
Waldhexe

Mabel hat gesagt…

@missi: WIE? DUMDIDUMDINGENSKIRCHEN?
wo ist es denn, das versprochene wochenendpösterchen? jetzt ist dienstag, und du hast hoffentlich nicht nächstes wochenende gemeint???
also auch von mir: DRÄÄÄÄÄÄNGEL!!!
GLG MABEL

Sam hat gesagt…

Hallöchen,

melde mich auch wieder zurück.... aber warum hängt es hier?????

Der Teil war doch soooooo schöööön.....

Brauche dringend Nachschub....*grins*

LG Sam

Mabel hat gesagt…

@sam:welcome home, weltreisende-grins! es hängt hier, weil wir nich genug drängeln!!! also: DRÄNGELDRÄNGELDRÄNGEL!!!
und ich erwarte ausführlichen bericht!!! mabel