Donnerstag, 26. September 2013

Williams Christ und klärende Worte


„Krieg ich auch einen ?“ fragte er.

„Sicher !“

Wir stießen an und tranken unsere Gläschen aus.

„Das habe ich jetzt gebraucht !“ schnaufte ich.

„Ich glaube, ich auch !“

„Was für ein seltsamer, anstrengender Abend….“

„Jep“ antwortete er nur.

Er hatte sich mir gegenüber an die Theke gelehnt, ein Bein über das andere gestellt und drehte das Gläschen in seinen Fingern.

„Jon, Du musst das morgen unbedingt klären.“

Er blickte auf, sah mir fest in die Augen.

„Du aber auch.“

„Was meinst Du ?“

„Komm schon. Glaubst Du, ich habe nicht bemerkt, was zwischen Euch beiden läuft ?“

„Hast Du noch alle Latten am Zaun ?“ fragte ich entgeistert.

Ich hab sie noch alle, bei Euch beiden bin ich mir da nicht so sicher.“

„Bist Du etwa eifersüchtig ?“

„Sollte ich nicht ?“

„Nein, solltest Du nicht ! Du hast nämlich absolut gar keinen Grund dazu !“

„Na, ich weiß nicht….. Mein Freund Richie lädt uns zum Abendessen ein, und was tischt er auf ? Ein Essen, das von vorne bis hinten nur auf Dich abgestimmt ist.“

„Du bist wegen des Essens eifersüchtig ?“ Ich war fassungslos.

„Nicht nur deswegen.“

„Was habe ich sonst noch angestellt ?“ gab ich trotzig zurück.

„Du vielleicht nichts. Du warst schließlich sehr bemüht, alles normal ablaufen zu lassen. Richie jedoch…..“

„Ich war um Normalität bemüht ? Das war ja wohl mehr als nötig ! Und was hat Richie getan, was er sonst nicht tut ?“

„Hast Du seinen Blick gesehen, als wir drüben ankamen ? Er hat Dich beinahe mit seinen Augen verschlungen ! Ich kenne ihn lange genug, um zu wissen, was er sich unter Deinem Shirt und Deiner Hose vorgestellt hat. Es war eindeutig.“

Ich schaute an mir hinunter, versuchte, an meinen Klamotten etwas aufreizendes festzustellen. Hätte mich jetzt jemand gefragt, was ich an diesem Abend trug, hätte ich ihm sicherlich keine Antwort geben können. Doch ich hatte keine knallenge Hose an, kein gepushtes Dekollete, nicht mal High Heels….

„Du hättest in einem Kartoffelsack bei ihm auftauchen können und er hätte Dich trotzdem auf der Stelle am liebsten vernascht.“

„Jon, also weißt Du…..“

Er ging zur Kaffeemaschine und ließ eine Tasse einlaufen. Dann griff er nach der nächsten und gab mir die erste.

„Danke.“

„Bitte.“

Wir schwiegen. Das Ticken der Küchenuhr war das einzige Geräusch, das zu hören war. Und das wurde lauter, lauter, immer lauter.

„Du hast keine Kopfschmerzen und Du bist auch nicht müde.“

„Nein, Jon. Aber ich hab diese Spannung, all dieses Ungesagte, Ungeklärte einfach nicht mehr ausgehalten. Glaubst Du, es war einfach für mich ? Weißt Du eigentlich, wie weh es mir tut, wenn ich Euch beide so sehe und genau weiß, dass Richie morgen einen Mörder-Anpfiff von Dir kriegt ? Ich wollte es einfach nur beenden, wollte mit Dir nach Hause.“

Er sah mich mit schief gelegtem Kopf an, jedoch nicht ohne seinen Kontrollblick einzusetzen.

„Es tut mir weh, wenn ich ihn so sehe. Natürlich weiß ich, dass er scharf auf mich ist. So wie er momentan auf jede Frau scharf ist, die in seine Nähe kommt und einigermaßen nach etwas aussieht. Es geht ihm nicht gut, er trinkt, er ist zu viel allein. Er weiß, dass er mit der Handy-Geschichte einen Riesenfehler gemacht hat und vermutlich weiß er auch, dass da von Dir noch was nachkommt.“

Er sagte noch immer nichts. Wir nippten an unserem Kaffee.

„Ist zwischen Euch etwas vorgefallen ?“ fragte er leise.

„Jon ! Jetzt mach aber mal halblang ! Es ist gar nichts vorgefallen, außer….“

Ich wusste, ich sollte das jetzt nicht sagen. Ich sollte ganz einfach meine Klappe halten. Aber ich kann nun mal nicht lügen. Und am allerwenigsten kann ich die Leute, die mir sehr viel bedeuten, anlügen. Das wusste auch Jon.

„Was außer ?“ hakte er nach.

„Neulich, als er mit mir zum Training ist….“ Ich stockte und sah zu ihm, versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Doch es war verschlossen.

Ich holte tief Luft und sprach weiter. Es hatte sowieso keinen Zweck.

„mhhhmmm….. Ich war gerade dabei, mich anzuziehen….. also ich hatte gerade meine Unterwäsche an….. dann…..“

„Was dann ?“ Er war mühsam beherrscht.

„Ich kann es Dir nicht erzählen ! Ich habe es ihm versprochen !“

„Zählt ein Versprechen an Richie mehr als die Wahrheit für mich ?“

„Das ist unfair !“

Ich war verzweifelt. Er bannte mich mit seinem Blick. Wieder einmal war ich das Kaninchen vor der Schlange.

„Sandy, wir müssen ihm helfen. Und das hier, genau das hier, gehört auch dazu ! Normalerweise würde Richie niemals die Freundin eines Bandkollegen anbaggern. Genauso wenig wie ein anderer von uns das täte. Also, raus mit der Sprache !“

Ich holte tief Luft. Das, was ich jetzt tat, tat ich äußerst ungern. Nein ! Ich hasste es !

„Nun gut. Er schaute mich an, eben wie ein Mann eine Frau in Dessous so anschaut. Er meinte, er beneide Dich unendlich und ich denke, dass er nur einen Millimeter davon entfernt war, mich verführen zu wollen.“

„Er begehrte Dich.“

„Ich glaube, ja. Zuerst war mir das nicht klar, ich hab mit Tini gesprochen. Sie meinte, es wäre vollkommen normal, wie er reagiert hätte, als er mich da so sah. Ich solle mich nicht so haben.“

„Tini weiß Bescheid ?“

„Sie ist meine Freundin und mit jemandem musste ich doch reden.“

„Okay,“ sagte er gedehnt.

„Jon, mir war das alles äußerst unangenehm und ich gäbe viel dafür, wäre es nicht passiert. Aber ich kann nichts dafür ! Richie vermutlich auch nicht…..“

„Nein ! Richie kann natürlich gar nichts dafür !“

Der Sarkasmus in seiner Stimme war übermächtig.

„Es hatte keine Bedeutung, glaube mir ! Jon, er ist einfach total durch den Wind. Er sucht nach irgendetwas, etwas, das seinem Leben neuen Sinn gibt. Schau doch, was er in der letzten Zeit alles durchgemacht hat…..“

„Deswegen braucht er aber nicht meine Freundin anzumachen ! Weißt Du eigentlich, was das alles für Auswirkungen haben kann ?“

Ich wusste, um was es für ihn ging. Es ging nicht nur darum, dass er mich verlieren könnte. Es ging ihm auch nicht nur darum, dass er seinen besten Freund verlieren könnte. Es ging auch um die Band.

„Jon…..“ versuchte ich es noch mal.

„Lass es. Es ist alles zu verfahren !“

Fahrig fuhren seine Hände durch seine Haare, anschließend rieb er sich über das Gesicht. Unangenehmes wegwischen.

„Jon, bitte ! Es war ihm fürchterlich peinlich. Ich bin mir sicher, es war nur ein Ausrutscher. Er hat mich schließlich vorher auch schon im Bikini gesehen, und da hat er nicht so reagiert. Ganz bestimmt ist das nur geschehen, weil er so durcheinander ist momentan.“

„Ich weiß, dass Ihr beide Euch sehr gerne habt, dass Ihr Euch auch sehr gut verstanden habt, von Anfang an. Aber ich dachte immer, Ihr seid wie Bruder und Schwester.“

„Das sind wir doch auch ! Nur ist Richie momentan nicht ganz bei sich, und er tut eben Dinge, die er sonst niemals tun würde !“

„Sandy, ich liebe Dich, wie ich noch niemals eine Frau geliebt habe. Ich will Dich nicht verlieren, egal an wen.“

Ich trat zu ihm und legte vorsichtig meine Hände an seine Hüften.

„Schatz, das wirst Du doch nicht ! Sag mal ! Denkst Du wirklich, nur weil Richie gefühlstechnisch durchdreht, husche ich gleich nach nebenan zu ihm ? Also wirklich !“

Irgendetwas fiel jetzt gerade von ihm ab, seine Schultern sanken nach unten, sein Körper verlor die Anspannung, die ihn die letzten Minuten beherrscht hatte. Endlich nahm er mich in die Arme, drückte mich fest an sich und wir küssten uns. Sanft eroberte seine Zunge meinen Mund und ich ließ ihn gewähren. Mir wurde heiß und kalt. Er atmete schwer nahe meinem Ohr, bevor er begann, mit seinen Zähnen leicht an meinem Ohr zu knabbern. Als er mich leicht auf die Halsbeuge küsste, war es um mich geschehen. Ich stöhnte leise auf.

Dann spürte ich seine heiße Hand, die unter mein Shirt fuhr und fast unmerkbar strich er mit dem Zeigefinger über meinen Bauch. Ich erschauderte.

11 Kommentare:

Sam hat gesagt…

Wie ??? Hier hat noch keiner kommentiert?? Hab eben erst den Post entdeckt und verschlungen....
Was soll ich sagen... der Richie braucht dringend eine Frau.. natürlich nicht unsere Sandy... also liebe Missi... bevor Jon und Richie sich hier duellieren, schreib dem Richie eine Frau in den nächsten Post. Und Jon, der hat wohl ganz vergessen wie verknallt Sandy in ihn ist.... muss er doch garnicht unsicher sein...*lach*.

Hab mich über die Fortsetzung gefreut und hoffe hier kommentiert noch jemand..... sonst dauert der nächste Post wieder so lange...*grins*

Knuddels Sam

Anonym hat gesagt…

jaaaa.... hab alles mal in einem rutsch durchgelesen...eine ganz tolle Story.... wäre schade wenns nicht weitergeht. gugg jeden Tag rein ob es schon was neues gibt...
lg isabella

Anonym hat gesagt…

Missi, was ist denn hier los? Seit eineinhalb Monaten nagt der Frust an mir...atme deinen Protagonisten wieder ein wenig Leben ein...please darling... do that for me...

Anonym hat gesagt…

Richie needs someone, thats rather clear... and Sandy is a forbidden sexy and beautiful lady and she´s Johns girl. So don´t let them knit...or worser, pray.

Anonym hat gesagt…

Missimaus, wo bist du nur? Du kannst uns doch nicht mit einer heißen Hand am Bauch und Erschaudern für Monate zurücklassen! Bitte um Fortsetzung! Müssen wir dich einklatschen? Ich starte schon mal:..Missi, Missi, Missi, Missi, Missi, Missi....

Anonym hat gesagt…

Stimme auch mit ein....Missi, Missi, Missi.....Büüüüde.... lass uns nicht länger schmoren
Knuddels Sam

Anonym hat gesagt…

Missi, Missi, Missi, Missi, Missi, Missi, Missi...wir kreischen uns die Hälse wund... hörst du uns trampeln und stampfen? Stakkartoartig wird dein Name getippt... Missi, Missi, Missi.., Nein? Ja? NEIN...du bleibst verschwunden...

Anonym hat gesagt…

Missi, Missi, Missi...

Anonym hat gesagt…

WMY...we miss you
WMYS...we miss you so
WMYSM...we miss you so much

Anonym hat gesagt…

Wieso bist du so hartherzig? Es ist bald Weihnachten!!! Hab doch Erbarmen mit uns!

Anonym hat gesagt…

Jeden Tag klick ich mich hier rein, jeden Tag wächst mein Frust, weil es hier nicht weitergeht. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf...