Dienstag, 20. April 2010

Kapitel 266

Ich hob den Kopf, um ihn ansehen zu können. Sein unfassbar liebevolles Lächeln ließ mein Herz ein Mal mehr schneller schlagen.

„Eigentlich wollte ich Dich überraschen….“

„Ja, Süße, ich weiß.“

Als er meinen überraschten Blick sah, lächelte er nur.

„Richie ?“

Er nickte, bevor er weiter sprach.
„Er hat mich angerufen und es mir erzählt.“

Ich wollte protestieren, da Rich mir versprochen hatte, er würde dicht halten. Aber Jon legte seinen Zeigefinger sanft auf meinen Mund.

„Schschsch ! Er hat es nur verraten, weil er wusste, dass Du nicht nach NJ fliegen würdest. Außerdem hat er Dich so sehr vermisst, dass er es auch nicht mehr erwarten konnte, bis Du wieder da bist.“

„So schlimm ?“

Er lachte.

„Ja, so schlimm ! War ja klar, nach dem ganzen Trubel hier. Plötzlich waren wir alle weg und er hat sich wohl ziemlich gelangweilt.“

Na ja, er hat sich ja trotzdem ein bisschen getröstet, dachte ich für mich im Stillen. Ich überlegte kurz, ob ich ihm von seiner Affäre und der Handy-Aktion erzählen sollte, ließ es dann aber sein. Zuerst wollte ich Jon genießen und eigentlich hatte ich ja mit Richie abgesprochen, dass wir zwei darüber zuerst noch reden würden.

„Wollen wir frühstücken ?“

„Hat mein kleiner Vielfraß Hunger ?“ fragte er zurück und stupste mich an der Nase.

„Großen sogar !“

„Dann lass uns runtergehen.“

Gemeinsam bereiteten wir unser Frühstück vor. Während ich den Speck in einer Pfanne knusprig ausließ, deckte Jon draußen den Tisch. Es war sehr lange her, dass wir alleine dort unser Essen einnahmen. Die letzten Wochen war hier ja immer sehr viel los gewesen. Und nun waren wir wieder nur zu zweit. Ein wohliger Seufzer entschlüpfte mir. Ich legte den Speck auf Küchenkrepp, damit das Fett etwas aufgesogen wurde. Seine starken Arme umschlangen mich.

„Was seufzt Du denn so herzzerreißend ?“

„Es ist so schön, dass wir endlich mal wieder für uns sind.“

„Ja, finde ich auch.“

Kleine Küsse fanden ihren Weg auf meinem Hals.

„Jon !“

„Was denn ?“

„Ich hab Hunger !“

„Ich auch !“

„Fragt sich nur, auf was….“

„Schon gut, schon gut ! Ich hör ja schon auf.“

Ich musste lachen, als ich sein amüsiertes Lächeln sah.
Er schnappte sich die Kaffeekanne und wartete, bis ich die Spiegeleier und den Speck auf eine Platte gelegt hatte. Nacheinander gingen wir auf die Terrasse und setzten uns. Wir hatten beide großen Appetit und langten ordentlich zu. Während dem Essen studierte ich unauffällig sein Gesicht.

Er sah müde und abgekämpft aus. Irgendwie erschöpft. Mir fiel auf, dass er um einiges mehr an Kaffee trank als sonst. Außerdem unterbrach er sein Essen und zündete sich zwischendurch eine Zigarette an. Das tat er sonst nie. Eigentlich rauchte er ausschließlich abends, etwa zu einem Glas Wein. Oder, wenn er bis tief in die Nacht arbeitete, so wie im Winter in Kanada. Anscheinend hatte er bemerkt, dass ich ihn musterte und setzte schnell sein Lächeln auf, das jedoch nicht darüber hinwegtäuschen konnte.

„Nun erzähl mal, wie war`s in Good Old Germany ?“

Bevor ich ihm antwortete, nahm ich einen großen Schluck Kaffee. Eigentlich wollte ich doch wissen, was er erlebt hatte. Ich wollte wissen, wie das Treffen mit Doro und den Anwälten verlaufen war. Aber so war es vielleicht besser, vielleicht konnte ich ihn mit meinen Erlebnissen aufheitern und er konnte nachher von sich erzählen. Und vielleicht tat er sich dann leichter damit.

Obwohl es mir sehr schwer fiel, berichtete ich von meinen Erlebnissen. Als ich bei unserem italienischen Abend angekommen war und ihm erzählte, wie wir zwei Mädels betüdelt heimgestolpert waren, verschluckte er sich vor Lachen und hielt schnell die Serviette vor den Mund. Er fragte nach dem Vorfall an der Tankstelle und danach schüttelte er sich vor Lachen.

„Ich kann es mir bildlich vorstellen ! Der arme Typ ! Wahrscheinlich wusste er nicht, wie ihm geschah.“

„Nein !“ lachte ich mit. „Es war mir danach fast schon peinlich, weil ich ihn so angefahren habe, aber eigentlich hat er sich das selbst zuzuschreiben.“

„Na ja, er konnte ja nicht wissen, dass Ihr zwei solch wichtige Dinge zu besprechen habt. An einer Zapfsäule….Normalerweise hocken Frauen doch bei Kaffee oder Sekt und bequatschen das….“

„Das geht halt nicht immer. Manchmal erwischt Dich das Leben eben an einer Zapfsäule.“

2 Kommentare:

Murmele hat gesagt…

„Das geht halt nicht immer. Manchmal erwischt Dich das Leben eben an einer Zapfsäule.“



Der ist echt gut.... ja ja das Leben erwischt dich an einer Zapfsäule.... davon kann ich ein Lied singen.... Frauen sind manchmal echt vollkommen hilflos, besonders wenn sie versuchen, die Zapfpistole zwischen den Einhängerastern wieder einhängen zu wollen

*sichausschüttetvorlachen*

Ja ja Sandy, quatsch das ganze mit dem Handy erst mit Richie durch und außerdem muss Richie das gestehen und nicht du.. du hast ja nix angestellt.... sondern der Herr Sambora *fg*

Das Jon hunger auf was anderes hat, als auf Frühstück ist schon faszinierend, besonders wenn man bedenkt auf welche Art er seine Sandy gerade geweckt hat *sicheinsgrinst*

Aber Männer denken da ja anders als Frauen.... *gg*

Ja ja Männer versprechen viel und kneifen am Ende dann doch.... besonders wenn sie denn............... ne ne das führ ich jetzt nicht weiter aus... das ist nicht jugendfrei *nochbreitergrins*


Und Sandy.... jaaaaaawa frag mal deinen Jon warum er so viel raucht... hör ihm gut zu, denn er braucht deinen Seelischen Beistand *fg*
der kann dann auch gerne wieder körperlich ausfallen, damit er auf andere Gedanken kommt :))))

*jetzthörtsieaufundistweg*

*nichtimmeranständigesachenimkopfhabe*

Sam hat gesagt…

Die Begegnung mit Dot hat eben einfach tiefe Spuren hinterlassen. Er weiß, das es noch ein harter Kampf wird. Das einzige was jetzt hilft, ist Sandy und nun liegt es an ihr, Jon wieder zum strahlen zu bringen...

Was für eine tolle Story... ich weiß, ich wiederhole mich... aber ich liebe diese Story...*grins*, es wird immer besser und besser....

Knuddels Sam