„Die Küche !“
„Okay. Aber wenn wir die jetzt schon ausräumen, mit was kochen wir dann heute Abend ?“
„Dann kochen wir eben nicht. Eine Straße weiter befindet sich einer der besten Italiener, ich lade Dich ein !“
„Kommt gar nicht in die Tüte ! Wenn, dann lade ich Dich ein !“
„So haben wir aber nicht gewettet, ne ne ne !“
Nach kurzem hin und her gab sie jedoch nach.
„Okay, ich streite mich da nicht drum !“
„Die Kaffeeutensilien lassen wir halt draußen und packen sie morgen dazu. Apropos Kaffee. Könnten wir welchen kochen ?“ fragte ich.
„Ich mach schon ! Ich brauch auch unbedingt einen.“
„Sag mal, gibt`s hier in der Nähe eigentlich einen Bäcker oder so ?“
„Ja, gleich um die Ecke. Eigentlich eine Konditorei, machen echt leckere Sachen. Warum ?“
„Weil ich dermaßen Gelüste auf so eine herrlich große, sahnige, fluffige Schwarzwälder Kirsch habe !“
Tanja lachte sich fast kaputt, als sie mein Gesicht sah.
„Dann hol halt welche ! Und wenn Du schon dabei bist, bringst Du mir vielleicht eine Eierlikörtorte mit ?“
Ich stimmte in ihr Lachen ein. Das hatte sich also auch nicht geändert !
Als ich zurück kam, waberte schon der Kaffeeduft durch ihre Zimmer. Der Tisch war bereits gedeckt und kurz darauf tranken wir gemütlich unser Käffchen und schaufelten die Sahnetorten in uns hinein.
„Weißt Du was ? Es ist so unglaublich schön mit Dir, wenn ich ehrlich bin, will ich Dich gar nicht nach Amerika lassen ! Und Tini fehlt mir auch unheimlich. Es war immer so toll mit uns dreien.“
„Stimmt. Wir hatten immer eine Menge Spaß.“
„Ja, aber auch die schlechten Zeiten haben wir miteinander durch gestanden.“
Ich nickte nachdenklich.
„Aber das rollen wir jetzt nicht wieder auf, Süße. Sonst fangen wir hier nämlich nie mehr an.“
„Okay, okay, hab schon verstanden !“
Und so machten wir uns daran, auch Tanja`s Wohnung in Kartons zu verfrachten. Um zehn gingen wir nacheinander duschen. Dann machten wir uns hurtig auf zum Italiener und ich drängte zur Eile. Sonst bekämen wir womöglich nichts mehr zu essen dort. Doch Tanja beschwichtigte mich, schließlich kannte sie den Wirt. Wir lachten viel an diesem Abend, holten die alten Geschichten heraus und konnten gar nicht mehr aufhören damit. Gegen zwei Uhr mahnte der Wirt zum Aufbruch, die Sperrstunde hatten wir völlig vergessen. Ziemlich betüdelt machten wir uns auf den Heimweg.
Tanja schloss gerade die Haustüre auf, als mein Handy klingelte.
„Ich geh mal vor ins Bad, dann kannst Du ungestört mit ihm sprechen.“
Ich nickte dankbar. Mit einiger Aufregung nahm ich ab.
„Hi Süße ! Ich hoffe, ich hab Dich nicht geweckt, aber ich hatte solche Sehnsucht nach Dir ! Ich hab`s vorhin schon mal probiert, aber Du warst nicht zu erreichen.“
„Jon ! Es ist so schön, Deine Stimme zu hören. Wir waren beim Italiener, essen. Wie geht`s Dir denn ?“
Ich hoffte, meine Stimme klang nicht allzu besorgt, geschweige denn betrunken.
„Es geht schon. Ich bin bei meinen Eltern die nächsten Tage.“
„Wie war`s mit Dorothea ?“
„Es war nicht gerade schön. Sie ist wieder mal ausgeflippt und hat mich beschimpft.“
Er atmete tief ein und aus.
„Schlimm ?“
„Ich hätte darauf vorbereitet sein müssen. Aber ich gutmütiger Trottel bin halt dem Irrglauben aufgesessen, dass ich normal und ruhig mit ihr sprechen könnte. Und das war dann nicht so. Ich habe jetzt alles den Anwälten übergeben und entweder sie geht darauf ein, oder sie hat Pech gehabt.“
„Wenn ich Dir nur helfen könnte….“
„Sandy, so schlimm ist es nicht. Ich denke, ich bin ihr gegenüber großzügig genug. Aber ich wollte im Guten auseinander gehen, in Frieden. Da habe ich mich wohl getäuscht.“
„Kann ich irgend etwas für Dich tun ?“
„Ja,“ lachte er gezwungen. „Bald wieder kommen.“
„Ich verspreche Dir, ich mach so schnell wie möglich.“
„Mach Dir keinen Stress, Honey. Ich bleibe sowieso die nächsten Tage noch hier, da ich in New York ein paar Dinge erledigen muss. Aber Du fehlst mir so….“
„Du fehlst mir auch. Wenn ich vorher gewusst hätte, was passiert, wäre ich später nach Deutschland geflogen.“
„Das hätte auch nichts geändert.“
Es räusperte sich.
„Ach, noch was. Ich habe vorhin lange mit meinen Eltern gesprochen. Sie wollen Dich unbedingt und so schnell wie möglich kennen lernen.“
„Echt ?“
„Ja, echt. Und ich finde, das ist überfällig. Sobald Du wieder da bist, könnten wir das doch arrangieren ?“
„Sicher, ich freu mich schon darauf.“
„Sie auch. Ich hab ihnen ein paar Bilder von Dir gezeigt. Also, Dad gefällst Du. Er meinte nur, ich hätte Glück, dass er schon so alt wäre.“
Ich musste lachen und Jon stimmte mit ein. Wenigstens seinen Witz hatte er behalten. Er fragte, wie es bei uns Mädels so lief und ich berichtete. Dabei versuchte ich, so witzig wie möglich zu erzählen, damit er auf andere Gedanken kam. Es war mir nicht entgangen, dass er sich sehr um Normalität bemühen musste.
„Gute Nacht, Schatz.“
„Gute Nacht, Sandy. Ich melde mich, sobald ich kann, okay ?“
„Okay.“
Das Klicken wartete ich noch ab, erst dann drückte ich auf den kleinen roten Hörer. Und schon schossen mir die Tränen in die Augen. Es ging ihm nicht gut. Ich hatte es ihm deutlich anhören können.
Ich war viel zu weit von ihm entfernt.
4 Kommentare:
oh, wie wunderbar! ein valentinspost!!! aber nun sind sie wirklich lang genug getrennt gewesen, jetzt is zeit für ein romantisches wiedersehen!!! also: DRÄNGEL!!
und p.s.:wißt ihr, was ich zum valentinstag bekommen hab, vom besten aller männer? bon jovi live at madison square garden 2008! ach, sabbääääär! wenn bloß schon tour wär! *seufz*
Los Sandy,pack deine Sachen und fliege nach N.Y.....
Knuddels Sam
Hallo!
Schön, das es hier weitergeht!!!
Ich find auch, das sie sich bald wiedersehen müssen.
LG
Waldhexe
ooooooooooooooooooooch, warum klemmt das denn hier schon wiedääääär???
ich will ein schönes wiedersehen lesen,missi!
DRÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNGEL!!!
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