Die Frühlingssonne brannte mir auf den Pelz und verschlafen wickelte ich mich aus der Decke. Nur langsam kam die Erinnerung an die vergangene Nacht zurück. Ich sprang wie von Sinnen auf und flitzte ins Wohnzimmer. Ich sah mich hektisch um. Irgendwo musste dieses dämliche Handy doch sein ! Es war nirgends zu sehen. Ah, Küche ! Tanja war als bekennender Kaffee-Junkie bereits an der Maschine zugange und köstlicher Duft wehte durch die Wohnung. Dort lag es. Das Display zeigte – Gott sei Dank ! – an, dass ich eine neue Nachricht hatte. Sie war um 4.00 Uhr eingetrudelt.
„Hi Darling. Es ist ganz gut verlaufen, war zwar ein Kampf und sie war unmöglich, aber ich hoffe, dass es jetzt seinen Weg geht. Alles weitere später, ich leg mich jetzt hin, bin todmüde und total fertig. Tausend Küsse und sorge Dich nicht, Jon.“
Mit rasenden Fingern tippte ich die Antwort.
„Hallo Honey, ich mach mir aber trotzdem Sorgen. Ich gäbe soviel, wäre ich jetzt bei Dir ! Du kennst ja meine Ungeduld. Zehntausend Küsse zurück und ich denke ganz fest an Dich. Ich liebe Dich Sandy.“
War ich nun beruhigt ? Oder war ich noch unruhiger ?
„Ich wünsch Dir auch einen guten Morgen !“ sagte meine Freundin gedehnt.
„Sorry Tanja, guten Morgen !“
„Was schreibt er denn ?“
Ich öffnete die SMS nochmals und hielt ihr das Handy hin. Sie las aufmerksam.
„Du kannst meine Antwort auch lesen.“
Als sie fertig war grinste sie mich an.
„Hört sich doch gut an ! Hab ich doch gesagt !“
„Für Dich ist immer alles so einfach !“
„Sandy, das ist es auch meist ! Mach Dir nicht so viele Gedanken ! Wenn es nicht gut verlaufen wäre, hätte er das bestimmt geschrieben. Und das hat er nicht. Also ?“
Sie sah mich forschend an.
„Warum rufst Du ihn heute Abend nicht mal an ? Wenn Du mit ihm sprichst, weißt Du mehr.“
„Ich wollte ihn eigentlich in Ruhe lassen,“ sagte ich zögerlich.
„So ein Quatsch ! Wenn Du Dir solche Sorgen machst, ist es das Beste, Du redest mit ihm.“
Ich zuckte die Schultern und schenkte mir Kaffee ein. Nach einem großen Schluck musste ich ihr Recht geben. Im Grunde war es Blödsinn, immer nur SMS oder E-Mails. Und ich wollte endlich auch wieder seine Stimme hören.
„Na los ! Lass uns jetzt aufbrechen und meinen Kram holen, okay ? Dann kommst Du auf andere Gedanken. Schluss jetzt mit den Grübeleien !“
Sie zog mich an der Hand hoch und ich ging, um mich anzuziehen.
Wieder tigerten wir durch den Baumarkt und versorgten uns mit den bekannten Verpackungsmaterialien. Danach fuhren wir auf dem kürzesten Weg Richtung Autobahn. Dank der Bayerischen Landesregierung kamen wir nur sehr schlecht voran. Eine Baustelle folgte auf die nächste. Doch davon ließen wir uns nicht die Stimmung vermiesen. Das Radio war laut aufgedreht und die Fenster standen weit offen. Wir sangen lauthals mit, besonders als „Saturday night“ gespielt wurde. Auf Antenne Bayern war halt Verlass ! Neben uns stand ein dicker, großer Grufti-Mercedes. Das darin enthaltene Paar hatte es sich anscheinend zur Tagesaufgabe gemacht, den Kopf über uns zu schütteln. Wir lachten nur darüber und grölten um so lauter mit.
„Hey hey hey… määän…. Aim alaiiiifff…. Aim täiking iiitsch däi änd nait ät a taim…. Jeah aim daun, bat ai nou aill get baiiii……”
Nun war es passiert. Wir bogen uns vor Lachen und Kichern. Die Tränen liefen uns die Wangen hinunter und beide waren wir kurz vor dem Platzen. Am liebsten hätte ich in das Armaturenbrett gebissen. Das Paar neben uns schaute nun ganz konzentriert durch die Windschutzscheibe nach vorne. Da es einen Ruck gab, die Autos vor uns fuhren langsam an, rissen wir uns schließlich mit aller Mühe zusammen.
Eine Stunde später waren wir an Tanja`s Wohnung angekommen.
Den Wohnungsmieten in München sei Dank ! Ihre Bleibe war nicht so groß und meiner Schätzung nach würden wir das heute und morgen schaffen. Diese Nacht würden wir hier übernachten und am nächsten Tag - so hofften wir - war alles gepackt und eingeladen. Sie hatte den größten Teil bei ihren Eltern gelassen, die Wohnung hier war nur als Provisorium gedacht gewesen. Aufgrund ihres Jobs war das hier eher mit einem Hotelzimmer vergleichbar. Sie hatte meist nur hier geschlafen, nicht wirklich gewohnt.
„Ich glaube, wir fangen mit dem Schlimmsten an,“ schlug Tanja vor.
„Und was wäre denn das Schlimmste ?“ fragte ich grinsend.
5 Kommentare:
*freufreufreu*
jeden tag einer neuer post, das ist ein leben....
du bist die beste missi der welt!
knuddel!!!
...ach-und ja:
DRÄÄÄÄÄÄÄÄÄNGEEEEEEEEEEEEEEEL!!!
Hallo!
Schön, das es hier täglich weitergeht.
Super Missi, weiter so!!!!!
LG
Waldhexe
@alle:Ja, wo seit ihr denn? Eingeschneit?
Hallo zusammen,
schließe mich bedingungslos den Worten meiner "Vorschreiber" an.
Melde vorsichtshalber an, daß ich nächste Woche mal gugg, ob es noch Pisten und Berge gibt... werde also nicht allzu oft hier zu lesen sein - damit ich nicht wieder vermisst werde.... *grins*
Freu mich auf den morgigen Post
Einen schönen Altweiberfasching - ahoi
Netter Beitrag
@anonym: netter beitrag??? und das auch noch anonym??? was bist du? ein Heino-Fan? *kopfschüttel* mabel
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