Szenenwechsel:
Ich wachte schweißgebadet auf. Im Dunkeln tastete ich nach dem Lichtschalter und drückte darauf. Es war erst Mitternacht. Ich nahm mir noch etwas Zeit, um zu mir zu kommen. Mir war, als hätte ich einen Alptraum gehabt.
In New York war es jetzt 18.00 Uhr.
Mein Herz raste. Langsam torkelte ich ins Bad und ließ kaltes Wasser über meine Unterarme laufen. Mein Spiegelbild ließ mich zusammen fahren. Oh je, wie sah ich denn aus ? Ich klatschte das kalte Wasser in mein Gesicht und langte nach dem Handtuch, um mich abzutrocknen. Mir wurde schwindelig und so setzte ich mich auf den Rand der Badewanne. Was war nur los ?
In New York war es jetzt 18.00 Uhr.
Zurück im Schlafzimmer zog ich das nass geschwitzte Shirt aus und griff nach einem trockenen. Ich beschloss, etwas zu trinken und ging in die Küche. Nebenbei schlüpfte ich in meinen grauen Schnuffelanzug und suchte nach dem Handy. Das Display war leer.
In New York war es jetzt 18.00 Uhr.
Ja, verdammt ! Dort war es jetzt sechs Uhr abends. Warum schoss dieser eine Satz immer wieder durch mein Hirn ? Jon saß bestimmt noch bei seinen Anwälten, sonst hätte er sich doch schon gemeldet. Wenigstens per SMS.
Total daneben ging ich hinaus auf die Terrasse und ließ mich auf einer der Liegen nieder. Auf dem Tischchen daneben lagen Zigaretten. Nachdenklich zündete ich eine an und sog den Rauch gierig in meine Lungen.
Da hörte ich leise Tappser hinter mir.
„Kannst Du nicht schlafen ?“ murmelte Tanja und gähnte herzhaft.
„Nö. Hab ich Dich geweckt ?“
„Ich hab eh noch nicht richtig gepennt.“
Sie pflanzte sich auf die Liege neben mir. Ich warf ihr die Zigaretten zu. Wir qualmten schweigend vor uns hin und sahen in den dunklen, schwarzen Himmel, an dem in dieser Nacht kein einziger Stern zu sehen war.
„Eigentlich hätten wir auch hier draußen schlafen können,“ murmelte sie.
„Mhhhm.“
„Ist doch schön hier.“
„Mhhhm.“
„Für Frühsommer ist es echt schon total warm.“
„Mhhhm.“
„Kannst Du auch was anderes sagen als „Mhhhm“ ?“
„Ach Tanja….. Irgendwie schießt mir immer wieder durch den Kopf, dass es in New York jetzt 18.00 Uhr ist.“
„Du machst Dir Sorgen ?“
„Ja, ziemlich.“
„Hat er sich noch nicht gemeldet ?“
„Nein.“
„Dann geht`s ihm auch gut !“
„So einfach ist das ?“
„Ja, Sandy ! So einfach ist das !“
„Wenn Du meinst….“
„Ich meine !“
Sie drehte ihr Gesicht zu mir und sah mich aufmunternd an.
„Ach komm schon ! Wenn was schlimmes wäre, hätte er doch schon angerufen. Wahrscheinlich verhandeln die immer noch und das ist ein gutes Zeichen.“
„Du hast Dich ja auch schon hundertmal scheiden lassen,“ frotzelte ich.
„Nein habe ich nicht. Aber wenn es schief laufen würde, z. B. seine Ex ist gar nicht aufgetaucht, oder sie haben Streit bekommen und einer der beiden ist auf und davon, dann hättest Du mit Sicherheit schon was gehört.“
„Ich hoffe, Du hast Recht.“
„Hab ich meistens. So, und nun wird geschlafen ! Schließlich haben wir heute noch was vor.“
Sie stand auf, ging hinein und kam mit zwei Decken zurück. Fürsorglich legte sie eine über mich und mummelte sich in die andere.
„Schlaf schön,“ murmelte sie und wenige Lidschläge später waren wir beide weggedöst.
3 Kommentare:
"Schlaf schön" ...jetzt kann Frau doch nicht schlafen........... *wilddenkopfschüttel*
Los... Handy raus und sofort Jon anrufen.....
Tzzzzzz.....*ganzfassungslossei*
Sam
ALSO WIRKLICH!!!
*ichmichsamanschließ*
jetzt muß sie in den nächsten flieger hüpfen und zu ihm düsen, denn....
IN NEW YORK IS ES 18.00 Uhr!*kicher*
also, schnellschnellschnell
WAAAAAAAAAAAAITÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄRRR!!!
" Ne ne, ER gönnt sich ne Auszeit und fliegt zu IHR...
Nach dem ganzen Trouble ein Kurzurlaub in Deutschland - das käme auch gut - und dann gemeinsam zurück ins dauerhafte Glück ;-))
Schön wars wieder zu lesen!!
Mensch ist das kalt draußen, da braucht man wärmende Gedanken...
Grüße an alle
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