
Ja, Mädels, Missi war in Köln dabei ! Und ich kann es immer noch nicht glauben..... die After-Show-Trance hält noch immer an und das hoffentlich noch ewig !!!!
Aber nun mal von Anfang an:
Eigentlich war ich am Mittwoch Morgen todkrank, total erkältet, Fieber, Schnupfen.... Ich war auf dem Weg vom Doc nach Hause, mit einer Krankmeldung für den Rest der Woche in der Tasche und mit dem sehnlichsten Wunsch, zu duschen und mich hinzulegen. Im Autoradio lief My Immortal von Evanescence und da ich diesen Song liebe, ließ ich den Sender eingestellt, obwohl ich nicht gerne Radio 7 höre.
Gedankenverloren und traurig über mein blödes Leben, Trennung von meinem Mann, Liebeskummer nach einer kurzen, aber heftigen Affäre mit einem Typen, der mich eigentlich so gar nicht verdient hat und nun auch noch krank, bekam ich vom Song nicht mehr viel mit und fuhr so vor mich hin.
Plötzlich jedoch war ich hellwach und die Sinne auf Empfang gestellt.
Das war doch....ja ! Das war tatsächlich meine Arbeitskollegin und Freundin, deren Stimme über den Äther kam !!!!
"Ja, ich rufe nicht für mich, sondern für meine Arbeitskollegin an. Der geht`s momentan nicht so gut und sie ist ein Riesen-Bon-Jovi-Fan."
Den Rest bekam ich nicht mehr mit, hektisch kramte ich in meiner Tasche nach dem Handy und wählte ihre Nummer. Sie kreischte nur ins Telefon: "Jaaaaaaaaaaa !"
Ich fragte nur: "Sag bloß, dass Du mit der Arbeitskollegin und Freundin mich gemeint hast ?"
Sie: "Wen denn sonst ?"
Daraufhin kreischten wir beide, ich konnte es nicht fassen !
Wie in Trance fuhr ich heim, rief das Murmele an und fragte sie:
"Sitzt Du ?"
Nach einer kurzen Pause sagte sie: "Sag bloß, Du fährst nach Köln ?"
Murmele wäre nicht Murmele, hätte sie nicht sofort gewusst, was passiert sein könnte.....
Den restlichen Tag verbrachte ich zwischen Aufregung, Unglauben und unglaublicher Vorfreude. Tatsächlich erfassen konnte ich es nicht.
Am nächsten Morgen traf ich mich mit meiner Freundin zeitig zum gemeinsamen Frühstück, essen konnte ich jedoch nicht viel. Trotz der herrlichen Platte mit Müsli, frischem Obst, Käse, Wurst und allerlei Schnick-Schnack. Mehr oder weniger gestärkt gingen wir zum Bus, wo es kurz darauf los ging.
Sage und schreibe fünf Männer - und davon war einer der Fotograf - waren an Bord, der Rest natürlich Frauen.
Die Stimmung war gut, etwas verhalten. Vermutlich ging es den anderen wie mir, sie konnten ihr Glück nicht fassen.
Zwischendurch machten die Radioleute ein paar Interviews mit den Fans, die sie dann und wann an den Sender übertrugen. Ich wurde immer nervöser, denn wir stolperten von Stau zu Stau, bis wir schließlich nach über sechs Stunden Busfahrt ankamen. Die erste Reihe war weg, soviel war klar. Doch ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass es schließlich nur fünfhundert Leute sein würden und beschloß, dankbar zu sein, dass ich überhaupt dabei sein konnte.
Am Limelight angekommen, holten wir unsere Bänder und gingen ohne zu zögern hinein. Und ich hatte Recht behalten: Die ersten Reihen waren weg, wir waren der letzte Sender, der angekommen war. Und es war heiß, es war sowas von heiß, dass ich schon nach wenigen Minuten spürte, wie eine Schweißperle nach der anderen meinen Rücken hinunter lief.
Und dann ging`s auch schon los, Thomas Gottschalk kam auf die Bühne, von seiner Anmoderation bekam ich allerdings so gut wie nix mit, da ich nur Augen für Jon`s fantastisches Lächeln hatte..... *grins*
Die Band fackelte nicht lange, begann mit Bad Name und verwandelte den Club sofort in einen Hexenkessel. We weren`t born to follow, Lost Highway, It`s my life, What do you got, When we were beautiful, Wanted, Who says, Keep the faith, Livin`on a prayer, und kaum zu glauben: Always, bei dem mir wieder einmal die Tränchen herunter liefen....Als Zugabe gab`s Bad Medicine und Jon ging von der Bühne in den Graben, ließ sich abklatschen und gab Autogramme.
Bei It`s my life wurde mir plötzlich klar, dass Jon mich ansah. Ich kam mir vor wie das Kaninchen vor der Schlange, fühlte, dass ich immer kleiner wurde. Mein einziger Gedanke war, "Jon, schau endlich wieder weg, ich pack das nicht !", doch er guckte weiter. In meiner Verzweiflung sang ich gegen ihn an, musste irgendwann über mich selber lachen und zwinkerte ihm zu. Er grinste, zwinkerte zurück, lachte und nickte mir zu. Dieser Augenblick ist mir mehr wert, als jedes Autogramm und diesen Blick werde ich meiner Lebtag nicht mehr vergessen !
Leider war ich bei Bad Medicine zu weit weg und hatte keine Chance, durch den Pulk durchzukommen. Schade, wann ist man ihm schon mal so nahe ? Und dann war`s auch leider schon vorbei. Schön für mich war, dass ich die Songs mal wieder pur hören konnte, also ohne Shout, Pretty Woman, einfach so, wie sie sind. Nicht, dass mir diese Versionen nicht gefallen, aber das hatte ich mir schon länger gewünscht.
Die total glückliche Missi und ihre Freundin machten dann noch einen auf Teenie und suchten den Hinterausgang. Und tatsächlich, da standen die VW-Busse, bereits mit den Taschen der Band bestückt und kurz darauf kamen Jon und Richie, die noch auf der Treppe stehen blieben, dann jedoch gleich einstiegen. Tico kam zum hinteren Bus, ich rief noch nach ihm, die Kamera im Anschlag, er sah zu mir, bruddelte irgendwas, das Missi nicht verstand, weil sie im gleichen Augenblick wegen ihrer Kamera laut fluchte..... Dann fuhren sie auch schon weg.
Nach fünf Stunden Busfahrt kamen wir endlich wieder daheim an und ich machte mich eine gute Stunde später auf den Weg zur Arbeit. Der Blick von Jon trug mich den lieben langen Tag durch meinen Job und erst spät abends kam ich dann zur Ruhe und schlief glücklich und zufrieden ein.